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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Zuhauses aus meinem Gedächtnis. Er wusste, dass sie dazu in der Lage war. Sie hatte Talente, von denen die anderen nichts ahnten.
    Ivory kam seinem Wunsch nach, bevor sie ihn allein bei den Ältesten zurückließ.
* * *
    Ivory hatte keine Lust, sich an die Etikette zu halten. Stattdessen marschierte sie schnurstracks auf den Eingang zu den Höhlen zu. Weder den Eulen, die über ihrem Kopf in den Bäumen aufstoben, noch den grimmig dreinschauenden karpatianischen Wachen, die sich umgehend an ihre Fersen hefteten, schenkte sie Beachtung. Den Verräter hinter sich herschleifend, stapfte sie unbeirrt weiter.
    Mit einem betont arroganten Gesichtsausdruck folgte sie der Fährte ihres Seelengefährten. Als sie schließlich in die dritte Höhle bog, von wo aus es nur noch stetig bergab ging, hatte sie Mühe, ihren jungen Gefangenen vor der größer werdenden Hitze zu schützen.
    Die Armbrust hing ihr über die Schulter, sodass die Wölfe nach vorne und zur Seite freien Blick hatten, während sie Travis unbarmherzig hinter sich her in den Versammlungsraum zerrte.
    Ivory sah, wie Falcon einen Schritt auf sie zu machte, und hörte, wie Sara laut nach Luft schnappte. Sogleich hob sie die freie Hand hoch, um Falcon aufzuhalten. »Bring mich zu deinem Prinzen, Falcon.«
    »Erst, wenn du deine Waffen abgelegt hast, Ivory.«
    »Ich bin selbst eine Waffe. Wenn ich wollte, könnte ich das Höhlensystem einstürzen lassen und alle töten, deinen verehrten Prinzen eingeschlossen. Leg dich nur nicht mit mir an. Bring mich zum Prinzen. Jetzt.«
    Falcon trat vor sie und führte sie durch einen mit Wachen gesäumten Stollen. »Travis«, sagte er leise, »dir wird nichts geschehen.«
    Ivory schnaubte voller Verachtung. »Bleibt nur zu hoffen, dass du ein besserer Krieger als Vater bist, Falcon.«
    Trotz des emotionsgeladenen Blicks, den er ihr über die Schulter zuwarf, lief sie unbeirrt weiter, bis sie in der Versammlungshöhle ankamen, in der es vor Karpatianern, sowohl Männern als auch Frauen, nur so wimmelte. Ein Großteil der Anwesenden wandte sich von dem Gerichtsverfahren ab, dem sie beiwohnten, um sie anzusehen. Sie erhaschte einen Blick auf Natalyas mit blutigen Tränen überströmtes Gesicht, hatte jedoch keinerlei Mitgefühl mit ihr. Nur zu gern hätte sie ihr einen Grund zum Weinen gegeben.
    Als die Krieger eine Gasse bahnten und den Blick freigaben, entdeckte sie einen müden und erschöpft dreinblickenden Mikhail. Razvan stand neben ihm. Ivory gab sich größte Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, wie groß ihre Erleichterung war.
    Stattdessen verneigte sie sich tief vor dem Prinzen. »Ich bringe dir deinen Verräter«, sagte sie und stieß das Kind nach vorne.
    Doch Falcon kam ihr zuvor, zog den Jungen zu sich und legte ihm beschützend einen Arm um die Schulter. »Was legst du dem Jungen denn zur Last? Dass er mit unserem Feind im Bunde ist?«
    »Du hast es erraten. Hattet ihr geplant, meinen Seelengefährten zu töten, um euch an Xavier zu rächen? Wie lästig, dass ich den wahren Schuldigen entlarvt habe.« Angewidert ließ sie den Blick über die Gesichter der Anwesenden schweifen. »Einerlei, welche Strafe ihr euch für ihn ausgedacht habt, sie muss nun an dem Jungen vollzogen werden.«
    Falcon zog Travis näher an sich. »Sie lügt, um ihren Seelengefährten zu schützen.«
    Ivory warf ihm einen eisigen Blick zu. »Ich lüge niemals. Heiler, untersuche ihn. Ihr alle könnt es tun. Xaviers Schatten hat einen neuen Wirt gefunden. Vermutlich hatte der Junge sich im Wald versteckt, während wir versucht haben, Xaviers Splitter zu zerstören. Einer von den drei überlebenden Splittern muss sich in Travis eingenistet haben. Er ist euer Verräter, nicht mein Gefährte, der so hart daran gearbeitet hat, ein Volk zu retten, das es gar nicht wert ist zu überleben.«
    Razvan sagte nichts, während er mit stolzgeschwellter Brust zu seiner Kriegerin sah. Sie wirkte um Längen hoheitsvoller als der Prinz. Wie eine Königin, die ihre Untertanen wissen ließ, dass sie sie für Schwachköpfe hielt. Wie so oft verschlug ihre Schönheit ihm die Sprache. Ganz zu schweigen von ihrem unerschütterlichen Glauben an ihn und ihr unbedingter Wille, ihn zu retten, auch wenn er ihr verboten hatte, ihm nachzugehen. Doch um nichts auf der Welt wollte er versäumen, wie sie die Ältesten zur Rechenschaft zog.
    »Ich habe Razvan untersucht, genau wie ihr es verlangt habt«, sagte Gregori. »Auch wenn es mir schwergefallen ist, ihn dieser

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