Jaegerin der Daemmerung
etwas gegen die Mikroben in Savannahs Körper unternehme, bist du dann in der Lage, die Wehen zu unterbinden?«
Francesca schüttelte den Kopf. »Dazu ist es zu spät. Aber wir hätten eine Chance, die Babys zu retten. Die Mikroben haben sowohl Savannah als auch die Zwillinge befallen und tun alles, um die Kinder zu töten. Eines ist bereits stark geschwächt.«
Ivory runzelte die Stirn. »Ich habe den Umkehrzauber noch nie an einem Karpatianer ausprobiert. Razvan wollte sich eigentlich als Testperson zur Verfügung stellen, aber dazu fehlte uns leider die Zeit. Ich halte es für keine gute Idee, es an einer Frau auszuprobieren, die ohnehin schon unter Stress steht. Wenn ich nur sichergehen könnte, dass es funktioniert ...«
Razvan, der wusste, wie groß Ivorys Unbehagen war, ein nicht überprüftes Experiment an einer lebenden Person durchzuführen, legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Tu es«, sagte er. »Wir wissen, wo wir die Mikroben finden. Ich werde mich von ihnen angreifen lassen.«
Ivory schüttelte den Kopf. »Wenn Savannah infiziert ist, haben sie sich mit Sicherheit tief in ihr festgesetzt. Ich bräuchte jemanden, der bereits seit einiger Zeit von Mikroben befallen ist.«
Eine Frau, die sie als Syndil erkannte, trat nach vorne. »Ich bin nicht schwanger, aber infiziert. Nimm mich, um das Experiment durchzuführen.«
»Syndil«, sagte Raven leise. »Du hast bereits so viel Gutes getan. Du bist müde und abgeschlagen. Ich bin die Seelengefährtin des Prinzen, und Savannah ist mein Kind. Ich sollte diejenige sein, die das für sie tun sollte.«
Ivorys Blick fiel auf Ravens gewölbten Bauch und sie schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht du.« Sie trat einen Schritt zurück. »Ich werde nicht das Leben eines Kindes aufs Spiel setzen.«
»Bitte«, sagte Savannah mit erstickter Stimme. »Was auch immer du vorhast, tu es jetzt. Die Wehen kommen immer schneller. Ich tue alles, was in meiner Macht steht, damit Gregori und Shea die Brutkästen vorbereiten können. Aber ich weiß nicht, wie lange ich die Babys noch in mir behalten kann.«
Syndil warf ihr ein beruhigendes Lächeln zu, das dem von Razvan nicht unähnlich war. »Also werde ich das Versuchskaninchen sein.«
Ivory schloss die Augen. Ihr Bedürfnis, erst ein Dutzend wissenschaftlicher Experimente durchzuführen, kämpfte mit dem Instinkt, Savannahs ungeborene Kinder retten zu wollen. Wertvolles Leben zu riskieren ... Ich kann das nicht, Razvan. Ich kann unmöglich ohne weitere Testläufe Experimente am lebenden Objekt durchführen.
Was ist mit der unverseuchten Erde aus der Höhle? Vielleicht verschafft sie uns die nötige Zeit. Razvan ließ seine Hand von ihrer Schulter gleiten, fuhr ihren Arm entlang und verflocht seine Finger mit ihren.
Gregori betrat mit langen Schritten die Höhle und hielt geradewegs auf seine Gefährtin zu. Er nahm ihre Hand und zog sie an sein Herz, den Blick direkt in ihre Augen gerichtet, um ihr Mut zu machen.
»Gregori«, sagte Razvan. »Wir haben ein Geschenk für dich. Pure unverseuchte Erde. Wir könnten sie in dein Labor bringen, damit eure Leute sie untersuchen und feststellen können, ob sie deiner Seelengefährtin nicht schadet. Wer weiß, vielleicht verschafft euch die Erde den erhofften Zeitaufschub, den ihr braucht, um alles für die Kinder herzurichten.«
Ohne die Gedanken von den Kindern abzuwenden, die um ihr Leben kämpften, neigte Gregori den Kopf, während er seine Aufmerksamkeit darauf konzentrierte, seine Töchter dazu zu bringen, noch länger in ihrer Mutter zu verharren. »Ihr müsst euch beeilen.«
Die Müdigkeit in Gregoris Stimme erschütterte Razvan. Er wusste, wie schwierig es war, einen Splitter des Bösen aus einem Körper zu lösen. Und das, wo Gregori ohnehin schon durch den Kampf um das Leben seiner Seelengefährtin und seiner Kinder stark geschwächt war.«
»Kannst du die Geburt noch drei bis vier Stunden hinauszögern, damit Ivory erst an Syndil testen kann, ob sie die mutierten Mikroben neutralisieren kann?«
»Die Wehen kommen in immer kürzeren Abständen. Ich werde sehen, was ich tun kann.« Gregori klang nicht sehr hoffnungsvoll.
»Was ist mit dem Jungen, mit Travis?« Razvan hatte den Jungen ins Herz geschlossen. Es war offensichtlich, dass Falcon, dem er auf Schritt und Tritt folgte, sein großes Vorbild war, das er bei jeder Gelegenheit imitierte. Vermutlich schämte er sich in Grund und Boden, weil er versucht hatte, Mikhail anzugreifen, selbst wenn er es nicht aus
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