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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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wusste ich, dass ich mein Leben für das deine geben würde. Es ist eine Ehre für mich.
    »Ihr Blut ist von Parasiten befallen«, sagte Mikhail. »Lass den Dolch, wo er ist, aber erlaubt meinem Heiler, sie von den Würmern zu befreien, die Xavier geschaffen hat.«
    Als Ivory den Namen des dunklen Magiers vernahm, zuckte sie unwillkürlich zusammen.
    Gregoris silbrig funkelnder Blick richtete sich auf den Prinzen. Das ist nicht lustig, Mikhail. Wir wissen viel zu wenig über diesen Mann. Genauso gut kann er auf Xaviers Geheiß hin dir den Dolch in die Brust stoßen. Dann wäre das Lächeln auf deinen Lippen ausgelöscht.
    Ich bin überzeugt davon, dass du einen Weg finden würdest, mich zu retten.
    »Razvan«, sagte Mikhail laut. »Wir sind nicht darauf aus, deiner Seelengefährtin Schaden zuzufügen. Uns ist vielmehr daran gelegen, dass sie mögliche Angriffe auf dem Weg nach Hause überlebt. Wir bieten euch beiden unsere Freundschaft. Razvan, deine Schwester Natalya ist mit ihrem Partner Vikirnoff hier. Lara, deine Tochter, und ihr Gefährte Nicolas De La Cruz weilen ebenfalls unter uns, helfen uns, die ungeborenen Kinder zu retten. Sie ist für unser Volk ungemein wertvoll. Deine Tanten Tatijana und Branislava leben noch. Sie sind in Sicherheit, und wir setzen alles daran, sie zu heilen. Ich biete euch beiden sicheres Geleit an.«
    Razvan warf Ivory einen flüchtigen Blick zu. Die Entscheidung liegt bei dir.
    Ivory hielt die Luft an. Leben oder Tod für ihren Seelengefährten. Vertrauensvoll legte er sein Schicksal in ihre Hände. Er hatte ja keine Ahnung, wie verhasst es ihr war, von der Dubrinsky-Familie einen Gefallen anzunehmen. Obwohl sich alles in ihr sträubte, trat sie mit steifem Schritt auf den Heiler zu, die Finger fest um den Griff ihres Dolches geklammert. Als sie neben dem Heiler stand, nickte sie ihm zu.
    Sie wird mich höchstwahrscheinlich niederstechen, sobald ich fertig bin. Abermals schauten silbrige Augen zum Prinzen. Dir dürfte spätestens dann das Lachen vergehen, wenn unsere Frauen mir die Hölle heiß machen, weil ich zugelassen habe, dass dich jemand niedersticht.
    Ich weiß nicht so recht. Könnte durchaus amüsant werden. Aber keine von beiden wird mir grollen.
    Gregori holte durch die Zähne Luft und warf dem Prinzen einen weiteren glühenden Blick zu, ehe er Ivory leicht die Hände auf die Schultern legte. Wie ein wildes Tier, das von einem Menschen aus einer Falle befreit wurde, zitterte sie. Ohne sich dessen bewusst zu sein, murmelte der Heiler einige Worte in der uralten Sprache. Er wollte sie beruhigen, wollte ihr damit zeigen, dass sie nichts von ihm zu befürchten hatte.
    Gregori schloss die Augen und hörte auf, ein grimmiger Krieger, der Leibwächter des Prinzen und Beschützer des karpatianischen Volkes zu sein. Er ließ alles, was er war, hinter sich, verließ seinen Körper und drang in den verletzten Frauenkörper ein. Er wurde zu reiner, heilender Energie, die durch ihre Blutbahnen floss, um ihre inneren Verletzungen zu finden und zu heilen.
    Als Gregori sah, wie krumm und schief ihre Knochen und Sehnen zusammengewachsen waren, vergaß er sich beinahe selbst. Ihr Körper war nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich mit Wülsten und Narben übersät, sogar ihre Organe. So etwas hatte er bei einem Karpatianer noch nie gesehen. Für den Bruchteil einer Sekunde verließ er ihren Körper, erschüttert und unfähig, sie anzusehen, während er darüber nachdachte, wie jemand die Torturen, die diese Narben verursacht hatten, überstehen konnte.
    Mikhail. Gregori, den für gewöhnlich nichts so leicht aus der Fassung brachte, klang geschockt, doch voller Ehrfurcht und Respekt. Eigentlich war es nahezu unmöglich, ihn in Erstaunen zu versetzen. Es sieht so aus, als wäre sie in kleine Stücke gehackt worden. Mit Ausnahme ihres Gesichts ist kein Körperteil unversehrt. Selbst ihr Hals ist das reinste Flickwerk. Ich bin mir sicher, dass sie zerstückelt wurde. Die Frage ist nur, wie sie das überleben konnte.
    Auch wenn es ihm schwerfiel, ließ er Mikhail an seinen unmittelbaren Eindrücken teilhaben. Ihre Haut ist zusammengeflickt. Ich kann regelrecht spüren, wie scharfe Klingen ihr Haut und Knochen durchschnitten haben und ihr der Kopf von den Schultern getrennt wurde. Diese Frau hat unendliche Qualen durchlebt. Jemand holte tief Luft. Ein Herz geriet ins Stolpern. In Windeseile zog Gregori sich aus Mikhails Bewusstsein zurück.
    Berichte mir mehr. Ein unmissverständlicher

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