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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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hatte.
    Gregori beobachtete Razvans Gesicht. »Du hast Angst davor, deine Seelengefährtin zu nähren.« Es war eher eine Feststellung als eine Frage. In seiner Stimme lag dieses Mal eine Spur von Respekt. Jeder männliche Karpatianer hatte das dringende Bedürfnis, für seine wahre Gefährtin zu sorgen.
    »Du hast noch keinen Anspruch auf mich erhoben.«
    Razvan zuckte mit den Achseln. »Das kann und werde ich auch nicht.«
    Ivory hob den Kopf, schloss mit ihrer Zunge die winzigen Bisswunden auf Saras Handgelenk. Ihre Augen glänzten dunkel, wurden gelb, fast so wie Wolfsaugen. »Es besteht keine Veranlassung, diesen Männern irgendetwas zu erklären.«
    »Ivory«, meldete sich Mikhail mit sanfter Stimme zu Wort. »Niemand beschuldigt Razvan, er hätte dich vernachlässigt. Ganz im Gegenteil. Der Mann, der dich soeben geheilt hat, ist derjenige, der meinen älteren Bruder zur Rechenschaft gezogen hat, wie er es verdient hatte. Gregori verbrachte drei Monate unter der Erde, um die Verletzungen zu heilen, die er sich dabei zugezogen hatte.«
    Ivorys Kinn schob sich nach vorne. »Ich habe dreihundert Jahre in der Erde verbracht.« Kaum waren ihr die bitteren Worte über die Lippen gekommen, senkte sie beschämt den Blick. »Verzeih mir, Heiler. Ich war so lange nicht mehr in Gesellschaft anderer, dass ich meine Manieren vergessen habe.«
    »Da gibt es nichts zu entschuldigen«, sagte Gregori, der noch immer Razvans abgespanntes Gesicht studierte. »Ich würde auch dich gerne untersuchen, um herauszufinden, ob Xavier etwas in dir hinterlassen hat.«
    Stille senkte sich über die Gruppe. Mikhail legte die Stirn in Falten. Falcon stellte sich halb vor Gregori, während Razvan sich weiter in den Schatten zurückzog.
    »Du ahnst ja nicht, welche Gefahren dein Vorhaben in sich birgt«, entgegnete Razvan.
    »Aber wenn es nie jemand probiert«, warf Gregori ein, »bist du für uns auf ewig verloren.«
    »Das bin ich schon seit Jahrhunderten.«
    »Denk doch nur an all die Informationen, über die du verfügst und die uns helfen könnten, unseren Erzfeind endlich in die Knie zu zwingen. Auch sie würden untergehen«, fuhr Gregori unbeirrt fort. »Ganz zu schweigen davon, dass deine Gefährtin ebenfalls verloren wäre.«
    »Lasst mich bitte aus dem Spiel«, protestierte Ivory. »Es ist nicht fair, mich als Druckmittel zu benutzen, damit er etwas tut, das er für falsch hält.«
    Gregori warf ihr einen verstohlenen Blick zu. »Dabei könntest gerade du so viel für unsere Welt tun, Drachensucher. Ich möchte doch nur einen kurzen Blick auf dein Wissen werfen.
    Vielleicht hat er recht. Ivory blickte absichtlich nicht in Razvans Richtung. Die Entscheidung liegt einzig bei dir. Wie auch immer sie ausfällt, meine Unterstützung hast du. Aber vielleicht entdecken wir tatsächlich einen Weg, um Xaviers Macht über dich zu brechen. Ich bin mir sicher, dass es einen Weg gibt.
    Razvan dachte über ihre Worte nach. Statt an das Leben hatte er einzig über das Sterben nachgedacht. Bislang schien ihm der Tod die einzige Möglichkeit zu sein, um Xavier und seinen mentalen und körperlichen Folterungen zu entkommen. Ivory hatte von wir gesprochen. Ein Gedanke, der ihm bislang noch gar nicht gekommen war. Er blickte die Anwesenden der Reihe nach an.
    Er hätte nie gedacht, dass er eines Tages inmitten von Karpatianern stehen würde, ohne sich seinen Weg freikämpfen zu müssen. Dennoch gab es einen Teil in ihm, der ihnen nicht ganz über den Weg traute.
    Als hätte er diesen Gedanken aufgeschnappt, schüttelte Gregori den Kopf. »Natürlich habe ich noch Zweifel, ob du nicht doch eine Gefahr für die Karpatianer darstellst, aber ich bin geneigt herauszufinden, wie es sich tatsächlich verhält.«
    Razvan entging der herausfordernde Unterton in seiner Stimme nicht. Gregori war bereit, sich selbst in Gefahr zu bringen, um das karpatianische Volk zu beschützen - und Razvan zu helfen. Aber könnte Razvan selbst den Mut aufbringen, ihn in seinen Körper zu lassen, damit dieser sich selbst ein Bild davon machen konnte, was Xavier ihm angetan hatte? Schuldgefühle nagten an seinem Herz.
    Um nicht den Verstand zu verlieren, hatte er die Erinnerungen an frühere Zeiten hinter einer mentalen Barriere versteckt, die er eigens dafür errichtet hatte. Mittlerweile war er sich nicht mehr sicher, was genau er getan hatte und was nicht. Es gab Wochen, Monate und vielleicht sogar Jahre, an die er sich nicht mehr erinnern konnte. Er fürchtete sich davor

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