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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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nahm sich vor, Ivory danach zu fragen. Wenn sie die Wölfe umgewandelt hatte, war das ein gefährliches Unterfangen gewesen. Wölfe, die es nach menschlichem Blut dürstete, waren der größte aller Albträume - vor allem, wenn sie sich auch noch fortpflanzten. Er würde über das zukünftige Schicksal des Rudels entscheiden müssen.
    Nach wie vor fiel Eisregen herab, doch die Gruppe fand unter dem dichten Blätterdach über ihren Köpfen Schutz vor dem eisigen Wind und den spitzen Eiszapfen. Zusätzlich verflocht Vikirnoff die Äste so fest miteinander, dass sie einen Tunnel bildeten.
    Sie tragen Menschen auf dem Rücken, sagte Natalya, der das Herz bis zum Hals schlug. Ein Teil von ihr sehnte sich danach, ihren Bruder wiederzusehen, weil sie nicht glaubte, dass Razvan so ein Monster war, wie es den Anschein gehabt hatte. Ihre andere Seite flüsterte ihr zu, dass die Gerüchte unmöglich wahr sein konnten. Während sie mit ihrem Gefährten und dem Prinzen durch den Wald lief, schickte sie ein ums andere Stoßgebet gen Himmel.
    Plötzlich begann der Boden unter ihren Füßen zu beben. Vor ihnen stürzte ein Baum zu Boden, dessen dichtes Wurzelgeflecht ihnen den Weg versperrte.
    Der Vampir versucht, uns aufzuhalten, stellte Mikhail fest. Gregori, dreh ab Richtung Norden. Nähere dich mit Falcon von der anderen Seite. Der Untote will das Rudel als Erster erreichen. Offensichtlich plant er, die Menschen hinzumetzeln, ich weiß nur nicht, warum.
    Meine Aufgabe ist es, meinen Prinzen zu beschützen, nicht das Leben von Menschen zu retten, die wir noch nicht einmal kennen.
    Mikhail stieß einen Seufzer aus. Du wirst von Jahr zu Jahr dickköpfiger, alter Freund. Vikirnoff wird auf dein hilfloses Küken aufpassen. Nähere dich von Norden. Und sag den anderen, sie sollen aus der gegenüberliegenden Richtung kommen. Und hör auf, mit mir zu streiten.
    Gregori gab das telepathische Äquivalent eines Brummens von sich. Das kann ich dir nicht versprechen. Der Vampir versucht, den Pass unpassierbar zu machen. Falls es ihm gelingt, kannst du nicht mehr auf dem Boden bleiben.
    Dazu wird es nicht kommen, weil du ihn vorher aufhalten wirst. In Mikhails Stimme schwang unerschütterliche Zuversicht mit.
    Schön, dass du nicht mehr von mir verlangst.
    Richtig. Nimm es als eine willkommene Gelegenheit, dein Können zu verfeinern.
    Gregoris Belustigung umspielte Mikhail, als der Prinz an Tempo zulegte. Dieser genoss es, zur Abwechslung in die Rolle eines Kriegers zu schlüpfen, der anderen zu Hilfe eilte. Seine Muskeln streckten sich und zogen sich wieder zusammen; sein Körper genoss es, unermüdlich durch den Wald zu hetzen und sich zwischen den Bäumen hindurchzuschlängeln.
    Über ihren Köpfen brach ein dicker Eisspeer durch die Schneewolken, der Eiskristalle auf die Bäume niedergehen ließ, als er über sie hinwegflog und auf die Erde fiel. Der kalte Regen ließ die Bäume zu Eis erstarren. Das gespenstische Weiß sprang wie eine sich rasch ausbreitende Krankheit von Baum zu Baum, von den Ästen bis zu den Nadeln, von den Kronen bis zu den Stämmen. Unter dem ungeheuren Gewicht des Eises begann der Waldboden, sich zu krümmen.
    Tiefe Spalten öffneten sich im Boden, sodass die Karpatianer gezwungen waren, beim Laufen darüberzuspringen. Spitze Eissäulen brachen aus dem Grund hervor. Bäume stürzten um und verteilten überall ihre eiskalten Splitter.
    Woher kommt das?, fragte Mikhail die anderen. Wir müssen die Ursache ausfindig machen.
    Der Vampir versucht, das Rudel aufzuhalten, zischte Gregori. Von einem Eisspeer, der alles in seiner unmittelbaren Umgebung gefrieren lässt, habe ich bisher nur gehört. Gesehen habe ich bislang noch keinen. Ich vermute, du bist ihm auf der Spur. Kümmere du dich um die Quelle, und ich werde das Rudel finden.
    Wir sind dichter an dem Rudel dran als du, Gregori. Außerdem bist du eher in der Lage, etwas gegen einen Eisspeer zu unternehmen, der einen ganzen Wald einfrieren kann. Mach Schluss mit der Suche und kümmere dich darum.
    Auf keinen Fall! Schick Falcon. Nichts kann mich davon abhalten, an deiner Seite zu kämpfen.
    Hast du vergessen, dass ich hier derjenige bin, der die Befehle erteilt? Du folgst meinen Befehlen nicht.
    Was für Befehle? Bisher habe ich noch keinen bekommen. Ich habe Falcon schon losgeschickt, damit er sich um den Eisspeer kümmert.
    Mikhail musste gegen seinen Willen lachen. Es war einfach nicht möglich, auf Gregori böse zu sein. Er kannte ihn schon so viele Jahre, und

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