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Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Titel: Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Ausgenommen waren nur die Küche, das Bad und jene Räume, die ich bewohnte.
    Scherzhaft nannte ich letztere daher auch oft die 'okkultfreie Zone'.
    "Möchtest du eine Tasse Tee, Patti?" fragte Tante Lizzy.
    "Habe ich dazu schon jemals nein gesagt?"
    Ich folgte ihr durch einen Raum, der eigentlich ein Salon war, auch wenn er mehr Ähnlichkeit mit dem Lesesaal einer Bibliothek hatte. Dann gingen wir durch einen Flur. Selbst hier war kaum ein Zentimeter an der Wand frei. Wurden die langen Reihen, der teilweise recht obskuren Bücher, die oft nur in geringen Sammlerauflagen oder als Privatdrucke erschienen waren, mal unterbrochen, so fanden sich an den entsprechenden Stellen dann eine Reihe von eigenartigen
    'Ausstellungsstücken'. Geistermasken waren darunter, aber auch Kristallkugeln oder kleine Bronzestatuen vergessener Götter, die ihr Mann Frederik von seinen Forschungsreisen mit nach London gebracht hatte.

    Ich folgte Tante Lizzy in die Küche.
    Sie machte sich am Herd zu schaffen und setzte das Teewasser auf.
    "Ich merke doch, da du mir irgend etwas sagen willst, Patti! Also nicht lange um den heißen Brei herum!"
    Ich mußte unwillkürlich lächeln.
    "Hast du nicht schon einmal überlegt, ob es nicht sein könnte, daß auch in deinem Zweig der Familie übersinnliche Begabungen vorkommen?"
    "Wie kommst du darauf?"
    "Ich denke an Telepathie - Gedankenübertragung!"
    "Damit hat das nichts zu tun, mein Kind. Ich kenne dich einfach nur schon sehr lange. Das ist alles."
    Ich seufzte.
    "Beruhigend zu wissen."
    "Wie meinst du das?"
    "Ein paar Geheimnisse möchte man ja schon gerne für sich behalten." Ich sah Tante Lizzy einen Augenblick nachdenklich an und berichtete ihr dann von dem Auftrag, den Swann Tom und mir gegeben hatte.

    Tante Lizzy hörte mir aufmerksam zu.
    Als ich den Namen Brian Meany erwähnte, zogen sich ihre schmalen Augenbrauen etwas zusammen.
    "Der Name ist mir ein Begriff. Meines Wissens verfaßte Brian Meany die weltweit umfangreichste Sammlung exorzistischer Rituale, ein Buch mit über tausend eng bedruckten Seiten. Ich besitze ein Exemplar der Erstausgabe, die vor Jahren in einem etwas obskuren esoterischen Verlag erschien. Ich habe diesen Verlag mal anzuschreiben versucht, bekam aber meine Brief als unzustellbar zurück. Heute bin ich mir nicht einmal sicher, ob die Verlagsadresse nicht getürkt war und es sich in Wahrheit um einen schlichten Raubdruck handelte, wie er in manchen okkultistischen Zirkeln kursiert..."
    Tante Lizzy warf noch einen letzten Blick zum Dampfkessel und registrierte befriedigt das zischende Geräusch, das sich in dessen Inneren einstellte.
    Dann nickte sie mir zu. Ich folgte ihr durch den Flur in die Bibliothek, wo sich das Herzstück ihrer umfangreichen Sammlung okkultistischer Literatur befand. Außerdem der aktuellere Teil ihrer Pressedokumentation übersinnlicher Phänomene oder Ereignisse, die damit möglicherweise in irgendeinem Zusammenhang standen.
    Zunächst suchte sie nach ihrer Lesebrille und fand sie schließlich auf einem der runden Tische, die sich im Raum befanden.
    Dann setzte sie sie auf und ließ den Blick die lange Reihe der dicken und ziemlich staubigen Ledereinbände entlang gleiten. Vorbei an Hermann von Schlichtens Standard-Werk Absonderliche Kulte und dem geheimnisvollen Buch des Wahnsinns, das Tante Lizzy für ihre Zwecke extra aus dem Spanischen hatte übersetzen lassen. Dann fand sie, wonach sie gesucht hatte: Theorie und Praxis des angewandten Exorzismus und der Vertreibung übler Geister von Brian F.
    Meany. Sie zog den großen, dicken Lederband aus dem Regal heraus und ächzte unwillkürlich.
    Ich sprang hinzu, um ihr zu helfen, aber sie schüttelte den Kopf.
    "Laß nur, das kann ich noch selbst!"
    Die Erleichterung war ihr allerdings deutlich anzusehen, als sie den dicken Klotz endlich auf einen der runden Tische gehievt hatte.
    "Meany behauptete immer, in direkter Linie von Cedric Meany abzustammen, einem berüchtigten Hexenjäger, der um 1620 herum in Yorkshire sein Unwesen trieb. Über Cedric Meany kursieren noch heute die grausigsten Geschichten und selbst wenn nur ein Bruchteil dieser blutigen Legenden wahr sein sollte, muß es sich um einen recht ungemütlichen Zeitgenossen gehandelt haben, der beseelt von einem missionarischen Eifer eine regelrechte Hexen-Hysterie entfachte. Auch dazu habe ich eine recht interessante historische Analyse, an der Frederik übrigens mitgearbeitet hat... Weißt du, das war in der Zeit, als er noch

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