Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
Menge zu berichten.« Sie wollte nicht, dass er glaubte, es sei seine Idee, aber natürlich würde sie augenblicklich von hier verschwinden. Ihre blauen Flecken waren der perfekte Vorwand. Später würde sie Phillip Thornton erzählen, sie hätte Kopfschmerzen gehabt und sich unauffällig davongeschlichen, um nach Hause zu fahren und sich auszuruhen.
Ich kann sie nicht noch länger aufhalten. Higgens schickt Männer in alle Richtungen aus, um nach Lily zu suchen. Bring sie über die Hintertreppe raus, und ich gebe euch Deckung. Die Warnung von Nicolas war so deutlich zu vernehmen, dass sogar Lily die Dringlichkeit aus seiner Stimme heraushörte.
Ryland reagierte sofort darauf. Er nahm Lily an der Hand und sprang auf die Tür der Abstellkammer zu. Er ging als Erster hinaus und zerrte sie die Stufen hoch und um die Ecke, bis sie sich an die Wand unter der Wendeltreppe pressten. Die Menschenmenge war dicht; sie begann, sich in kleine Grüppchen aufzulösen, die, soweit das in dem Gedränge überhaupt möglich war, relativ ungestört über geschäftliche Angelegenheiten reden wollten, während sie den Tänzern zusahen. Ryland verließ sich auf seine Instinkte, während er sich zwischen den Leuten durchschlängelte und die Menge als Deckung nutzte. Er trug einen dunklen Anzug und konnte unsichtbar mit den
Schatten verschmelzen, aber Lily war in leuchtendes Rot gewandet, sexy und verlockend, und die dunkle Wolke ihres Haares fiel um sie herum. Sie war ein echter Blickfang, aber wenn er ihr seine Jacke gab, würde sein weißes Hemd leuchten wie eine Neonreklame.
Lily erkannte, dass sie Ryland gefährdete. »Geh ohne mich. Ich komme nach. John ist mit der Limousine da. Er erwartet mich.« Sie versuchte, ihre Finger von seinen zu lösen, doch Ryland schlang seine Hand eng um ihr Handgelenk und riss sie an seine Seite.
Ein starker Arm legte sich um ihre Taille. Sie entdeckte, dass er Stahl in sich hatte, eine andere Facette des leidenschaftlichen Liebhabers, der so zärtlich und liebevoll sein konnte. »Tu, was ich sage, und halt den Mund. Wir trennen uns nicht voneinander, Lily. Jedes weitere Wort ist Zeitvergeudung.«
Sie blickte auf und nahm seine immense Konzentration wahr. Die silbernen Augen bewegten sich unermüdlich und wachsam und durchsuchten die Scharen von Menschen unbeirrt nach den finster blickenden Männern, die sich einen Weg durch den Ballsaal bahnten und sich an den Wänden entlang und durch die dunkleren Winkel vorarbeiteten.
Ryland wusste, dass die Soldaten auf der Suche nach Lily und ihrem auffallenden roten Kleid waren. Er hätte sie sofort entdeckt. Er drängte sie dicht an der Wand durch den langen Saal und schirmte ihren kleineren Körper mit seinem größeren ab, um die Gefahr, dass sie gesehen wurde, auf ein Minimum zu beschränken. Sie suchten nach einer Frau, nicht nach Ryland Miller. Die Garderobe befand sich neben dem Aufzug. Ryland nahm Lilys Garderobenmarke, schlenderte zu der Garderobiere
und legte ihr die Marke vor. Lilys Umhang war bodenlang und weit und hatte eine Kapuze. Dankbar hüllte er sie in den schwarzen Samt.
Rechts neben dir. Ich lasse euch beide vor seinen Augen verschwimmen.
Ryland zog Lily in seine Arme und stieß sie zwischen die zahllosen Topfpflanzen, ein glühender Liebhaber, der seinen Rücken nach rechts wendete und Lily mit seinem ganzen Körper vor spähenden Blicken schützte. Er murmelte leise, und seine Stimme klang amüsiert, damit es so wirkte, als scherzten sie über etwas, was nur sie beide betraf. Währenddessen fühlte sie unablässig die Energieströme, die um sie herum anschwollen, bis die Luft nahezu knisterte. Gemeinsam drängten die beiden Männer den Soldaten im dunklen Anzug, kurz in die andere Richtung zu schauen, einen flüchtigen Blick auf ein rotes Abendkleid zu erhaschen und hinter der Frau herzueilen, als sie um eine Ecke bog.
Ryland zerrte Lily augenblicklich zur Treppe, ein Mann, der so versessen darauf war, mit seiner Liebsten allein zu sein, dass er es kaum erwarten konnte, sie aus der Menschenmenge herauszuholen. Zwischendurch blieb ihnen gar nichts anderes übrig, als durch den hell erleuchteten Flur zu laufen. Er konnte nur hoffen, dass ihr Cape lang genug war, um den roten Saum ihres Kleides zu verbergen, während Lily rasch ausschritt.
»Zieh deine Schuhe aus«, befahl er, als sie die relative Sicherheit des Treppenhauses erreicht hatten. »Ich will nicht, dass deine hohen Absätze uns aufhalten, falls wir rennen müssen.«
Lily
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