Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
über diesen Vorschlag nachdenke.«
»Hat er Miller erwähnt?«
»Ich habe ihn erwähnt.« Lily ging bewusst ein Risiko ein. »Ich hatte gehofft, Miller hätte sich mit ihm in Verbindung gesetzt, aber der General wusste absolut nichts, was mir weitergeholfen hätte. Ich habe das Thema sofort wieder fallen lassen, weil ich nicht wollte, dass er Verdacht schöpft. Danach haben wir uns über Delia unterhalten.«
»Ich glaube, um Ihrer eigenen Sicherheit willen müssen Sie in Schutzhaft genommen werden, Dr. Whitney. Ich glaube, Miller stellt eine echte Bedrohung für Sie dar.«
»Mein Haus bietet mir ausreichend Sicherheit.«
»Vor Miller ist niemand sicher. Er ist ein verdammter Geist. Ein Chamäleon. Er könnte sich im selben Raum aufhalten wie wir, vor unser aller Augen, und wir wüssten es nicht. Genau das hat er in seiner Ausbildung gelernt, und er beherrscht es. Nein, bei uns sind Sie wesentlich sicherer.« Der Colonel nickte Hilton zu.
Hilton packte Lilys Hände und riss sie vor ihren Körper. Im nächsten Moment ließ er Handschellen eng um ihre Handgelenke herum zuschnappen. Er gab sich den Anschein, den Sitz der Handschellen zu überprüfen, und nutzte diese Gelegenheit, um heimtückisch an ihren Handgelenken zu reißen und sie fast auszurenken.
»Das reicht jetzt, Hilton. Sehen wir lieber zu, dass wir von hier verschwinden.«
Lily glitt von der Schreibtischkante und machte sich ein Bild davon, wie es um ihr schlimmes Bein stand. Sie
konnte humpeln und ihr Bein nachziehen, aber es würde niemals mitmachen, wenn sie rennen musste. Mit einem resignierten Seufzer folgte sie Hilton. Irgendwo dort draußen warteten die Schattengänger. Sie hoffte, dass alles, was der Colonel über sie gesagt hatte, zutraf. Dass sie Chamäleons waren, die auf der Lauer lagen, um ihre Kidnapper in einen Hinterhalt zu locken.
18
LILY WAR NICHT im mindesten überrascht über den Mangel an Wachmännern. Phillip Thornton musste über jeden der Schritte informiert sein, die Higgens ausheckte, und er musste darauf beharrt haben, dass Higgens in jeder Hinsicht unterstützt wurde. Die Wachmänner waren in andere Bereiche der Firma abgezogen worden. Lily hielt den Kopf gesenkt und konzentrierte sich auf den Mechanismus, der die Handschellen einrasten ließ. Mit Schlössern hatte sie sich noch nie geschickt angestellt. Selbst wenn sie ihre exakte Funktionsweise studiert hatte, war ihr beim Öffnen selten Erfolg beschieden. Es erforderte eine ganz bestimmte Form von Konzentration, eine Energie, die mit immenser Präzision und Geschicklichkeit auf ihr Ziel gerichtet wurde. Lily war wütend auf sich, weil sie nicht sorgfältiger darauf bedacht gewesen war, diese Fertigkeit zu erwerben.
Wir haben unsere Posten bezogen, Lily. Benutze dein Bein, um ihr Vorankommen zu behindern. Wir wollen nicht, dass der Colonel glaubt, du seist in der Lage wegzulaufen. Rylands Stimme klang äußerst zuversichtlich.
Lily blickte finster. Ich bin tatsächlich nicht in der Lage wegzulaufen. Und lasst euch nicht erwischen. Ich komme da schon selbst wieder raus.
Meine goldige kleine Lügnerin, du brauchst mich zu deiner Rettung.
Die spöttische Belustigung in seiner Stimme wärmte sie. Erst jetzt merkte sie, dass sie vor Furcht zitterte. Lily warf ihr Haar zurück und verdrehte die Augen für den Fall, dass Ryland sie irgendwie sehen konnte, aber sie verlangsamte ihre Schritte und zog ihr Bein noch etwas mehr nach.
Colonel Higgens legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Ich werde Hilton beauftragen, den Wagen zu holen, damit Sie nicht so weit laufen müssen.« Da er jetzt glaubte, sie sei der festen Überzeugung, Miller hätte ihren Vater aus dem Weg geräumt, konnte er sich zivilisierte Umgangsformen leisten.
»Er sieht aus wie der Captain, mit dem ich auf der Galaveranstaltung getanzt habe«, wagte Lily zu bemerken, um ihn abzulenken.
»Sie sind Brüder. Keiner von beiden ist allzu helle, aber sie sind recht nützlich.« Der Colonel legte seine Hand auf seine Pistole, als sie in den Aufzug traten. Sein Einfluss erstreckte sich nicht auf die Wachmänner, die das Grundstück patrouillierten, und jeder von ihnen könnte die Handschellen entdecken. »Ich werde jeden erschießen, der uns aufzuhalten versucht«, warnte er Lily. »Sehen Sie es als einen Beitrag zur Staatssicherheit an. Sie haben Gelegenheit, Leben zu retten, Dr. Whitney. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.«
Er blieb stehen, um zwei Laborkittel aus einem Raum in der Nähe der Aufzüge an sich
Weitere Kostenlose Bücher