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Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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weit aufgerissenen, anklagenden Augen. »Glauben Sie etwa, Ihr Freund hier wird mir den Schädel einschlagen und es auf diese Weise aus mir herausholen? Wenn Sie glaubten, ich wüsste, wie er es gemacht hat, würden Sie mir kein Haar krümmen. Das könnten Sie sich gar nicht leisten.«

    Colonel Higgens beugte sich hinunter, packte mit einer Hand ihr Haar und zog sie daran hoch. Lily rang mit ihrem schlimmen Bein, das unter ihr nachgeben wollte. Tränen traten in ihre Augen, aber sie weigerte sich, aufzuschreien. Sie starrte weiterhin die Schuhe an. Den Kratzer. Higgens stieß sie von sich, und sie taumelte gegen ihren Schreibtisch.
    Lily packte die Tischkante, um sich daran festzuhalten. Sie konnte nicht weglaufen, das war ganz ausgeschlossen. Sie hätte es selbst dann nicht geschafft, wenn sie sie einen Moment lang aus den Augen gelassen hätten. Ihr Bein war zu schwach. Sie lehnte sich mit der Hüfte an den Schreibtisch, um ihr schlimmes Bein möglichst wenig zu belasten. »Verkaufen Sie die Informationen an den Meistbietenden, Colonel? Ist es das, was Sie tun? Unser Land verraten und verkaufen?«
    Hilton schlug ihr mit einer lässigen Bewegung ins Gesicht. Lily fluchte und ging geradewegs auf seine Kehle los. Es gelang ihr, ihm einen ganz gemeinen Handkantenschlag zu versetzen. Das kam so unerwartet, dass er nicht die Zeit fand, den Schlag abzuwehren, der ihn ächzend rückwärtswanken ließ. Gleich darauf rammte ihm Lily ein Knie so brutal in die Lenden, dass er zu Boden ging, und trat dann mit ihrem kräftigen Bein fest gegen seinen Schädel.
    Daraufhin gab ihr schwaches Bein sofort unter ihr nach, und sie fiel wieder hin und landete direkt neben dem Mann, der sich am Boden wand. Lily rollte sich herum und rammte ihm ihre Faust in die Magengrube. Ihm blieb die Luft weg. Sie zog ihre Faust zurück und war wütend genug, um ein zweites Mal auf seine Kehle loszugehen, aber Colonel Higgens packte sie unter beiden Armen und zog sie von dem Mann fort, der am Boden lag.

    »Stehen Sie auf, Hilton«, sagte er angewidert. »Stehen Sie auf, bevor ich Sie selbst schlage. Sie hat ein kaputtes Bein, und trotzdem war es ein klarer Sieg für sie!«
    Hilton drehte sich um und schaffte es, sich ächzend auf die Knie zu ziehen.
    Lily wehrte sich nicht, sondern ließ sich von Higgens an ihren Schreibtisch helfen. Dort setzte sie sich auf die Tischkante. Sie hatte bereits heftige Krämpfe im Bein, aber sie sah die beiden Männer an, ohne eine Miene zu verziehen.
    Hilton war immer noch auf allen vieren, als er den Kopf umdrehte und Lily finster ansah. »Ich werde dich mit meinen bloßen Händen umbringen.«
    Ihr Blick fiel auf seine Hände, von einer Kraft angezogen, die stärker als ihr Wille war. Sie erkannte diese Hände. Sie erkannte sein Handgelenk. Seine Armbanduhr. Es waren nur flüchtige Momente gewesen, aber sie hatte gesehen, was ihr Vater sah. Hände, die ihn über ein Bootsdeck zerrten. Einen Schuh mit einem Kratzer.
    Ungezügelte Energie ballte sich im Raum und brandete so heftig auf, dass die Lichter flackerten. Die Lampe auf ihrem Schreibtisch barst. Bücher flogen von den Regalen, schwere Bände, die wie Geschosse durch die Luft sausten und auf Hilton einschlugen. Federhalter und Bleistifte, der Brieföffner – jeder einzelne spitze Gegenstand im Raum hatte plötzlich nur noch ein einziges Ziel, legte die Entfernung blitzschnell zurück und bohrte sich in Hiltons Haut.
    Er ging schreiend zu Boden. Colonel Higgens zog lässig seine Pistole und gab einen Schuss auf den Schreibtisch ab, nur wenige Zentimeter von Lily entfernt. Schockiert wandte sie ihm ihre Aufmerksamkeit zu, und die Gegenstände fielen harmlos auf den Boden. Lily und Higgens
starrten einander an. Er hielt die Waffe direkt auf ihren Kopf gerichtet.
    »Na, so was, Dr. Whitney. Ihr Vater hat offensichtlich auch mit Ihnen experimentiert.«
    Lily zog eine Augenbraue hoch. »Sein Interesse an der Intensivierung paranormaler Fähigkeiten und auch daran, was sich durch eine Steigerung erreichen lässt, rührte daher, dass bei mir natürliche Anlagen vorhanden waren. Er hat gesehen, was ich tun konnte, und er wollte sehen, ob sich das bei anderen wesentlich weiter entwickeln lässt.«
    Hilton zog sich wankend auf die Füße und erschauerte bei dem Versuch, die verschiedensten Gegenstände aus seiner Haut zu ziehen. Es war sein Glück, dass er eine Jacke trug, denn sie hatte dafür gesorgt, dass die meisten Wunden durch Schreibgeräte oberflächlich

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