Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
abschließen und sie niemandem außer mir öffnen. Ich hole dich, wenn ich weiß, dass dir nichts mehr passieren kann.«
»Es ist ja nicht so, als würde ich mir Sorgen machen, Arly. Du und Dad, ihr habt dafür gesorgt, dass ich mich verteidigen kann. Es mag zwar sein, dass sie meinen Vater geschnappt haben, aber sie werden feststellen, dass sie mit mir kein ganz so leichtes Spiel haben.«
Arly beschimpfte sie, bevor er den Hörer auf die Gabel knallte. Lily machte das nichts aus. Er war der Sicherheitsexperte. Er kam an genug Geld heran, um die neumodischsten Spielzeuge zu installieren und allen anderen um eine Nasenlänge voraus zu sein, und doch war es jemandem gelungen, sich Zutritt zum Haus zu verschaffen, und dann hatte derjenige die Alarmanlage des Büros umgangen, die sie durch das Abschließen der Tür aktiviert hatte.
Sie zitterte vor Wut. Sie war absolut nicht bereit, sich von einem Eindringling in ihrem Haus einschüchtern zu lassen. Sie dachte im Traum nicht daran, sich zu fürchten oder sich unter ihrem Bett zu verstecken. Sie wusste nicht, wer der Feind war und wer ein Freund war, aber das würde sie herausfinden. Und dann würde sie dafür sorgen, dass sie sich in ihrem eigenen Haus wieder sicher fühlen konnte.
Lily machte sich auf die Suche nach den Wanzen, von denen sie wusste, dass der Eindringling sie lässig im Büro
ihres Vaters verteilt hatte. Die Schubladen. Der Couchtisch. Sie folgte jedem seiner Schritte und fand die Bücher mühelos. Ihr Gehirn hatte das Muster aufgezeichnet, das ihm zufällig erschienen war, von ihr jedoch als eine präzise Konfiguration angesehen wurde. Jedes Zufallsprinzip folgte einer Ordnung, die sie klar erkennen konnte, obwohl andere sie nicht sahen. Sie zerstörte jede der Wanzen auf der Stelle. Arly konnte den Raum später noch einmal gründlich durchsuchen, aber sie war sicher, dass ihr keine einzige Wanze entgangen war.
Sie wollte, dass der Eindringling gefasst und verhört wurde. Sie wollte den Namen des Verräters in ihrem Haus wissen. Sie wollte den Namen des Komplizen bei der Donovans Corporation und beim Militär wissen. Lilys weicher Mund wurde fest. Sie reihte die Überreste der kostspieligen Überwachungsgeräte auf dem Schreibtisch ihres Vaters auf.
Sag es mir, Lily. Sprich mit mir. Öffne mir dein Bewusstsein.
Du lenkst mich zu sehr ab. Sie wollte nicht mit ihm reden. Sie konnte nicht mit ihm reden. Sie versuchte, mit zu vielen Dingen gleichzeitig fertigzuwerden. Wenn Ryland in ihrem Kopf war oder ihr körperlich nahe kam, gewannen Schuldbewusstsein und glühende Leidenschaft die Oberhand, und kühle Logik hatte nichts zu melden. Mein Bewusstsein ist ohnehin so weit geöffnet, dass du Kontakt zu mir aufnehmen kannst, ob ich es will oder nicht. Es schockierte sie, wie weit entfernt Ryland zu sein schien. Es wirkte fast, als hätte seine Kraft nachgelassen.
Du hast geweint und mich mit Kummer überschwemmt, und jetzt stimmt schon wieder etwas nicht, aber es ist etwas ganz anderes. Verdammt noch mal, ich bin wie ein Tier in einem Käfig eingesperrt, und ich kann nicht zu dir kommen. Es hat mich zu viel
Kraft gekostet, die Brücke zwischen uns aufrechtzuerhalten. Ich habe mich verausgabt. Mein Kopf …
Es klang so gequält, dass sich ihr das Herz zusammenzog. Sie konnte blanke Frustration aus seiner Stimme heraushören. In seinem Tonfall schwang ein harter, unversöhnlicher Klang mit, der sie davor warnte, dass er gefährlich wurde. Sie wägte ihre Möglichkeiten ab. Das Letzte, was sie wollte, war, dass sich Ryland Miller bei dem Versuch, zu ihr vorzudringen, übernahm. Ihr gemeinsamer erotischer Traum hatte ihn ausgelaugt, und es war gefährlich, ihn bis an seine Grenzen zu treiben. Lily ließ sich schwer auf den Stuhl ihres Vaters sinken.
Es ist nichts weiter. Ein Eindringling. Die Sicherheitsmaßnahmen dieses Hauses können sich an denen von Donovans messen, und doch ist es einem Mann gelungen, ins Haus vorzudringen.
Einen Moment lang herrschte Schweigen, und sie fühlte, wie ein Teil der Anspannung von ihm abfiel. Du hättest mich sofort verständigen sollen.
Der Vorwurf ärgerte sie ebenso sehr, wie er sie ängstigte. Sie wollte nicht, dass er sich eine falsche Vorstellung von ihr machte und glaubte, sie sei schutzbedürftig. Aber vor allem wusste sie, dass er Ruhe brauchte. Wenn er die Kommunikation zwischen ihnen weiterhin vorantrieb, konnte es ihn leicht derart überstrapazieren, dass er ausrastete. Mir ist klar, dass ich extreme
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