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Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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fallen lassen.«
    Damit errang er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Sie legte die Entfernung vom Computer zu seinem Käfig mit langsamen, gemächlichen Schritten zurück, die sein Augenmerk auf ihr Hinken lenkten. Trotz des Humpelns
bewegte sie sich mit geschmeidiger Anmut. Sie machte jeder Zelle in seinem Körper schlagartig bewusst, dass er ein Mann war und sie eine Frau.
    Lily reckte ihr Kinn in die Luft. »Ich vermute, Ihnen hat man keine Manieren beigebracht, Captain Miller. Im Übrigen lasse ich meine Kleidung nicht auf den Boden fallen. Ich hänge sie in den Schrank.« Ihr Blick glitt über ihn und streifte kurz die Kleidungsstücke, die auf dem Fußboden verstreut lagen.
    Soweit er sich erinnern konnte, war es das erste Mal, dass eine Frau ihn in Verlegenheit brachte. Er hatte sich reichlich blamiert. Sogar ihre verdammten Stöckelschuhe waren vornehm. Sexy und doch edel.
    Ein kleines Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. »Sie blamieren sich in Grund und Boden«, sagte sie, »aber Sie haben noch mal Glück gehabt, denn ich bin nachsichtig gestimmt. Der Elite bringt man schon in einem zarten Alter Nachsicht gegenüber den Benachteiligten bei, denen keiner einen silbernen Löffel in die Wiege gelegt hat.«
    Ryland schämte sich. Es mochte zwar sein, dass er aus ärmlichen Verhältnissen stammte und in einer schäbigen Barackensiedlung aufgewachsen war, aber für diese Grobheit hätte ihm seine Mutter eine Ohrfeige gegeben. »Es tut mir leid. Das ist durch nichts zu entschuldigen.«
    »Da gebe ich Ihnen recht. Grobheit lässt sich durch nichts entschuldigen.« Lily schritt die Länge seines Käfigs ab, um sich eine genauere Vorstellung von den Maßen seines Gefängnisses zu machen. »Wer hat diese Unterkünfte entworfen?«
    »Sie haben auf die Schnelle mehrere Käfige gebaut, als sie beschlossen haben, wir seien zu mächtig geworden und stellten als Gruppe eine zu große Bedrohung dar.«
Seine Männer waren voneinander getrennt und über das gesamte Gelände verteilt worden. Er wusste, dass die Isolation ihnen zu schaffen machte. Es war zermürbend, unablässig von den Wissenschaftlern und Labortechnikern bedrängt zu werden, und ihm bereitete es Sorgen, dass er seine Männer nicht zusammenhalten konnte. Er hatte bereits Männer verloren, und er dachte gar nicht daran, noch einen weiteren zu verlieren.
    Die spezielle Konstruktion der Zelle entsprang vor allem der Furcht vor Vergeltungsmaßnahmen. Er wusste, dass seine Zeit begrenzt war – die Furcht wuchs jetzt schon seit Wochen. Die dicke Barriere aus kugelsicherem Glas um seine Zelle herum hatten sie in dem Glauben errichtet, das würde ihn davon abhalten, sich mit seinen Männern zu verständigen.
    Er hatte sich freiwillig für den Auftrag gemeldet und die anderen Männer dazu überredet. Jetzt hatte man sie eingesperrt, und sie wurden erforscht und gründlich untersucht und für alles andere als das ursprünglich Vereinbarte benutzt. Einige seiner Männer waren tot, und man hatte sie wie Insekten seziert, um sie »zu studieren und zu verstehen«. Ryland musste die anderen rausholen, bevor ihnen noch mehr zustieß. Er wusste, dass Higgens für die Stärkeren der Tod vorschwebte. Ryland war sicher, dass es in Form von »Unfällen« dazu kommen würde, ja, früher oder später würde es zweifellos dazu kommen, wenn er keine Lösung fand, um seine Männer zu befreien. Higgens hatte seine eigenen Vorstellungen. Er wollte die Männer dazu benutzen, sich persönlich zu bereichern, und seine Ziele hatten nicht das Geringste mit dem Militär und dem Land zu tun, dem er angeblich diente. Higgens fürchtete alles, was er nicht unter Kontrolle hatte. Aber Ryland hatte
nicht vor, seine Männer durch einen Verräter zu verlieren. Schließlich war er für sie verantwortlich.
    Diesmal war er vorsichtiger, äußerte sich sachlich und versuchte zu verhindern, dass die Vorwürfe in seine Gedanken einflossen, die Schuld, die er eindeutig ihrem Vater gab, denn er konnte nicht ausschließen, dass sie seine Gedanken las. Ihre Wimpern waren unglaublich lang, dichte Härchen, die er faszinierend fand. Er ertappte sich dabei, dass er sie anstarrte und sich beim besten Willen nicht anders benehmen konnte als ein Vollidiot. Er saß wie eine Ratte in der Falle, seine Männer waren in Gefahr, und ihm fiel nichts Besseres ein, als sich wegen einer Frau lächerlich zu machen. Einer Frau, die durchaus seine Feindin sein konnte.
    »Ihre Männer sind alle in ähnlichen Käfigen untergebracht?

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