Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
Sonnenbräune?
Mir genügt es, wenn die Chemie stimmt. Die Stimme schlich sich in ihr Bewusstsein ein und glitt wie eine Berührung über ihren Körper.
Lily zuckte zusammen, und ihre Finger klammerten sich
an den Rand des Waschbeckens. Sie benutzte den Spiegel, um sich sorgfältig umzusehen. Von ihm zu träumen war ja schön und gut, aber es war gleich etwas ganz anderes, ihm allein und schutzlos in ihrer privaten Suite gegenüberzustehen. Die Verbindung zwischen ihnen war zu stark. Dieser Intensität traute sie nicht … und ihm auch nicht. »Bist du hier bei mir in meinem Zimmer? Davon kann ich dir nämlich nur abraten. Euch ist ein klar abgegrenzter Sicherheitsbereich zugewiesen worden, und meine privaten Räumlichkeiten gehören nicht dazu.« Sie sprach die Frage laut aus und wollte, dass auch er die Antwort laut aussprach. Der Austausch war viel zu intim, wenn er in ihrem Kopf war. In ihren Gedanken. In ihren Fantasien. Die Röte beschränkte sich jetzt nicht mehr auf ihr Gesicht, sondern überzog ihren ganzen Körper.
Deine Fantasien gefallen mir. Rylands Stimme war ein Schnurren. Das Schnurren eines großen, zufriedenen Katers. Und dieses Schnurren vibrierte durch ihren Körper und ließ sie entflammen.
Er konnte nicht in ihrem Zimmer sein. Sie konnte ihm nur raten, nicht in ihrem Zimmer zu sein. Eine Mischung aus Furcht und Erregung ließ ihr Herz heftig pochen. Sie wollte ihn sehen, doch ihr graute davor, mit ihm allein zu sein. Und sie trug sein Hemd … Möglicherweise wollte sie ihn so sehr, dass sie sich Dinge einbildete. Sie schloss die Augen. Ihre Einbildungskraft hatte sie schon einmal in Schwierigkeiten gebracht; sie dachte gar nicht daran, das noch einmal zuzulassen.
Hände glitten zart an ihren Schenkeln hinauf, stießen die langen Hemdschöße zur Seite, strichen über die Rundungen ihrer Hüften, legten sich um ihren Brustkorb und bewegten sich noch höher hinauf, um ihre fülligen Brüste
mit rauen Handflächen zu umfassen. Lily riss die Augen auf und starrte im Spiegel in sein Gesicht über ihrem eigenen. Real vorhanden. Ryland schmiegte sich enger an sie. Sein strammer, heißer Körper presste sich an ihren Rücken. Unter dem dünnen Stoff des Herrenhemdes, das sie trug, streichelten seine Daumen ihre Brustwarzen, bis sie steif wurden und sich aufstellten.
Ryland beobachtete ihr Gesicht im Spiegel. Aufkeimende Furcht. Schock. Lust. Er senkte langsam den Kopf und ließ seine Lippen zart ihren Nacken berühren. »Mach dir keine Sorgen, Lily, ich kenne dich. Ich weiß, was du willst. Ich weiß, was du im Moment brauchst. Ich brauche es auch. Der Rest kommt später.«
Glühendes Verlangen durchzuckte ihren Körper und ließ sämtliche Nervenenden prickeln. Lily keuchte, und ihre Finger schlangen sich noch fester um den Rand des Waschbeckens. Sie hätte lautstark protestieren sollen; stattdessen stand sie vollkommen still da und kostete es aus, seine Hände auf ihrem Körper zu spüren. »Bist du verrückt geworden? Wie hast du mich gefunden? Du solltest nicht hier sein, Ryland.« Sie wollte ihn mehr als alles andere auf Erden. Aber sie war nicht das, wofür er sie hielt. Sie konnte es niemals mit der Lily in der erotischen Fantasie aufnehmen, die sie gemeinsam ausgesponnen hatten.
Rylands Zähne berührten behutsam ihren Nacken und ließen Feuer über ihre Haut rasen. »Du dachtest doch nicht, irgendetwas könnte mich von dir fernhalten?« Seine Hände lagen besitzergreifend auf ihren Brüsten. »Fürchte dich nicht, Lily. Alles, was wir tun, wird genau richtig für uns sein.«
Sie kam nicht gegen den Schauer der Erregung an, der
sie überlief, obwohl ihr Verstand sie mit ihrem Mangel an tatsächlicher Erfahrung verspottete. Ihre Augen trafen sich im Spiegel. Sie konnte sein Verlangen sehen. Nacktes Verlangen, primitiv und roh. Sein Gesicht war von Falten zerfurcht, die vorher nicht da gewesen waren. Auch Schatten waren zu erkennen, und sein sinnlicher Mund wirkte härter.
Lily holte Atem, um ihm zu sagen, dass es nicht sein sollte, dass sie einander nicht liebten, dass es sich lediglich um eine chemische Reaktion handelte, alles, solange sie ihn damit bloß vertrieb, doch er zog sie enger an sich, und ihre Körper fügten sich nahtlos aneinander. Sie konnte die harte Fülle spüren, die sich an sie presste, Beweis seines körperlichen Verlangens. Sie kam sich vor, als gehörte sie zu ihm. Als sei sie nicht mehr Lily, sondern ein Teil von Ryland. Als gäbe es ohne ihn keine Lily.
»Es
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