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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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haben noch ein paar Minuten", entgegnete Danaus, der dicht hinter mir ging. „Die Letzten sind hier drin bei den anderen."
    Ich stieß die Tür auf und verlor einen Augenblick lang alle Hoffnung. Das Zimmer sah aus, als sei ein Wirbelsturm hindurchgefegt. Sämtliche^ Möbel waren zerstört. Die teuren Gemälde waren von den Wänden gerissen und die schweren Rahmen als Waffen verwendet worden. Die Wände waren mit Einschusslöchern und Dellen von durch die Luft geschleuderten Körpern übersät. Überall auf dem Boden lagen Leichen. Sadira hatte sich in einer Ecke schützend vor den verletzten Tristan gestellt und hielt zähnefletschend ein Bein des Stuhls, auf dem sie gesessen hatte, in der Hand.
    Wären ihre Vampirzähne nicht gewesen, hätte sie gar nicht wie ein Nachtwandler ausgesehen, sondern einfach nur wie eine Mutter, die ihr Kind verteidigt. Wie eine halb wahnsinnige, blutrünstige Mutter allerdings - mit ihrer wallenden Mähne und der blutigen gelben Bluse, die an ihrem mageren Körper klebte.
    Gabriel stand mit einem Messer in der einen Hand und einem Naturi-Schwert in der anderen neben ihr. Ich wollte gar nicht daran denken, wie lange er schon ohne Munition war. Er blutete an der rechten Schulter und am linken Oberschenkel, aber da er nicht geschwächt wirkte, waren die Verletzungen hoffentlich nur oberflächlich. Ihn durfte ich nicht auch noch verlieren.
    Und im Auge des Wirbelsturms stand Jabari. Seine Energie pulsierte in heftigen Wellen durch den Raum.
    Mindestens ein Dutzend zerfetzte Leichen waren rings um ihn verstreut. Von oben bis unten mit dem Blut der Feinde beschmiert, stand er angriffsbereit, jedoch mit leeren Händen da. Jabari kämpfte nicht mit Schwert oder Messer. Er zog es vor, seine Gegner mit bloßen Händen auseinanderzunehmen, eine beinahe ausgestorbene Kunst.
    Als ich ihn dabei beobachtete, wie er den fünf Naturi entgegentrat, die ihn umzingelten, erinnerte ich mich daran, warum ich ihn immer geliebt hatte. Ich liebte seine Stärke und seine Macht. Ich liebte es, dass er nur Zorn ausstrahlte, keine Angst, keine Zweifel, keine Unentschlossenheit. Ohne zu zögern, riss er einem der Naturi mühelos das Herz aus der Brust, dann warf er das blutige Organ und die Leiche einfach zur Seite und nahm sich sein nächstes Opfer vor. Und in meinem tiefsten Inneren wusste ich, dass auch ich irgendwann an der Reihe sein würde, ganz egal, was noch geschah.
    „Wollen wir?", fragte ich Danaus und überlegte, wie wir es am besten angingen. Wahrscheinlich war es am klügsten, erst einmal Sadira und Gabriel zu helfen. Jabari kam prima allein zurecht. „Nach dir", sagte Danaus, wies in den Raum und ließ mich vorangehen. Ich hatte allmählich den Eindruck, dass er richtig Spaß an der Sache hatte. Er war voller Blut, und der Schweiß lief ihm an den Schläfen herunter. Mit zusammengekniffenen Augen nahm er die Naturi ins Visier und wog ihre Fähigkeiten ab. Aber das Funkeln in seinen Augen verriet, wie sehr er den Nervenkitzel und die Adrenalinstöße genoss, die der Kampf ihm bescherte.
    In diesem Moment war Danaus mehr Raubtier, als ein Naturi jemals sein konnte. Seine menschliche Seite war praktisch nicht mehr vorhanden, er war nur noch ein unbarmherziger Jäger, der auf einer blutigen Welle des Todes schwamm.
    Ich fegte in den Raum und nahm mir den Naturi vor, der Gabriel an die Wand drängen wollte. Nach einem kurzen Schlagabtausch war er tot, und sein Kopf rollte durchs Zimmer. Bevor ich mich dem nächsten Gegner zuwendete, warf ich Gabriel meine Pistole zu. Ich wusste nicht genau, wie viele Kugeln noch im Magazin waren, aber es war besser als nichts.
    „Sorg dafür, dass nichts und niemand zur Tür hereinkommt", rief ich ihm über die Schulter zu, als einer der beiden Naturi, die Danaus angriffen, plötzlich auf mich losging. Wir kreuzten die Schwerter und umkreisten uns gegenseitig, was gar nicht so einfach war, denn der Boden war rutschig von dem vielen Blut und mit Körperteilen übersät. Mit dem linken Fuß auf der Brust eines Toten und dem rechten auf der Hand eines anderen blockte ich einen Hieb meines Widersachers ab, mit dem er mir den Schädel spalten wollte. Dann holte ich aus und hackte ihn in zwei Teile.
    In diesem Moment erledigte Danaus seinen Gegner mit einem sauberen Hieb aus der Drehung heraus, mit dem er den Naturi nicht nur quer durch den Raum schleuderte, sondern ihn obendrein bis zur Wirbelsäule aufschlitzte. Ich war nicht eben ungeschickt im Umgang mit dem Schwert,

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