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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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verdrängen, die entlang meiner Wirbelsäule und in meinem Hinterkopf zu hämmern begannen.
    „Können wir sie noch gebrauchen?", fragte Rowe und warf einen Blick auf die Frau, die sich nicht mehr rührte. „Das Herz wurde zerstört", erklärte ein anderer. Rowe zückte ein Messer und drehte sich zu mir um. „Dann versuchen wir es eben mit ihrem", sagte er.
    Ich stemmte die Absätze in den Boden, um vor ihm zurückzuweichen, doch der große Steinblock, der hinter mir aufragte, hinderte mich daran. Ich hatte meine letzten Kräfte verbraucht, um die arme Frau zu töten, und nun hatte ich keine mehr, um mich selbst zu retten.
    Die einzige Warnung war ein leichter Druckanstieg, eine Veränderung der Energien, die den Steinkreis erfüllten, und dann stand Jabari auch schon unmittelbar neben mir. Rowe und die anderen Naturi zogen sich erschrocken auf die andere Seite des Kreises zurück, sodass sich die Leiche der Frau zwischen uns befand. Das Messer in Rowes Hand zitterte, als er den Alten anstarrte und durch die Zähne hörbar die Luft einzog.
    „Ihr könnt sie nicht haben", erklärte Jabari.
    Rowe beugte sich knurrend vor, und auf seinem Rücken entfalteten sich explosionsartig zwei riesige Flügel. Sie waren pechschwarz, gut drei Meter lang und ähnelten den Flügeln einer Fledermaus. „Du kannst sie nicht ewig behalten", knurrte er und zeigte mit dem Messer auf Jabari.
    Als ich zu meinem früheren Mentor und Beschützer aufsah, breitete sich ein Grinsen auf seinem schönen Gesicht aus. Er hielt eine Hand über meinen Kopf, und augenblicklich wurde ich von Macht durchströmt.
    Mir entfuhr unwillkürlich ein Wimmern. Es kam mir vor, als wären überall an meinem Körper Schnüre befestigt, die mich auf die Beine zogen. Es war keine Stimme in meinem Kopf, die mir etwas befahl, aber ich spürte, wie die Macht mich auf subtile Weise manipulierte. Es gab nichts, wogegen ich hätte ankämpfen oder mich zur Wehr setzen können. Ich war lediglich ein Zaungast in meinem eigenen Körper. Nichts als eine Marionette.
    Als mich die zweite Machtwelle durchströmte, waren die Schmerzen beinahe unerträglich. Mein linker Arm schnellte in die Höhe, und drei Naturi gingen in Flammen auf. Ich spürte, wie das Mitglied des Lichtclans das Feuer zu löschen versuchte, doch sie kam nicht dagegen an. Sie war die Nächste, die lichterloh brannte.
    Mit einem einzigen Flügelschlag hob Rowe sich in die Luft. „Wir sehen uns im Jenseits!", rief er, flog davon und überließ die letzten beiden Naturi ihrem Schicksal.
    Nachdem auch sie bei lebendigem Leib verbrannt waren, gab Jabari mich endlich frei. Meine Beine knickten ein, und ich sackte zu Boden. Es kam mir vor, als führe der Schmerz ein Eigenleben in meinem Körper. Ich schien gar nicht mehr zu existieren. Es gab nur noch Schmerz und Grauen.
    Ich blinzelte ein paarmal, um wieder klar zu sehen. Jabari reichte mir die Hand und wollte mir auf die Beine helfen, doch ich wich vor ihm zurück. „Fass mich nicht an!", fauchte ich. Sein unheilvolles Gelächter schallte über die Ebene. „Das muss ich gar nicht." Mich überlief ein kalter Schauer, und ich presste die Lippen aufeinander, um nicht haltlos mit den Zähnen zu klappern. Wahrhaftig, Jabari musste mich nicht einmal anfassen, um mich zu kontrollieren.
    „Wir gehen nach Venedig. So können wir dich am besten vor den Naturi schützen", erklärte er. Ich wollte es nicht zugeben, aber er hatte natürlich recht.
    Venedig war der einzige Ort, an dem ich vor ihnen sicher war. Die Naturi setzten keinen Fuß in diese Stadt. Die alten Geschichten erzählten, dass einer ihrer Götter an dem Ort, an dem heute Venedig stand, gestorben sei und dass so die Kanäle und die unzähligen kleinen Inseln entstanden seien. Angeblich konnten die Naturi die Stadt nicht betreten. Leider war Venedig aber auch der Sitz des Konvents. Ich wollte nicht noch einen Alten in meiner Nähe haben, und drei der mächtigsten Nachtwandler auf Erden schon gar nicht.
    Doch wie mir klar wurde, hatte ich keine andere Wahl. Ich besaß nicht die nötige Stärke, um gegen Jabari zu kämpfen, und selbst wenn, wie hätte ich es anstellen sollen? Der Dreckskerl konnte mich steuern wie eine Marionette. Und falls ich ihm entwischte, schnitt Rowe mir zweifelsohne das Herz aus dem Leib, sobald er mich das nächste Mal in die Finger bekam. Aber Jabari brauchte mich zumindest vorerst noch lebendig. Wir hatten etwas Zeit gewonnen, weil ich das zweite Opfer verhindert hatte, aber die

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