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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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einen Ersatz für mich zu erschaffen."
    „Falls du überhaupt so lange lebst", sagte Jabari und nahm seine Hand von meinem Kinn. Hätte ich noch geatmet, dann hätte ich wohl vor Erleichterung geseufzt. Der Alte taxierte mich nachdenklich. „Die Naturi wissen, dass du der Schlüssel zu ihrem Untergang bist. Es haben genug von ihnen Machu Picchu überlebt. Sie wissen, dass du diejenige warst, die das Tor versiegelt hat. Du hattest recht. Sie wollten nicht mich in Assuan töten, sondern dich. Ich glaube, dass sie es auch in London versucht haben, aber stattdessen haben sie Tabors Sohn erwischt. Sie hatten dich die ganze Zeit im Visier."
    „Wenn ich so verflucht wichtig bin, warum hast du mich dann beauftragt, Sadira zu beschützen? Warum hast du nicht jemand anderen geschickt?" „Wir brauchten einen Köder." „Einen Köder?" „Um Rowe aus seinem Versteck zu locken. Wir wussten, dass er kommen würde. Die Chance, dich zu töten, ist eine zu große Versuchung."
    Ich schloss die Augen und kämpfte gegen die Tränen an. Wer trachtete mir eigentlich nicht nach dem Leben? „Und wenn ich Rowe töte, ist dann endlich Schluss? Ist es dann vorbei mit den Naturi?" Meine Stimme zitterte, aber ich bemühte mich, die Fassung zu wahren. „Rowe ist der letzte bekannte Anführer der Naturi", erklärte Danaus.
    Ich sah ruckartig zu ihm auf und starrte in seine funkelnden blauen Augen. „Auch du hast mich benutzt!", sagte ich leise. Immerhin schaute er nicht fort, sondern hielt meinem entsetzten Blick stand. „Ja. Als er in Assuan versucht hat, dich zu holen, wurde mir klar, dass du noch eine andere Bedeutung haben musst, von der du mir entweder nichts sagen wolltest oder selbst nicht wusstest. Ich dachte mir, dass er es noch einmal versuchen würde."
    „Tja, ihr habt beide die Gelegenheit verpasst, der Sache ein Ende zu machen. Rowe hatte mich in London in seinen Fängen, als er mich entführen wollte", sagte ich grimmig. „Es wäre natürlich mein Tod gewesen, aber ich nehme an, ihr habt beide noch etwas anderes mit mir vor."
    „Mira ...", setzte Sadira beschwichtigend an. „Ich habe genug gehört!", fuhr ich auf. „Ich auch!", mokierte sich jemand hinter mir. Ich musste mich gar nicht umdrehen, um zu wissen, wer es war. Ich kannte diese furchtbare Stimme, und ich sah das Entsetzen in den Gesichtern der anderen. Voller Panik machte ich einen Satz nach vorn, doch er packte mich an den Haaren und hielt mich fest. Dann zerrte er mich innerhalb eines Sekundenbruchteils aus dem Haus und in die Dunkelheit. Nun hatte Rowe mich also doch noch erwischt.

29
    Plötzlich erschien in der Dunkelheit eine mondhelle Ebene an einer einsamen Straße. Ich setzte mich langsam auf, um mich umzusehen. Rowe stolperte ein paar Schritte von mir weg, bevor er auf die Knie fiel. Vornübergebeugt krallte er die Finger ins Gras und rang keuchend nach Atem. Er zitterte am ganzen Körper, und sein schweißnasses Hemd klebte auf seiner Haut. Die ständigen Ortswechsel forderten offenbar ihren Tribut.
    Ich grub die Finger in die Erde und zog die Beine an, um aufzustehen. Mein ganzer Körper tobte vor Schmerz, und mir wurde etwas schwindelig. Ich war viel zu ausgezehrt, um einen siegreichen Kampf führen zu können, aber wenigstens war Rowe auch nicht auf der Höhe.
    „Passt auf sie auf!", bellte Rowe, ohne zu mir herüberzusehen.
    Ich schaute überrascht auf und sah sechs Naturi von verschiedenen Clans auf uns zukommen. Und hinter ihnen erhoben sich die hellgrauen Steinblöcke von Stonehenge. Sie wollten die Opferung noch in dieser Nacht vornehmen, und aus irgendeinem bizarren Grund hatte Rowe beschlossen, dass ich dabei sein sollte, um Zeugin ihres Triumphes zu werden.
    „Scheiße!", zischte ich und ließ den Kopf hängen. Ich war nicht in der Verfassung, um es mit sieben Naturi aufzunehmen.
    Rowe lachte keuchend. Er kauerte immer noch auf dem Boden und sah mich von der Seite an. Sein schwarzes Haar verdeckte sein Gesicht weitgehend, doch ich sah sein süffisantes Grinsen.
    „Du bist auch nicht besser in Form als ich", knurrte ich. „Zumindest habe ich Leute, die mich schützen", entgegnete er und richtete sich langsam und unter Schmerzen auf.
    Ich sah die Naturi an, die vor uns standen. Eine Frau mit langem hellblondem Haar trat vor, und als sie die Hand ausstreckte, tanzten Flammen über ihre Finger. Natürlich gehörte eine Angehörige des Lichtclans zu meinen Bewachern.
    „Es muss nicht so laufen, Mira", sagte Rowe. „Fahr zur Hölle!", fuhr

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