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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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ich ihn an, ohne die sechs Naturi aus den Augen zu lassen. Rowe stieß einen Schwall Worte aus, die ich nicht verstand. In den Gesichtern der Naturi malten sich Überraschung und Verwirrung, doch dann zogen sie sich in den inneren Steinkreis zurück. Stille breitete sich in der Ebene aus, kein Lüftchen regte sich. Als die Naturi hinter den Steinen verschwunden waren, hörte ich leise eine Frau weinen. Sie hielten ihr Opfer also schon dort bereit. Wo zum Teufel war Jabari?
    Er konnte sich in Sekundenschnelle von einem Ort zum anderen bewegen und sollte in der Lage sein, mich aufzuspüren, wo immer ich mich aufhielt. Warum war er noch nicht aufgetaucht? Wäre er da, hätten wir dem Ganzen ein Ende bereiten können. Ich wäre auch mit Sadira oder Danaus zufrieden gewesen, aber ich wusste, dass die beiden ein paar Minuten länger brauchten, um zu mir zu gelangen.
    Ich fuhr mit den Fingern über den Boden und zog schmale Furchen in die weiche Erde. Das Gras war feucht, als hätte es gerade geregnet. Ich spürte, wie das sonderbare Vibrieren der Macht unter mir immer stärker wurde. Hatten sie etwa schon mit der Opferung begonnen? Ich konnte die Naturi nicht sehen, sie waren hinter den riesigen Steinblöcken verborgen, aber ich hörte Bewegungen, Atemgeräusche und das leise Rascheln von Kleidung.
    „Du spürst es, nicht wahr?", sagte Rowe. Er durchbohrte mich förmlich mit seinem Blick, aber ich weigerte mich, ihn anzusehen. „Du hast es auch damals in Machu Picchu gespürt. In den letzten Tagen musste Nerian dich nicht einmal berühren -die Macht im Berg war so stark, dass du dich vor Schmerzen gekrümmt hast."
    Ich schüttelte den Kopf. Auf psychologische Spielchen wollte ich mich nicht einlassen. „Hör auf damit. Du warst nicht dabei." „Ich war da", murmelte er. Als ich hörte, dass er sich bewegte, schaute ich in seine Richtung. Er kroch auf mich zu, ohne mir jedoch zu nahe zu kommen. „An jedem einzelnen Tag und in jeder Nacht deiner Gefangenschaft war ich da. Du erinnerst dich nur nicht daran, weil ich damals etwas anders aussah."
    „Hat die Zeit es nicht gut mit dir gemeint?", entgegnete ich spöttisch. Er verzog zornig und hasserfüllt das Gesicht, aber dann fasste er sich wieder. „Die Zeit hat uns beide auf interessante Art und Weise gezeichnet." „Wozu hast du mich hergebracht? Ich könnte die Opferung immer noch verhindern und eure Pläne durchkreuzen." Ich setzte mich lächelnd auf und wischte mir die Hände ab.
    Auch Rowe richtete sich auf. Seine Bewegungen wirkten nicht mehr so steif, und seine Schmerzen schienen nachzulassen. Ganz allmählich gewannen wir beide unsere Kraft zurück. „Weil die Belohnung das Risiko wert ist." Ich musste unwillkürlich lachen. „Mein Tod bedeutet dir so viel?" Als Rowe sich das Haar aus dem gebräunten Gesicht strich, sah ich eine Narbe an seinem Kinn, die hell im Mondlicht schimmerte. „Dich zu töten ist gar nicht mein Ziel."
    Ich schnaubte nur, und Rowe murmelte frustriert etwas in seiner Sprache. Er schaute eine ganze Weile zu den Steinen hinüber, bevor er sich mir wieder zuwendete.
    „Es muss zwischen uns nicht so sein." „Was? Haben die Naturi etwa gütigerweise beschlossen, keine Nachtwandler mehr zu töten?" Diesmal schnaubte er. „Nein, Nachtwandler sind Ungeziefer. Sie müssen ausgerottet werden. Ich meinte, zwischen dir und den Naturi." „Ich bin ein Nachtwandler, Arschloch!"
    „Aber du hättest nie einer werden sollen", entgegnete er und beugte sich zu mir vor, während er mir mit eindringlicher Stimme zuflüsterte: „Du hättest nie zu einer solchen Kreatur gemacht werden dürfen. Deine Kräfte gehen über ihre Grenzen hinaus. Du hättest mehr sein können. Das könntest du immer noch."
    Ich lehnte mich zurück, um etwas Abstand zu ihm zu gewinnen. Er war mir so nah, dass ich dem Drang, auf ihn loszuschlagen, nur mit Mühe widerstehen konnte, doch seine Leute waren nur wenige Meter entfernt und ich hatte nicht die geringste Chance. „Und du kannst mir dabei helfen, was?"
    „Du kannst die Macht an diesem Ort spüren. Das kann kein anderer Vampir. Als sie damals in Machu Picchu aufgetaucht sind, hat keiner so reagiert wie du. Du kannst die Erde immer noch spüren, obwohl du ein Nachtwandler bist", erklärte er. „Es ist immer noch ein Teil von dir, weil es mächtiger ist als alle Kräfte, die du durch deine Wiedergeburt als Nachtwandler erhalten hast. Du gehörst zu uns, nicht zu denen."
    In mir stieg langsam, aber unaufhaltsam ein Kichern

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