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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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entfernt, immer noch aufrecht, hielt jetzt aber eine Hand gegen den verwundeten Brustkorb gepresst. Ich schnaubte leise. „Was für ein glückliches Mädchen ich doch bin." „Entschuldige." Bei diesem einzelnen Wort, das ihm in einem fast lautlosen Flüstern entschlüpfte, zuckten meine Mundwinkel irritiert. Auf die eine oder andere Weise waren wir wohl alle auf diesem Inselhaufen gefangen.
    Nicolai stürzte sich erneut auf mich, und die klauenartigen Fingernägel wollten jetzt mehr als nur eine Schicht Fleisch von meinem Körper schälen. Dieses Mal versuchte ich nicht, ihm auszuweichen. Indem ich seine Oberarme packte, nutzte ich seinen Schwung aus, um ihn von mir wegzuschleudern. Leider war der Lykaner schlau genug, die langen Finger um meine Handgelenke zu krümmen und mich mit ihm zu Boden zu reißen.
    Wir landeten ineinander verkeilt, er unter mir. Wir beide stöhnten, als wir auf den harten, mit Steinen übersäten Grund knallten. Wir wälzten uns über den Boden, während wir darum kämpften, die Oberhand zu gewinnen, und schlangen die Beine umeinander. Als wir endlich zum Stillstand kamen, hockte Nicolai rittlings auf mir, die Knie neben meiner Hüfte, und kämpfte darum, mir die Arme neben dem Kopf zu Boden zu drücken.
    Ein kurzes goldenes Aufblitzen erweckte meine Aufmerksamkeit, und mein Blick wanderte abwärts zu einem Goldkreuz, das an einer schweren goldenen Kette um seinen Hals baumelte. Das kleine Metallstück hatte einen Mondlichtsplitter eingefangen und mir zugezwinkert. Es leuchtete nicht oder glühte auf, wie es gern in Filmen gezeigt wird, aber ich spürte die Macht darin pulsieren und gegen mich branden, während es mit aller Macht versuchte, mich von dem Werwolf fernzuhalten. Ohne ein einziges Wort wusste ich, dass er fest daran glaubte, dass Gott und die himmlischen Heerscharen ihn vor mir bewahren würden.
    Ich stieß ein Zischen zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor und drückte mich tiefer in den kühlen, geborstenen Stein, während ich versuchte, möglichst viel Abstand zwischen mich und das Kreuz zu bringen. Die Berührung würde mich verbrennen, und da es eine Verbrennung durch einen Zauber war, würde sie niemals ganz verheilen. Und ich zog es vor, nicht mit einer Verbrennung in Form eines Kreuzes im Gesicht herumzulaufen. „Du hast ja wirklich an alles gedacht, oder?", spottete ich. Die Worte krochen mir als heiseres Flüstern über die Lippen, da ich meine Zähne nicht voneinander lösen konnte. Nicolai blieb stumm und konzentrierte sich darauf, mich zu Boden zu drücken, aber selbst das gelang ihm zunehmend schlechter. Er war stark, aber ich war noch stärker. Es gelang mir, die Arme ein paar Zentimeter vom Boden zu lösen, sodass ich ihn langsam abschütteln konnte. Mit einem letzten Aufstöhnen lockerte er für weniger als einen Atemzug den Druck, den er einsetzte, um mich niederzuhalten, bevor er meine Arme wieder auf den Boden hämmerte. Das Geräusch splitternder Knochen zerbrach die Stille.
    Ich schrie, während mein Bücken sich ein Stück vom Boden wölbte. Er hatte meinen rechten Unterarm auf einen Stein gedrückt und dabei die Knochen entzweigebrochen. Vor Schmerz verschwamm mir sekundenlang die Sicht. Der Plan, ihn zu besiegen, ohne ihn zu töten, löste sich in Luft auf. Instinktiv riss ich die Knie zwischen seine Beine. Die Überraschung und der Schmerz reichten aus, um ihn endlich von mir stoßen zu können.
    Bevor er noch auf dem Boden aufschlug, flackerte ein Flammenring um ihn auf und loderte an die zwei Meter hoch in die Luft. Ich rappelte mich auf und presste den gebrochenen Arm gegen die Brust, während ich in die dunkelsten Ecken des Campo floh. Eine der gegenüberliegenden Ecken beherbergte eine Art doppelwandiger Gartenlaube, die vollkommen zugerankt war. Die Schatten waren tief und boten mir etwas Deckung.
    Mira! Ich zuckte zusammen, als Danaus urplötzlich in meinem Kopf auftauchte. Die Berührung kam zögerlich, aus weiter Ferne, und ließ mich annehmen, dass er sich immer noch dort gegen die Wand lehnte, wo ich ihn zurückgelassen hatte. Geh weg!, knurrte ich ihn in Gedanken an. Ich habe alle Hände voll damit zu tun, mich hier nicht umbringen zu lassen. Du bist verletzt.
    Geh weg! Es überraschte mich nicht, dass er meine Verletzung spüren konnte, schließlich schien der Schmerz meinen gesamten Körper zu erfüllen. Dennoch erstarrte ich, als ich mit einem Mal spürte, wie mich die kleine Machtwelle durchströmte. Danaus und seine warme

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