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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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fuhr er mit zwei Fingern der freien Hand in meine linke vordere Tasche. Erschrocken versuchte ich mich loszumachen, war aber chancenlos zwischen seinem größeren Körper und dem offenen Kanal gefangen. Mein Blick zuckte zu seinem Gesicht. Danaus grinste erneut und ließ mir den Schlüssel vor der Nase baumeln.
    „Du kannst doch jetzt nicht mehr fahren", sagte er und ging an Bord. Stumm verzog ich das Gesicht, als ich in das kleine Schnellboot sprang und mich auf einen Sitz niederließ. Mein Arm war so gut wie verheilt, aber das half mir wenig. Ich fühlte mich zerschlagen und ausgelaugt nach der Auseinandersetzung.
    Der Motor erwachte brüllend zum Leben, als Danaus uns von der Insel weg und auf die Lagune hinaussteuerte, auf Giudecca und unser Hotel zu. Der Klang des Windes und der Wellen war beruhigend und streichelte die Anspannung aus meinen Schultern. Für einen Moment dachte ich an Nicolai und fragte mich, wie Jabari den Werwolf so sehr in der Hand haben konnte.
    Ich schüttelte den Kopf, ohne etwas darauf zu geben, dass niemand da war, der mir zusah, so verloren war ich in meinen Gedanken. Jabari spielte irgendein Spiel. Mir war nur nicht klar, welches Ziel er verfolgte. Meins dagegen war glasklar. Den Frieden bewahren. Und der einzige Weg, das zu erreichen, war, den Pakt des Konvents mit den Naturi zu vereiteln. Ich musste nur noch herausfinden, wie.
    Jede Atempause, die ich mir nach Nächten auf der Flucht und im Kampf ums Überleben verdient zu haben glaubte, war nun gründlich vereitelt worden. Jetzt wünschte ich mir nur noch ein paar ruhige Minuten zum Nachdenken, in denen ich Jabari s nächsten Zug einschätzen konnte. Als Danaus und ich unsere Suite im Cipriani betraten, drängte sich ein Seufzer gegen die Rückseite meiner Zähne, schaffte es aber nicht ins Freie.
    Statt des süßen Anblicks, wie Sadira und Tristan miteinander kuschelten, erwarteten uns leere Räume. Ich hatte zwar nicht ausdrücklich befohlen, dass sie auf dem Zimmer bleiben sollten, aber als ich die Umgebung des Hotels vor der Abfahrt von Torcello durchleuchtet hatte, hatte ich sie auch nicht auf der Jagd in den Straßen gespürt.
    Eine starke Spannung hing hässlich aufgebläht in der Luft und drückte mir auf die Brust. Während ich mitten in dem schwarzgrauen Wohnzimmer stand, musste ich mich zurückhalten, um nicht die Fäuste zu ballen. Das schöne Zimmer mit der eleganten Einrichtung und dem glänzenden Marmorfußboden war unberührt - was darauf hinwies, dass sie auf eigene Faust ausgegangen waren.
    Ich begann langsam und zögerlich. Meine Kraft verbreitete sich kreisförmig um meinen Körper und dehnte sich aus, bis ich die Hauptinseln von Venedig abgedeckt hatte. Keine Spur von Tristan oder Sadira. Zögernd dehnte ich den Kreis über die Lagune hinweg bis nach San demente aus, wo ich Sadira im Thronsaal entdeckte. Sie war nicht allein. Ihre Gefühle waren eindeutig. Sie war ruhig, aber traurig. Tristan konnte ich immer noch nicht spüren, aber ich wusste, dass er ebenfalls dort war.
     
    Irgendjemand blockierte meine Fähigkeit, ihn aufzuspüren, und es gab nur eine Person, die dazu in der Lage war: Tristans geliebte Schöpferin Sadira. Ein Nachtwandler konnte mit einer Art Verteidigungsmechanismus andere Nachtwandler daran hindern, ihn und seine Kinder aufzuspüren. Nur die Älteren, wie Jabari, konnten so etwas Nacht für Nacht aufrechterhalten. Sadira konnte die Barriere bestenfalls für ein paar Nächte errichten, aber sie musste ihn auch nicht lange verstecken. Sie verschafften lediglich den anderen etwas mehr Zeit. Und vielleicht war das auch Nicolais Absicht gewesen. Jabari hatte vielleicht nicht wirklich geglaubt, dass der Werwolf mich töten könnte, aber er wusste, dass Nicolai mich eine Zeit lang aufhalten konnte.
    „Kannst du eine Kirche betreten? Eine, die noch benutzt wird?", fragte ich Danaus. Meine leise Stimme kroch durch die angespannte Stille, die die Suite erfüllte. Ich stand neben dem Sofa und beugte mich vor, bis meine Rechte fest die Ecke eines dunklen Beistelltischchens umklammerte, sodass mein frisch verheilter Unterarm schmerzte. Danaus stand hinter meiner linken Schulter, nahe bei den Türflügeln des Eingangs zur Suite. Ich gab mir keine Mühe, meine Wut und Enttäuschung zu verbergen. Warum auch? Wenn er es wollte, konnte er meine Gefühle sowieso spüren,.
    „Ja", sagte er. „Was ist los?" Schweren Schritts durchquerte er den Raum und hielt vor seinem Waffensack inne, der neben dem Sofa

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