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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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war faul an dieser Angelegenheit, aber ich bezweifelte, dass ich aus James etwas Verwertbares rauskriegen würde. Ryan hatte die Angewohnheit, seine Umgebung hinsichtlich seiner wahren Pläne im Dunkeln zu lassen, bis alles zu spät war.
    »Geht es wieder um die Naturi?«, fragte ich unvermittelt. Ich konnte nur vermuten, dass es das dunkle Volk der Naturgeister war, das in Miras Domäne erneut für Unruhe sorgte.
    »Das wissen wir noch nicht. Möglich ist es auf alle Fälle. Deshalb brauchen wir dich auch vor Ort in Savannah. Du bist der Einzige, der die Situation richtig einschätzen kann.«
    »Dann hole ich nur schnell meine Sachen aus dem Hotel und mach mich dann auf den Weg zum Flughafen«, sagte ich. »Sobald ich raushabe, was da in Savannah los ist, melde ich mich wieder.«
    »Ich vermute, dass wir dich nicht so lange in Ruhe lassen.« James seufzte leise. Aber bevor ich fragen konnte, was er damit gemeint hatte, brach die Verbindung ab. Ich klappte das Handy zu und steckte es wieder ein. Das sah alles gar nicht gut aus. Ryan führte definitiv irgendwas im Schilde, und ich hatte das Gefühl, dass Mira ebenfalls mit drinsteckte. Ich durfte nicht zulassen, dass Ryan sich da einmischte. Mit Miras Kräften konnte ich es vielleicht noch aufnehmen, aber von ihr wollte ich ja auch mehr. Ich wollte, dass sie mir half, den Konvent zu vernichten, und diesen Plan durfte der Zauberer auf keinen Fall durchkreuzen.

3
    Es war noch nicht mal neun Uhr morgens, als ich durch die Straßen von Savannah streifte. Ich kniff die Augen zusammen, um mich vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen, und unterdrückte ein Gähnen, als ich auf den River Walk hinaustrat. Vom Fluss wehte kalter Wind und fuhr unter meine Lederjacke, die bei dem Zusammenstoß letzte Nacht ein paar neue Risse abbekommen hatte. So wie die Touristen mich anstarrten, sah ich anscheinend nicht besser aus als irgendein halb irrer Obdachloser. Mein Haar stand wild nach allen Seiten ab, meine Klamotten waren dreckig und verknittert, ich hatte mir seit drei Tagen nicht die Mühe gemacht, mich zu rasieren, und seit zwei Tagen nicht geschlafen. Der Flug von Spanien nach Savannah war von schweren Turbulenzen begleitet gewesen.
    Ich ging die Straße entlang und ließ den Blick über die paar Touristen schweifen, die durch die Souvenirläden schlenderten und auf die Straßenbahn aufsprangen, die durch die historische Altstadt gondelte. Alles ruhig und friedlich. Natürlich waren gerade auch alle Nachtwandler sicher in ihren Zufluchten eingesargt, die Lykanthropen gingen ihren bürgerlichen Jobs nach, und alle anderen Kreaturen versuchten so zu tun, als wären sie ganz normale Menschen. Vor Sonnenuntergang würde ich nicht besonders viel herausfinden.
    An einer Ecke blieb ich stehen und überlegte, umzukehren und mir lieber noch eine Mütze voll Schlaf zu gönnen. Doch dann erregte ein Fetzen gelbes Absperrband der Polizei meine Aufmerksamkeit. Ich ging um die Ecke und den Hügel hinauf auf eine breite Durchgangsstraße zu, die als Factors Walk bekannt war. James hatte nicht erwähnt, wo das Mädchen ermordet worden war, aber für die größte Aufregung würde so eine Tat sicher in der Nähe des River Walk sorgen, wo sich tagsüber die Touristen drängten.
    »Geh da bloß nicht hoch!«, rief eine jugendliche Stimme hinter mir.
    Ich fuhr herum und entdeckte ein junges Mädchen, kaum älter als vierzehn, das sich im Sitzen gegen eine Hauswand lehnte. Sie hatte die Hände unter die Achseln gesteckt, um sich gegen den bitterkalten Wind zu schützen. Arme und Kinn hatte sie auf die angezogenen Knie gelegt. Sie blickte starr geradeaus auf das Gebäude vor ihr, als wollte ein Teil von ihr meine Anwesenheit immer noch nicht wahrhaben, aber aus irgendeinem Grund hatte sie mich trotzdem angesprochen.
    »Warum nicht?«, fragte ich.
    »Der Dark Walk ist nicht mehr sicher«, sagte sie und wich meinem Blick beharrlich aus. »Bleib lieber unten am Fluss!«
    Ich drehte mich um und ging ein paar Schritte auf das junge Mädchen zu, sodass ich jetzt direkt vor ihm stand. »Was hat sich denn hier getan? Ich hab den Factors Walk doch schon früher benutzt.«
    Das Mädchen hob eine Schulter. Schon bei oberflächlicher Betrachtung stellte ich fest, dass die junge Frau kaum besser aussah als ich. Ihre Kleidung war schmutzig und abgetragen, bunt zusammengewürfelte Fetzen, die gerade ausreichten, um sie vor der Kälte zu schützen. Ihr braunes Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und

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