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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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bedrohlich aus«, sagte ich.
    Diese nicht eben freundliche Einschätzung seiner Person ließ James verstummen, und so setzten wir unseren Weg den Walk entlang fort, bis er schließlich von der River Street wegführte und dem Fluss in eine parkähnliche Anlage folgte. Gerade wollte ich die Suche aufgeben und zum Factors Walk zurückkehren, als ich sie endlich entdeckte. Sie lehnte sich gegen die Bronzestatue des Winkenden Mädchens und knüpfte Savannahrosen aus getrockneten Palmblättern.
    Beim Geräusch von James’ Schritten hob sie ruckartig den Kopf. Sie legte eine Hand an den Boden und wollte aufspringen und die Flucht ergreifen, als sie erkannte, wer ich war.
    »Warte!«, rief ich. »Wir wollen dir nichts tun.«
    »Bitte!«, meldete sich jetzt auch James zu Wort. »Wir wollen dir bloß ein paar Fragen stellen.«
    Das Mädchen blieb stehen und umklammerte mit der einen Hand eine halb fertige Rose, mit der anderen eine Schere. Ihr Rucksack mit einem halben Dutzend fertiger Rosen aus Palmblättern stand noch am Boden. Wenn sie jetzt floh, würde sie ihr ganzes Hab und Gut zurücklassen müssen, sonst hatte sie keine Chance, uns beiden zu entkommen.
    »Was wollt ihr?«, fragte sie drohend und richtete die Schere wie ein Messer auf mich.
    »Ich heiße James, und das da ist Danaus«, sagte James mit seinem glatten englischen Akzent und seinen perfekten Manieren ruhig. »Wir untersuchen den Mord an dieser armen Frau, die in der River Street gewohnt hat. Danaus meinte, du hättest die Person vielleicht gesehen, die sie getötet hat. Wir sind auf der Suche nach Informationen.«
    Das Mädchen sah mich an, hob spöttisch eine Augenbraue und zog die Nase kraus. »Meint der das ernst?«
    »Vollkommen«, antwortete ich und musste ein bisschen grinsen. James konnte manchmal etwas steif sein, aber es kam mir vor, als wäre das genau der Grund, aus dem Mira ihn so sehr mochte. Es war leicht, sich über ihn lustig zu machen.
    Das Mädchen legte die Stirn in Falten, musterte James eingehend und sah dann wieder zu mir, um mich derselben strengen Untersuchung zu unterziehen. »Geht einfach ein bisschen die River Street auf und ab, oder treibt euch in einer der Kirchen herum. Da zeigt es sich schon«, sagte sie schließlich und ließ sich dann wieder zu Boden fallen, um sich dem Knüpfen einer weiteren Rose zu widmen.
    »Was für ein Wesen ist das denn?, fragte James und kam langsam einen Schritt näher.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. »Weiß nicht genau. Hab’s ihm doch schon gesagt. So was hab ich noch nie zuvor gesehen, und in dieser Stadt treiben sich echt eine Menge schräger Vögel rum.«
    »Schräge Vögel?«, wiederholte James.
    »Na ja, solche wie er«, meinte sie und reckte das Kinn in meine Richtung. »Oder die Frau, mit der ihr letzte Nacht unterwegs wart. Die ist doch eine Vampirin, oder?«
    »Dann weißt du Bescheid«, stellte ich fest. Das Mädchen lächelte grimmig. Sie sah mich aus alten Augen an, die von zu vielen Jahren auf der Straße kündeten.
    »Vampire? Klar, kenne ich. Und auch Werwölfe. Aber in den letzten Monaten ist hier noch was anderes aufgetaucht, etwas, das Vampire bekämpft«, sagte sie. Geschickt wickelte sie einen dünnen Goldfaden um den Stiel der Rose, knotete das Blatt fest und stellte eine weitere Blume fertig. Sie legte sie zu den anderen und zog ein neues, langes Palmblatt hervor.
    »Naturi«, sagte ich.
    »Was?«, fragte sie und sah erschrocken auf. Jetzt hielten auch ihre Hände in der Arbeit inne.
    »Die anderen Wesen, die du bemerkt hast, nennt man Naturi«, erklärte ich. »Sie sind Kinder der Erde und haben es darauf abgesehen, sowohl die Menschen als auch die Vampire zu vernichten. Wenn ich du wäre, würde ich mich vor ihnen hüten.«
    Sie schnaubte verächtlich und widmete sich dann wieder dem Blatt zwischen ihren Fingern. »Danke für den guten Rat«, sagte sie sarkastisch. »Aber ich finde ja, dass man sich am besten vor dem ganzen Verein hütet. Die sind alle ständig auf der Suche nach was zu beißen, und da will man echt nicht der nächste Snack sein. Stark sind sie ja, aber wenn’s drum geht, auf dich aufzupassen, solltest du dich besser nicht auf die verlassen, vor allem nicht tagsüber.«
    »Aber das Wesen, das die Frau getötet hat, gehört nicht zu den Kreaturen, die du kennst?«, sagte ich, um wieder auf das Thema zurückzukommen, das uns eigentlich interessierte.
    »Genau, das war ganz was anderes. Am ehesten hat’s

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