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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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ist ausgesprochen dickköpfig. Du hilfst mir doch sicher, oder?«
    Ich kannte die Stimme. Es war dieselbe Kreatur, der ich bereits in Spanien begegnet war. Dasselbe Wesen, das den Nachtwandler übernommen und die Naturi besiegt hatte. Soweit ich es beurteilen konnte, bestand es aus reiner Energie und schien darum zu kämpfen, feste Form anzunehmen.
    »Nein!«, schrie das Mädchen. Sie ließ ihre Rosen fallen und schoss hinter mir und James hervor auf die nächstgelegene Treppe des Factors Walk zur Bay Street zu. Die Energie sauste von mir fort und war noch vor ihr an der Treppe. Endlich nahm sie Gestalt an; auch diesmal wieder die eines durchscheinenden Engels mit weiten weißen Flügeln und einer silbernen Aura. Sie lächelte das Mädchen gütig an, doch in den schwarzen Augen lauerte etwas Dunkles und Bedrohliches.
    »Komm, liebes Kind«, schmeichelte er. »Ich tu dir doch nichts. Ich kann dir helfen. Ich kann dich stärker machen, viel stärker als die dunklen Kreaturen, die dich Nacht für Nacht heimsuchen.«
    »Nein! Ich … lass mich!«, schrie sie. Sie presste sich mit dem Rücken gegen die Steinmauer und reckte die Hand, als könnte sie die Erscheinung damit abwehren. Zu meiner Überraschung sprang James zwischen die Engelsgestalt und das Mädchen.
    »Zurück!«, knurrte er.
    Der Engel lächelte und wechselte rasch die Gestalt. Jetzt glich er einer schlanken Frau mit dunklem Haar und leuchtenden blauen Augen. Doch auch in dieser Gestalt blieb das Wesen durchscheinend wie ein Geist. »James«, sagte die Frau flehend. »Bitte, hilf mir! Ohne deine Hilfe muss ich sterben.«
    Ich öffnete den Mund, um der Kreatur etwas entgegenzubrüllen und sie von den anderen abzulenken, aber James kam mir zuvor. »Für dich ist hier kein Platz.«
    »Ich brauche das Mädchen«, erwiderte die Frau. »Überlasst mir das Mädchen, und niemand sonst kommt zu Schaden. Es ist gefährlich für sie hier draußen, so alleine auf der Straße. Ich kann sie beschützen. Ihr nicht.«
    Zu meinem Erstaunen blitzte ein kupferfarbenes Glühen in den Augen des Forschers auf, als er das Mädchen weiter hinter sich schob. Ein tiefes Grollen stieg aus seiner Brust, und als er die Zähne fletschte, entblößte er wachsende, scharfe Eckzähne. Anscheinend gab es mehr in James’ Stammbaum, als wir zunächst vermutet hatten. Leider hatte er sich weder den besten Augenblick noch den besten Ort ausgesucht, um uns damit zu überraschen. Bis James sich vollständig verwandelt hatte – ausgerechnet hier, wo ihn jeder sehen konnte – , musste ich die Dinge in die Hand nehmen.
    »Gaizka!«, brüllte ich. Die Kreatur fuhr zu mir herum und grinste mich breit an.
    »Ich habe dich gewarnt, Danaus.« Das Wesen lachte.
    Bevor ich noch etwas erwidern konnte, hallte das Geräusch schwerer Schritte durch die Straße. Als wir herumfuhren, sahen wir einen älteren Schwarzen, der gerade die Seitenstraße betrat und die Augenbrauen zusammenzog, als er sah, dass ich ein Messer auf James und das Mädchen gerichtet hatte, die sich gegen die Wand drückten.
    Gaizka war schlagartig verschwunden und tauchte direkt vor dem Mann wieder auf, diesmal in Gestalt einer älteren Frau. »Bitte, Owen!«, schrie sie mit zitternder Stimme. »Diese Männer wollen mir wehtun! Sie wollen mich umbringen! Bitte, hilf mir!«
    »Mom?«, hauchte der Fremde tonlos und starrte auf die Erscheinung, die ihm wie ein Geist vorkommen musste.
    »Bitte, mein Junge. Bitte, hilf mir.«
    »Ja, natürlich. Ich tue alles für dich!« schrie er.
    »Nein!«, brüllte ich gleichzeitig, doch es war zu spät. Der Geist floss direkt in die Brust des Mannes und ließ ihn zusammenzucken. Und dann starrte er mich aus glühend roten Augen an. Gaizka hatte eine neue Marionette gefunden, mit der er gegen mich kämpfen und andere töten konnte, wenn er wollte.
    Ich stürmte vor und zog das Messer durch, in der Hoffnung, dass eine oberflächliche Fleischwunde das Wesen zwingen würde, den Körper aufzugeben, oder wenigstens den Mann aus seiner Besessenheit reißen würde. Gaizka machte ihn allerdings schneller und stärker als einen normalen Menschen. Spielerisch griff er nach meinem Handgelenk und warf mich quer durch die Gasse. Dann wandte das Wesen sich James und dem Mädchen zu. Die Kleine stieß einen markerschütternden Schrei aus und klammerte sich verzweifelt an James’ Mantel.
    Am Boden zusammengekauert hob ich die Hand und ließ den Kräften freien Lauf, die sich um meine Seele schlängelten. Ich hörte Gaizka

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