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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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noch wie ’n Vampir ausgesehen, aber dieses Ding ist viel stärker. Es fühlt sich einfach … böse an«, erklärte sie. Ein Schauer ließ ihren klapperdürren Körper erbeben, und sie rückte ein Stück nach links, um mehr in der Sonne zu sitzen.
    James hockte sich neben sie, griff nach einer der Rosen, die sie gebastelt hatte, und drehte sie zwischen den Fingern. »Hast du es schon mal tagsüber gesehen?«
    »Tag, Nacht, egal. Es ist immer da«, sagte sie achselzuckend.
    »Wie lange ist es her, dass du ihm das letzte Mal begegnet bist?«, fragte ich.
    »Letzte Nacht.«
    »Kannst du uns zeigen, wo du es das letzte Mal gesehen hast?«
    Das Mädchen warf den Kopf in den Nacken und stieß ein schrilles Lachen aus. »Seid ihr vollkommen durchgeknallt? Keine zehn Pferde kriegen mich in die Nähe von dem Ding!«
    »Wenn wir es aus dem Weg räumen wollen, müssen wir es aber erst mal finden«, sagte James, als ihr Lachen erstarb.
    »Aus dem Weg räumen? Ihr denkt echt, ihr könnt es aus dem Weg räumen, ja?«, fragte sie und sah zwischen James und mir hin und her.
    »Also, das ist eigentlich eher Danaus’ Sache. Aber er hat eine Menge Erfahrung darin, unerwünschte Kreaturen zu beseitigen. Bestimmt schafft er es auch dieses Mal«, sagte James.
    Sie sah mich eine Weile stumm an und ließ die Hände in den Schoß fallen. »Du bist echt total alt, oder?«, sagte sie schließlich.
    »Ja.«
    Ihre Miene verdüsterte sich, als sie auf die Hände starrte. Immerhin dachte sie ernsthaft über unsere Bitte nach, und das war ja schon mal ein Anfang. Zweifellos war ihr klar, dass sie sehr viel sicherer leben würde, wenn ich Savannah von dieser Kreatur befreite, die jetzt sogar anfing, Leute umzubringen. Wie sie selbst gesagt hatte, gab es in dieser Stadt bereits mehr als genug frei herumlaufende Monster. Für noch eins mehr war kein Platz.
    »Fünfzig Dollar. Wir geben dir fünfzig Dollar, wenn du uns zeigst, wo du es das letzte Mal gesehen hast«, bot ich an.
    Sofort schnellte ihr Kopf hoch. »Hundert.«
    »Fünfzig, wenn du uns die Stelle zeigst. Und noch mal hundert, wenn wir es wirklich zu Gesicht bekommen«, entgegnete ich.
    Sie lachte wieder, aber diesmal etwas weniger schrill, so als käme ihr der Vorschlag nicht mehr ganz so hirnrissig vor. Ich wusste, dass sie jetzt auf jeden Fall ernsthaft darüber nachdachte. Das war eine Menge Geld. Davon konnte sie eine ganze Weile sorgenfrei leben, wenn sie sparsam damit umging.
    »Wir können es nicht aufhalten, wenn wir es nicht aufspüren«, erinnerte sie James.
    »Ich lasse nicht zu, dass es dir was tut«, versprach ich.
    »Na schön«, willigte sie schließlich ein. Sie ließ die Blume fallen, an der sie gerade arbeitete, steckte die Schere in den abgewetzten Rucksack und warf ihn über die Schulter, bevor sie ihre Rosen und die übrigen Palmblätter einsammelte. »Aber ich kann euch nicht versprechen, dass wir es tatsächlich finden. Es kommt und geht, wie es ihm passt.«
    Wir folgten dem jungen Mädchen über den Pier bis zur River Street. Bei der ersten Gelegenheit huschte sie über die Straße auf den vom Fluss entfernten Gehweg und schlug einen Haken zurück zum Factors Walk. Kurz vor dem Ende des Gebäudes blieb sie stehen und lugte um die Ecke. Sie atmete jetzt etwas heftiger, und die Palmblätter raschelten in ihren Händen, als sie die Fäuste ballte.
    »Ich gehe als Erster«, verkündete ich. »Wo lang?«
    »Rechts«, murmelte sie.
    Ich trat auf die breite Seitenstraße hinaus und sah mich um. Die Umgebung war vollkommen menschenleer, sowohl die Bürgersteige als auch die Übergänge über unseren Köpfen, die die Bay Street mit den Hauseingängen im zweiten Stock verbanden. Ich holte tief Luft und ließ den Atem langsam wieder durch die Nase ausströmen. Dann durchleuchtete ich die Gegend mit meinen Kräften. Nichts, weder Nachtwandler noch Naturi. Nicht mal Lykaner gab es in der unmittelbaren Umgebung. Doch als ich die Energie wieder in meinen Körper ziehen wollte, spürte ich einen Ausschlag am hinteren Ende des Factors Walk. Das Ding kam rasch näher und fühlte sich leider ausgesprochen vertraut an.
    »Es ist hier«, sagte das Mädchen mit zitternder Stimme.
    »Bleib hinter mir!«, befahl ich. Meine Hand kroch nach unten und legte sich auf das Messer, das ich am Gürtel trug.
    »Danaus«, sagte eine körperlose Stimme ganz in der Nähe. »Du hast meine neuste kleine Freundin mitgebracht. Ich habe mir solche Mühe gegeben, sie auf meine Seite zu ziehen, aber sie

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