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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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aufgewacht, um einzugreifen. Oder sie hatte einen Grund gehabt, nicht einzugreifen.
    Es war mehr ein Instinkt, der sie die nächste Frage stellen ließ.
    »Warum hast du Amun Hab nicht gesagt, wer das Ankh an sich genommen hat?«
    »Hab ich das nicht?«
    »Hast du vermutlich. Und er hat es dir nicht geglaubt, oder?«
    »Weiß ich’s?«
    Die war schon verrückt, diese Che-Nupet. Verrückt auf eine ganz eigenartige Weise.
    »Mir könntest du es sagen.«
    »Könnte ich.«
    »Tust du aber nicht?«
    »Du kennst ihn nicht.«
    »Aber die beiden kennen ihn, ja?«
    »Mhm.«
    Feli musste schon wieder kichern. Diese Katze war unmöglich.
    »Du sagst es ihnen nicht?«
    »Nö. Sie finden es selbst raus.« Und dann richtete sie sich auf und raunte vertraulich in Felis Ohr: »Männer sind so stolz, wenn sie selbst was rausfinden. Echt!«
    Verdutzt sah Feli zu den beiden Katern, die sich beide mit leicht gesträubtem Fell gegenübersaßen. Heiterkeit wollte sie schier übermannen.
    »Hört mal, ihr zwei, ich glaube, ihr solltet mal gemeinsam angeln gehen. Die Forellen hier sind wirklich gut.«
    »Misch dich nicht ein, wie haben wichtige Angelegenheiten zu besprechen.«
    »Ach ja? Ich hatte immer den Eindruck, Finn, dass Hunger das Denkvermögen der Kater einschränkt …«
    »Das ist eine haltlose Unterstellung.«
    »… und die Laune verdirbt. Finn, wann hast du das letzte Mal Futter bekommen?«
    »Was geht dich das an?«
    »Solange du hier in meiner Laube sitzt und mich anknurrst, eine ganze Menge.«
    »Willst du mich rauswerfen?«
    »Ich sorge mich nur um euer Wohlbefinden. Und eure Manieren!«
    »Schubs mich nicht immer so rum!«, fauchte Finn. Und dann zu Nefer gewandt: »Hat die das mit dir auch gemacht?«
    Nefer hielt sich königlich aufrecht, mit verächtlich halb geschlitzten Augen näselte er: »Meine Manieren waren untadelig.«
    »Bis auf die Male, bei denen ich die Worte ›Tierarzt‹ und ›kastrieren‹ fallenlassen musste«, bemerkte Feli kühl.
    Finns Augen leuchteten auf.
    »Ach, musstest du das extra erwähnen?«
    »Hin und wieder. Es verbesserte die Manieren erheblich.«
    »Gehen wir angeln, Nefer.«
    Feli ignorierte Nefers bitterbösen Blick, den er ihr über den Rücken zuwarf. Dann drehte sie sich zu Che-Nupet um, die wieder auf dem Rücken lag und höchst wunderliche Laute ausstieß.
    »Hast du was?«
    »Spaß!« Dann gluckste sie wieder. »Tierarzt! Kastrieren!«, und strampelte mit allen vieren in der Luft. Feli sah ihr einen Moment lang fasziniert zu, dann konnte sie sich nicht halten. Mit allen zehn Fingern grub sie sich in das weiche Bauchfell ein und kraulte es.
    »Oh! Oooh! OHHH!! BrrRRRMMMM!«
    Braun war das Fell, beige dort, da ein wenig rot, hier fast schwarz, und lang und seidig, und das tiefe Vibrieren, das die ganze Katze ergriffen hatte, absolut köstlich anzufühlen.
    »Ach, Schnuppel, ist das schön!«
    »Brrmmmm!«
    Den Bauch hoch bis unter das Kinn und wieder zurück.
    »Uhh, hör auf, hör auf, fang ich sonst noch an zu fliegen!«
    »Na, das wollen wir doch nicht. Landen ist nämlich nicht so einfach.«
    Langsam zog Feli ihre Hände zurück. Kämmte nur hier und da das zerwühlte Fell ein wenig mit den Fingern.
    Das Schnurren wurde leise und verklang dann. Mit einer ungemein schnellen Bewegung setzte die Katze sich plötzlich auf und starrte Feli an.
    » Wie hast du mich vorhin genannt?
    Feli schluckte. Die Katzen waren eigen mit ihren Namen.
    »Entschuldigung, das ist mir so rausgerutscht!«
    »Ja, aber wie nanntest du mich?«
    »Schnuppel.«
    »Mhm. Gut. Du darfst das.«
    »Ehrlich?«
    »Hört sich hübsch an. Schnuppel! Passt, ne?«
    »Weiß ich’s?«
    Che-Nupet kicherte und rappelte sich von ihrem Lager auf. Feine Fellhärchen tanzten im Sonnenlicht, das durch den Eingang fiel.
    »Ich werde das Gefühl nicht los, Schnuppel, dass manche Leute dich unterschätzen.«
    »Mich? Och nö. Ich bin bloß eine dicke, faule Katze!«
    Che-Nupet stupste Feli in die Seite. Dann trabte sie davon. Auf drei Beinen. Das linke hintere hielt sie dabei angewinkelt. Es sah sehr seltsam aus.
    »Wenn hier jemand unterschätzt wurde, dann du.«
    Amun Hab tauchte so plötzlich neben ihr auf, dass Feli zusammenzuckte.
    »Du hast gelauscht.«
    »Daher rührt meine Weisheit.«
    Gott, noch so ein Clown.
    Er grinste.
    Mist, der konnte Gedanken lesen.
    Jetzt wurde er aber wieder ernst.
    »Wo sind die beiden Kater?«
    »Angeln. Und sich hoffentlich nicht die Krallen um die Ohren schlagen.«
    »Sie werden sich

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