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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Verallgemeinern.«
    »Propaganda – um selbst an die Macht zu kommen?«
    »Möglich, Felina, möglich.«
    »Wie steht eure Königin zu den Menschen?«
    »Sie achtet sie.«
    »Ja, das tut sie wohl. Sie kam, um meine Großmutter zu besuchen, als sie im Sterben lag«, sagte Feli leise. Che-Nupet brummelte sanft.
    »Dann sollten wir hier nicht rumsitzen und Trübsal blasen, sondern etwas unternehmen, um den Typen das Handwerk zu legen«, begehrte Finn auf, dem die Beratung zu sehr im leeren Raum zu zerfasern schien.
    »Ah, der Ritter Ihrer Majestät«, spöttelte Felina.
    »Ja, ein großer Kämpe. Draufhauen und kaputt machen!«
    Das kam von Nefer.
    Und da sich Finn schon wieder in seiner Ehre verletzt fühlte, sprang er auf und wollte dem Schwarzen die Kralle über den Schädel ziehen.
    Es kam nicht dazu – Che-Nupet stand plötzlich zwischen ihm und Nefer.
    »Nicht hauen«, sagte sie und stupste ihm ihre bräunliche Nase ins Gesicht. »Seid lieb zueinander.«
    »Grrr!«, erwiderte Finn.
    Che-Nupet kicherte.
    Oh Gott, diese Katze raubte ihm den letzten Nerv.
    »Finn hat recht«, ertönte die dunkle Stimme des Weisen. »Zeit, Handlungen zu planen. Vorschläge, Finn?«
    Besänftigt, endlich ernst genommen zu werden, raffte Finn seine Gedanken zusammen.
    »Wir könnten versuchen, Anoki aufzustöbern, und ihn fragen, wer ihm den Auftrag gegeben hat, die Ringe zu klauen. Der Waschbär verrät jeden, wenn man ihm droht.«
    »Guter Vorschlag.«
    Finn merkte, wie er sich aufrechter hielt.
    »Die Katzen, die Felina überfallen haben, müssten doch zu finden sein. Nefer hat sie verscheucht, aber man kann ihre Spuren möglicherweise noch finden.«
    »Könnte man«, stimmte Nefer zu.
    »Und die verschwundenen Menschel – wenn Felis Vermutung stimmt, dann sind sie nicht von sich aus abgehauen, nicht? Dann hat sie jemand verjagt oder entführt.«
    »Auch das ist anzunehmen.«
    »Und sie umgebracht?«
    »Nein«, sagte Feli. »Nein. Wenn diejenigen auch die Ringe und das Ankh erbeutet haben, brauchen sie die Menschel, nicht wahr, Amun Hab?«
    »So ist es.«
    »Sie müssen also an einem Ort gefangen gehalten werden, an dem sie auch verpflegt werden können, den aber üblicherweise die Katzen nicht aufsuchen.«
    »Klug geschlossen.«
    »Gefangen gehalten von jemandem, der sich mit den Bedürfnissen der Menschel auskennt«, warf Nefer ein. »Und das tun einige, vor allem jene, die sie als Diener halten.«
    »Das engt den Kreis der Verdächtigen ja mächtig ein.«
    »Klugscheißer!«
    Finns Wut kochte wieder hoch.
    »Hätte ich dich bloß an einen Pelzhändler vertickt, als du noch klein warst.«
    »Jetzt traust du dich das nicht mehr, was?«
    »Ihr beide seid ja so was von konstruktiv«, flötete Felina nun auch noch. Finn wollte aufstehen und weggehen.
    »Bleib!«, befahl die tiefe Stimme des Weisen. »Und mäßigt euch. Ich habe euch vier zusammengerufen, weil ich glaube, dass ihr die besten Chancen habt, das Komplott aufzudecken, das sich hier gebildet hat. Ihr seid die Verbindung zwischen Menschen und Katzen, ihr wisst um das Ankh und die Macht der Ringe. Und ihr habt die Grauen Wälder durchquert. Nefer kennt das Alte Wissen, Feli hat Hände und kennt die Gefühle der Menschen und Katzen, Finn das Wissen und Verhalten der Menschen. Eure Schlussfolgerungen haben uns weitergebracht, eure Vorschläge für das Vorgehen sind brauchbar. Arbeitet sie weiter aus und berichtet mir morgen, wie ihr sie umsetzen wollt. Was immer ihr dazu benötigt, erhaltet ihr von mir.«
    Besänftigt hatte sich Finn wieder gesetzt.
    »Gehen wir in meine Laube und beraten da weiter«, schlug Feli vor. »Ich muss mich um mein Essen kümmern. Ich hab’s nicht so mit rohem Fleisch.« Sie sprang vom Felsen und legte Finn vertraulich den Arm um den Nacken. »Hey, Finn, als Kater siehst du richtig gut aus.«
    »Und vorher ziemlich scheiße, was?«, grollte er.
    »Ach komm, du bist ja superempfindlich.« Jetzt kraulte sie auch noch die Stelle zwischen den Ohren, an die er selbst nicht drankam. Mist – dass sich das aber auch so gut anfühlte. Warum musste er dafür nur erst zum Kater werden?

35. Mädchen-Freundschaft
    Seit drei Tagen bewohnte Felina eine Laube, deren hinterer Teil in eine kleine Felshöhle überging. Che-Nupet hatte sie ihr gezeigt und auch auf eine Ecke hingewiesen, die Spuren eines alten Feuers aufwies. In einer Spalte im Fels hatte sich Ruß angesammelt. Dort schien ein natürlicher Rauchabzug zu sein.
    »Menschel haben hier ihr Zeug

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