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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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vertragen, wenn die Not es fordert. Würdest du mich bitte begleiten, Felina? Ich brauche deine Hilfe.«
    »Natürlich, Amun Hab. Wobei?«
    »Nefer sollte seinen eigenen Ohrring wieder zurückbekommen.«
    »Oh, klar. Hände!«
    »Richtig.«
    Sie ging neben dem Weisen her, der sie auf einen Pfad am Rande des Sees führte. Das Rauschen des Wasserfalls war hier deutlich zu hören, und der Anblick der von dem hohen Felsen stürzenden Fluten war umwerfend.
    »Ein schöner Platz, Amun Hab.«
    »Einer von vielen. Unser Land hat noch mehr davon. Ich hoffe, du lernst sie noch kennen.«
    »Wenn wir unsere Aufgabe gelöst haben?«
    »Es ist eine Notwendigkeit, Felina, denn ihr vier seid die Einzigen, die frei von jedem Verdacht seid. Ihr seid meine Hoffnung, ein sehr kompliziertes Problem so unauffällig wie möglich zu lösen. Wenn sich erst einmal herumspricht, dass es gelungen ist, der Königin den Zutritt zu ihrem Reich zu verwehren, wird es Unruhen geben.« Er wies auf eine große Laube, über deren Eingang Ranken voller blauer Blüten hingen. »Mein Heim.«
    Sie folgte ihm, und auf seine Anweisung nahm sie den goldenen Ohrring an sich, den er unter einem Stein hervorholte.
    »Das wird Nefers Laune heben«, sagte er. »Der Junge ist hochintelligent, aber er neigt dazu, sich zu überschätzen. Ich habe den Eindruck, dass du recht gut mit ihm auskommst.«
    »Als er noch klein war, war es einfach.«
    »Er hat nur seine Größe verändert. Lässt du dich davon beeindrucken?«
    »Na ja, die Krallen waren schon sehr scharf, als er noch klein war.«
    »Felina, wir wissen um unsere Kraft. Er wird dich nicht verletzen.«
    »Hoffentlich.« Und dann fiel ihr noch etwas anderes ein, was sie unbedingt wissen wollte. »Amun Hab, du hast vorhin aufgezählt, warum du uns für geeignet hältst, das Problem zu lösen. Che-Nupet hast du nicht erwähnt.«
    »Muss man Che-Nupet gesondert erwähnen?«
    »Hier, ich find das echt klasse, wie ihr mit diesen kryptischen Andeutungen um euch werft!«
    »Das Vorrecht der Wissenden.«
    Feli wollte schon wieder aufbegehren, dann ließ sie es aber.
    »Aha.« Mehr gab es nämlich nicht dazu zu sagen. Sie steckte den Ring in ihre Hosentasche. »Ich bring dann Nefer mal seinen Schmuck. Wahrscheinlich erhöht der seine Kommunikationsfähigkeiten.«
    »Das ist nicht nur ein Verständigungsring, das ist ein Wandelring.«
    »Dessen Eigenschaften er mir sicher erläutern wird.«
    »Du wirst ihn fragen müssen.«
    »Mach ich!«
    Sie wollte sich gerade auf den Weg zurück zu ihrer Laube machen, als eine hellbraune Katze mit dunklen Ohren und einem dunkel geringelten Schwanz auf Amun Hab zukam. Sie trug ein beiges, mit kleinen blauen Blümchen betupftes Kopftuch und wurde von einer kleinen Frau begleitet, die so etwas wie eine Tunika aus ebenso hellbraunem Fell trug. Ihre blonden Haare waren in viele Zöpfe geflochten. Feli blieb stehen. Das war das erste Mal, dass sie einem der Menschel begegnete.
    »Anat? Was gibt es?« Amun Hab drehte sich zu Feli um und erklärte: »Anat ist unsere Heilerin.«
    »Hallo, Anat.« Felina sah die Menschelfrau mit großer Neugier an. Ihr Bäuchlein wölbte sich unter dem Pelz, aber sie wirkte erschöpft und ausgemergelt. Ihre Augen waren rot und geschwollen. Wenn die Katze eine Heilerin war, dann sollte sie sich wohl besser um die Schwangere kümmern.
    »Ich grüße dich, Felina. Ich hatte gehofft, dass ich dich treffe.«
    »Mich?«
    Die Katze sah besorgt, ja gar traurig aus, fiel ihr auf.
    »Ja, dich. Meine Mima isst nicht mehr, und ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Kuri, ihr Gefährte, ist fortgegangen.«
    »Und sie bekommt ein Kind, denke ich.«
    »Ja, tut sie. Darum sollte sie essen.«
    »Hast du sie – mhm – untersucht? Sie könnte krank sein?«
    »Mit Menschelkrankheiten kenne ich mich nicht so gut aus. Und die Verständigung ist ein bisschen schwierig. Was würdest du machen, wenn deine Katze nicht frisst?«
    »Sie zum Tierarzt bringen.«
    »Der sie dann versteht?«
    »Der sich zumindest mit den Krankheiten auskennt. Aber – ja, befragen kann er sie auch nicht.«
    »Siehst du. Darum dachte ich ja, du kannst vielleicht mit Mima sprechen und herausfinden, ob sie Schmerzen hat. Und ihr sagen, dass sie essen soll.«
    »Kann ich das?«
    »Du bist so ähnlich wie sie.«
    Amun Hab mischte sich ein. »Versuch es, Felina. Nimm den Ring aus dem Ohr, vielleicht kannst du sie dann verstehen. Oder dich verständlich machen.«
    »Na ja, in Fremdsprachen bin ich einigermaßen

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