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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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gekocht. Kannst du auch machen, aber seng die Laube nicht an.«
    Zum Glück hatte Iris ihr gezeigt, wie man ein Lagerfeuer sicher einrichtete, und Feli hatte sich mit trockenem Holz und Zweigen versorgt. Einen Keramiktopf und eine große Tasse hatte sie auf Nefers Rat mitgenommen. Sie hätte lieber leichtere aus Aluminium gewählt, aber angeblich passierten seltsame Dinge mit Metall, wenn man durch die Grauen Wälder ging. Außerdem hatte sie ein Paket Salz und eines mit Kandiszucker dabei. Ein Keramikmesser, ein Holzlöffel, ein Dutzend Essstäbchen und eine Trinkflasche vervollständigten ihre Küchenausrüstung.
    Für das Fleisch hatte bisher Che-Nupet gesorgt. Der Lind Siron schien ein fischreicher See zu sein, und mit geschickten Krallen zerlegte die rotbraune Kätzin ihr die Forellen und Äschen, die sie daraus geangelt hatte. Aber sie hatte ihr auch ein Vorratslager der Menschel gezeigt, das einiges an Nüssen, Körnern und getrockneten Früchten enthielt.
    Unter dem dichten Blätterdach der Laube befand sich ein Haufen aus trockenem Laub und Moos, auf dem Feli ihren Schlafsack ausgerollt hatte. Es hatte sich als gemütliches Arrangement erwiesen. Besonders zu schätzen wusste sie aber, dass hinter der Behausung ein Bach floss. Aus ihm schöpfte sie ihr Trink- und Kochwasser, und er ersetzte ihr auch das Badezimmer. Eines mit äußerst kaltem fließenden Wasser.
    In diese Unterkunft folgten ihr nun Nefer, Finn und Che-Nupet. Während Finn und Nefer einander sofort mit Vorschlägen zum weiteren Vorgehen zu überbieten begannen, entzündete Feli das Feuer und steckte eine Forelle auf einen grünen Zweig. In der Tasse neben dem Feuer war eine Handvoll getrockneter Früchte aufgequollen, die sie hungrig auslöffelte. Che-Nupet hatte es sich auf ihrem Schlafsack gemütlich gemacht und hielt die Augen geschlossen. Allerdings, so nahm Feli wahr, zuckte es hier und da leicht unter ihrem Fell. Diese Reaktion hatte sie schon einige Male bemerkt, und irgendwie drängte sich ihr der Eindruck auf, dass die dicke, träge Katze doch nicht ganz so verträumt war, wie sie sich gab.
    Finn allerdings war auf Krawall gebürstet – wie üblich. Er hatte seinen Charakter nicht verändert, nur seinen Körper. Aber das war wohl auch nicht anders zu erwarten. Dass er mit Nefer aneinandergeraten würde, war ihr von Anfang an klar gewesen. Der schwarze Kater war ja so was von arrogant!
    Feli ignorierte die beiden, die sich auf unterschwellige Art gegenseitig angifteten. Sie wendete die Forelle, streute eine Prise Salz darüber, setzte eine weitere Tasse Trockenfrüchte mit Wasser an und nahm sich dann eine Handvoll Nüsse, um sie zu knacken. Dabei wandte sie sich dem Problem zu, das sie seit geraumer Zeit beschäftigte – der Überfall auf sie am Roc’h Nadoz.
    Zwei Tigerkatzen hatten sie überfallen, Nefer hatte sie in die Flucht geschlagen.
    Ihr hatte jemand das Ankh fortgenommen, und zwar nicht einfach über den Kopf gezogen, sondern das Lederband zerbissen.
    Das konnte keine der Angreiferinnen gewesen sein, denn die hatten mit Nefer gekämpft. Er hätte es bemerkt, wenn eine davon den Anhänger gehabt hätte.
    Also musste eine weitere Katze – und nicht ein Menschel oder Waschbär – dort am Übergangsfelsen gewesen sein.
    Che-Nupet behauptete, sie habe dort Wachdienst gehabt.
    Hatte sie von all dem nichts mitbekommen?
    Sie hatte neben ihr gesessen, als sie von der kurzen Bewusstlosigkeit aufgewacht war.
    Die Forelle roch gut, wahrscheinlich war sie gar. Einigermaßen geschickt und mit Hilfe eines großen Blattes zog Feli sie von dem Stecken. Dann setzte sie sich mit ihrer Mahlzeit neben Che-Nupet und wartete, bis der Fisch ein wenig abgekühlt war.
    »Riecht gut«, grummelte die Katze.
    »Willst du ein Stück?«
    »Nöö. Hatte schon eins von den Dingern. Muss auf meine Figur achten.«
    »Ach ja, sicher.«
    Felina nahm einen Bissen. Zusammen mit den Nüssen schmeckte es wirklich lecker.
    »Che-Nupet?«
    »Mhm?«
    »Als wir nach Trefélin kamen, hattest du da Dienst?«
    »Mhm.«
    »Du warst also am Roc’h Nadoz?«
    »Mhm.«
    »Und du hast Nefer und mich ankommen sehen?«
    »Mhm.«
    »Und auch, dass ich von den beiden Tigerkatzen angefallen wurde?«
    »Mhm.«
    »Warum hast du sie nicht daran gehindert?«
    »Ist nicht meine Aufgabe. Nur Wache schieben.«
    »Mhm.«
    Feli aß den Rest der Forelle auf und knabberte noch an ein paar Nüssen. Die rotbraune Katze hatte es also gesehen. Oder sie hatte geschlafen und war zu spät

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