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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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verspürte er einen Stich Eifersucht?
    »Tan, wir wollten Fleisch, nicht Kohlen essen«, sagte Nathan, der mit Tellern und Besteck auf die Terrasse trat.
    »Shit!« Eilig kümmerte er sich um den Grill.
    »Finn, Rudi hat eben noch mal angerufen. Irgendwie ist der etwas von der Rolle. Er erzählte mir etwas von einer Spendenquittung über zehntausend Euro, die sein Vater von deinem Vater erhalten hat.«
    »Es lässt ihn nicht los. Hätte ich nur die Klappe gehalten.«
    Tanguy legte die Spareribs auf die Teller und nahm sich von dem Salat. Vermutlich musste er Finn und Nate seinen Verdacht mitteilen, aber nicht während des Essens.

46. Muttermonster
    »Weiß ich, wo er ist, ne. Bring ich dich hin«, sagte Che-Nupet.
    »Lauf du zu ihm und hole ihn her«, murrte Nefer unwirsch.
    Feli sah, dass ihre Freundin wieder mit sich rang.
    »Du magst aber nicht, stimmt’s?«
    »Stammts, stummts.«
    »Rattenschiss und Mäuseplage!«, fauchte Nefer. »Ich kann hier nicht weg, solange sich die Schlangen im Land verbreiten. Und wir brauchen Amenti.«
    »Du könntest einen Boten schicken.«
    »Ja, könnte ich.«
    »Oder ich gehe mit Che-Nupet.«
    »Du gehst besser zurück zum Laubental, Feli. Ich will nicht, dass du hier in Gefahr gerätst.«
    »Das ist sehr freundlich von dir, Nefer, aber wer sagt denn, dass ich in Gefahr gerate, wenn ich mit Che-Nupet gehe? Außerdem möchte ich gerne mehr von Trefélin kennenlernen.«
    »Also meinetwegen. Aber beeilt euch.«
    »Machen wir, ne. Kommst du, Feli?«
    Das Schöne am Katzendasein war, dass man sich nicht um Gepäck und Proviant zu kümmern brauchte, wenn man auf Reisen ging, fand Feli und trabte vergnügt neben der molligen Katze her.
    Drei Tage war es her, dass sie Sarapis in die Berge begleitet und seinen Tod beklagt hatten. Seither hatte sie Nefer und Che-Nupet nach den Gewohnheiten der Katzen weiter ausgefragt und vieles dazugelernt. Der Berglöwe hatte sie, genau wie vor einiger Zeit im Zoo, ungemein fasziniert, und ihre Freundin hatte ihr auf ihre eigene Art von den Raubkatzen berichtet. Hier spielte ganz offensichtlich das Land unter dem Jägermond eine Rolle. Dort lebte ihre Beschützerin, die löwenköpfige Sechmet, die von ihnen verehrt wurde. Von dieser – mangels besserer Bezeichnung nannte Feli sie für sich eine Göttin – sagte man, dass sie die Menschen hasste und ihren Schützlingen erlaubte, sie zu jagen und zu töten.
    »Macht sie nicht, ne. Langweilt sich nur schnell, ja, ja. Dann spielt sie.«
    »Mit Menschen und Raubkatzen.«
    »Guckt sie. Faucht sie manchmal.«
    »Du scheinst sie gut zu kennen.«
    »Tu ich.«
    Mehr war dazu allerdings aus Che-Nupet nicht herauszubekommen. Dass sie aber das Land unter dem Jägermond kannte, die Wege dorthin fand und von den Geheimnissen dort Kenntnis hatte, das hatte Feli schon bei ihrem letzten Aufenthalt festgestellt. Die Löwenköpfige war ihr kurz erschienen und hatte ihr eine höllische Angst eingeflößt. Zu Hause hatte sie dann Nachforschungen angestellt und war bei den ägyptischen Göttern fündig geworden. Neben der wilden Sechmet gab es da noch ihre katzenköpfige Schwester Bastet, die die Menschen durchaus liebte.
    »Schnuppel, kennst du auch Bastet?«, fragte sie, als sie eine Weile schweigend weitergelaufen waren.
    »Kenn ich. Spielt auch gerne.«
    »Was spielen die beiden denn?«
    »Weiß ich’s?«
    »Okay, vermutlich ja, aber ich brauche es nicht zu wissen.«
    »Stimmts, stammts, stummts«, kicherte Che-Nupet.
    Damit war Feli klar, dass sie mit ihren Fragen wieder verbotenes Terrain betreten hatte, und sie widmete sich der Gegend, die sie durchquerten. Die Heidelandschaft der Witterlande war durchzogen von schmalen Pfaden, deren Verlauf sie nicht recht zu deuten in der Lage war. Angeblich, so hatte Nefer ihr erklärt, waren es Grenzlinien zwischen den einzelnen Großfamilien, die den Clan der fel’Landa bildeten. Das erinnerte sie an Pu-Shens und Chipolatas Angewohnheit, zu bestimmten Tageszeiten ihre Rundgänge zu machen.
    Zweimal wurden sie denn auch aufgehalten und barsch befragt, was sie auf dem Territorium zu suchen hatten. Che-Nupets Kopftuch und ihr Hinweis auf Nefers Auftrag sicherten ihnen freies Geleit.
    »Kommen wir morgen an Avos Vegro, ne. Müssen Pfoten nass machen. Ist ein bisschen tief, ja, ja.«
    »Und dann?«
    »Sind wir in Wolkenschau, ne.«
    »Das Land, in dem du aufgewachsen bist.«
    »Bin ich. Kenn ich.«
    »Wer ist Amenti?«
    »Ist Bruder von Mama. Ist nett.«
    »Ein Geomant. Dann kennt er

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