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Jagd auf Jesse James

Jagd auf Jesse James

Titel: Jagd auf Jesse James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Bewegung. Jona warf einen Blick zurück, auf den Saloon, in dem sie das ganze Bier in sich hineingeschüttet und auf die Hütte, in der sie mit Calamity Jane die Nacht verbracht hatte.
    Dann gab sie ihren Gedanken eine neue Richtung.
    Jesse James, ich komme …
    * **
    Es war keine große Sache gewesen, in das Haus von Don Miles einzudringen.
    Die Comanchin Pohawe hatte da schon weitaus schwierigere Aktionen erfolgreich bewältigt. Im Schutz der Dunkelheit war sie über den Hinterhof zu dem rückwärtigen Teil des Miles-House geschlichen. Dort fand sie neben der verriegelten Tür ein kleines Fenster. Nahezu geräuschlos zerbrach sie die Scheibe, streckte eine Hand durch das Loch und öffnete den Knauf.
    Eine Minute später glitt sie ins Innere des Gebäudes.
    Es war kurz vor Sonnenaufgang. Im Haus war alles still. Die Bewohner schliefen. Selbst der Nachtportier im Vorderteil des Gebäudes hatte nicht bemerkt, dass sich ein Eindringling gewaltsam Zutritt verschafft hatte. Pohawe wusste nicht, wie viele Leute in dem Haus wohnten. Ebenso wenig hatte sie eine Ahnung davon, wo sich die Schlafstube befand, in dem der Hausherr zu finden war.
    Aber das würde sie schnell herausfinden.
    Der Raum, in den sie geschlüpft war, erwies sich als eine Art Vorratskammer. Die Wände waren ringsum mit Regalen bedeckt, die mit Konserven, Gläsern und einer Menge von Kartons und kleinen Säckchen gefüllt waren. Von einem Holzbalken unter der Decke hingen Zwiebelzöpfe und Schlangen mit getrockneten Kräutern herab.
    Pohawe öffnete eine Seitentür, die hinaus auf einen dunklen Flur führte. Sie wartete eine Weile, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Es dauerte nicht lange, und sie konnte die holzgetäfelte Rezeption erkennen. Hinter dem Pult hockte ein alter Mann auf einem Hocker und schlief.
    Sie huschte an dem Portier vorbei zum Treppenabsatz. Wie ein Schemen glitt sie die Stufen zur oberen Etage hinauf. Hier angekommen, verharrte sie am Geländer und hob schnuppernd die Nase. Es stank penetrant nach Parfüm.
    Pohawe wusste, dass Don Miles die meisten der Zimmer an alleinstehende Frauen vermietet hatte, die hier Männer empfingen, um mit diesen Liebe zu machen. An jeder Seite der Mitteltreppe gab es drei Türen.
    Nach kurzem Überlegen kam Pohawe zu der Erkenntnis, dass der Hausbesitzer wohl kaum Tür an Tür mit den leichten Mädchen wohnen würde. Folglich musste sie nach seinen Privaträumen woanders suchen.
    Auf Verdacht wandte sie sich nach rechts, betrat ohne den geringsten Laut einen stockdunklen Seitenflur und gelangte schon nach wenigen Schritten zu einer schmalen Stiege, die in einen höher gelegenen Seitenflügel des Gebäudes führte.
    Ihrem Instinkt gehorchend, kletterte Pohawe das Treppchen hinauf und stand gleich darauf vor einer massiven Tür, an der in Augenhöhe ein Metallschild befestigt war. Behutsam fuhr sie mit einer Fingerkuppe über das Schild hinweg. Leider war es zu dunkel, um die Aufschrift zu entziffern. Doch Pohawe war sicher, dass sie hier richtig war.
    Hinter dieser Tür befand sich der Mann, der wusste, wo sie Lassiter finden konnte. Allein dieser Gedanke verlieh ihr einen gehörigen Schub.
    Sie berührte die Klinke und drückte sie ganz langsam tiefer.
    Ein Rumpeln, gefolgt von einem zerquetschten Fluch, ließ sie erstarren. Offenbar war der Portier im Erdgeschoss von seinem Hocker gekippt. Die Klinke in der Hand, wartete sie, bis wieder Ruhe eingekehrt war.
    Als alles still war, drückte sie die Klinke bis zum Anschlag durch. Die Tür erwies sich als unverriegelt und ging langsam auf. Das Atmen eines Schlafenden drang an ihr Ohr.
    Pohawe trat über die Schwelle und drückte die Tür wieder ins Schloss. Sekundenlang blieb sie stehen, um sich zu orientieren. Auf keinen Fall durfte sie den Mann wecken, bevor sie ihren Zauber durchgeführt hatte. Selbst die Geister würden ihr dann nicht mehr zur Seite stehen. Damit wäre ihre Mission missglückt, und der Mann namens Lassiter unwiederbringlich für sie verloren.
    Lautlos murmelte sie einige Worte an die Adresse der Geister, während sie sich im Zimmer umsah. Das Bett, in dem der Schlafende lag, stand seitlich des verhangenen Fensters. Auf dem Weg dorthin musste sie an einem Tisch und mehreren Stühlen vorbei. Die kleinste Berührung würde den Mann womöglich aus dem Schlaf reißen.
    Pohawe wartete, bis sie sicher war, die Standorte des Mobiliars genau zu kennen. Dann setzte sie sich in Bewegung. Im Stil einer sich anschleichenden Katze

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