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Jagd auf Mrs. Pollifax

Jagd auf Mrs. Pollifax

Titel: Jagd auf Mrs. Pollifax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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er hatte einen Herzanfall oder so was?«
    Mrs. Pollifax blickte Willie angespannt an. »Denken Sie, was ich denke?«
    Er kniff die Lippen zusammen, dann sagte er: »Verdammt, ja. Aber hängen wir's nicht an die große Glocke. Wir öffnen in vierzig Minuten, keine Panik. Warten Sie hier. Nein, kommen Sie lieber mit.«
    »Was glauben Sie?« fragte Kadi, die mit Mrs. Pollifax hinter Willie hereilte.
    »Erinnern Sie sich, daß ich Ihnen erzählte, was Boozy Tim Mittwoch nacht sah - daß ein Mann mit weißem Bart von der Menschenmenge wegeilte. Er dachte, oder vielmehr fühlte, daß ihm irgendwas an ihm vertraut vorgekommen ist. Jetzt haben wir Angst, daß Boozy Tim herausgefunden hat, wer es war.«
    »Sie meinen, er hat versucht, herauszufinden - und es ist ihm vielleicht gelungen?« keuchte Kadi. »O Gott! Wenn ihm etwas passiert ist!«
    Sie waren dicht hinter Willie, als er die Tür seines Wohnwagens aufriß, und folgten ihm hinein. Der Polizist, den er Bix genannt hatte, saß mit dem Hörer in der Hand am Schreibtisch. Willie rief: »Es gibt Schwierigkeiten, Bix. Boozy Tim ist verschwunden! Seit gestern abend hat ihn niemand mehr gesehen!«
    »Das Männchen, das gesehen hat ...?« fragte Bix erschrocken.
    »Ja!« Willie beugte sich über seinen Schreibtisch und öffnete eine Lade. Mrs. Pollifax' Augen weiteten sich, als sie sah, daß er eine kleine schwarze Pistole herausholte, sie lud und in seinen Gürtel steckte.
    Bix wandte sich wieder dem Telefon zu. »Probleme, Chef. Rufen Sie am besten ein paar Mann von der Bundesstaatspolizei zu Hilfe. Muß jetzt auflegen.« Schon war er auf den Füßen. »Wo sollen wir suchen? Werden Sie es über die Lautsprecheranlage verkünden?«
    Willie schüttelte den Kopf. »Die Ausgänge werden bewacht, also muß er noch auf dem Platz sein. Es ist bestimmt besser, wenn wir es nicht bekanntgeben, denn es könnte sein, daß derjenige, der sich Boozy Tim geschnappt hat, ihm vielleicht ...« Statt den Satz zu beenden, sagte er: »Nehmen wir, Sie und ich, uns die im Moment nicht benutzten Lagerwagen vor — mit den Wohnwagen können wir warten, bis sie leer sind. Emmy und Kadi, Sie schauen sich bei den Buden um. Darunter, darüber und dahinter! Verdammt, wir öffnen in dreißig Minuten, dann wird es hier von Menschen wimmeln unmöglich!« Er gab Mrs. Pollifax und Kadi eine Taschenlampe mit. »In fünfzehn Minuten treffen wir uns vor Boozy Tims Wohnwagen!«
    Sie trennten sich rasch. Mrs. Pollifax und Kadi eilten zum Zentrum des Platzes. Die meisten Buden hatten bereits geöffnet, und Lubo sagte auf ihre Bitte hin fast feindselig: »Warum, zum Teufel, sollte ich Sie in meiner Bude herumschnüffeln lassen?«
    »Weil Boozy Tim verschwunden ist«, entgegnete sie gereizt. »Was - dieses nette kleine Kerlchen?«
    »Lassen Sie uns vorbei und vergeuden Sie unsere Zeit nicht!«
    Zu Mrs. Pollifax' Verwunderung trat er sofort zur Seite und ließ zu, daß sie in einen Spind an der hinteren Seite und in alle Ecke schauten.
    Die beiden sahen sich überall um: im Pavillon der Wahrsagerin, am Glücksradstand, in sämtlichen Buden, am Karussell, bei der Teufelsscheibe, den Steilwandfahrern, der Schiffsschaukel, dem Entfesselungskünstler, im Abnormitätenkabinett, am Riesenrad und dem Autodrom. Sie brauchten dafür kostbare zwanzig Minuten, ohne etwas zu finden, und es waren nur noch zehn Minuten bis zur Öffnung, als sie endlich zu Boozy Tims Wohnwagen rannten, wo sie allerdings feststellten, daß sich auch Willie und Bix verspätet hatten.
    Mrs. Pollifax, die draußen wartete, spähte durch das einzige Fenster in Augenhöhe direkt auf die gegenüberliegende Wand, die dicht mit ausgeschnittenen Zeitschriftenbildern von Schauspielerinnen und Sängerinnen, von Janet Gaynor bis Madonna, beklebt war. Davor sah sie eine kleine Spüle gehäuft voll mit schmutzigem Geschirr, und die Ecke eines Eßtischs, auf dem der weiße Papierbeutel lag, den Boozy Tim gestern aus der Stadt mitgebracht hatte. Aber auch andere Dinge lagen dort. Sie waren von merkwürdiger Form und durchs Fenster nicht erkennbar, um so weniger, da sie nur teilweise in Sichtweite waren.
    »Sie machen ein so besorgtes Gesicht!« stellte Kadi fest »Was ist los? Ist Boozy Tim im Wagen?«
»Ich sehe ihn nicht, wohl aber den Papierbeutel, den er gestern aus der Stadt mitgebracht hat, und etwas Merkwürdiges auf dem - Kadi, holen Sie Willie und Bix, schnell!«
» Sie reden gerade mit Jake.«
»Holen Sie sie, schnell!« drängte Mrs. Pollifax. Nach einem

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