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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Stunden außer Betrieb gesetzt worden. Zwei Räume weiter zum Bug hin lauschte der Koch und war froh, zurückgeblieben zu sein. Was tue ich jetzt?, fragte er sich. Meine Pflicht. Das war leicht gesagt – aber wusste er noch, was er zu tun hatte?
    »Ich weiß wirklich nicht, wie ich Ihnen gratulieren soll.« Ryan gab allen noch einmal die Hand. »Sie haben es tatsächlich geschafft!«
    »Commander Ryan, können Sie Russisch?«, fragte Kamarow.
    »Leider nicht, aber Lieutenant Williams hier beherrscht Ihre Sprache. Eigentlich sollte eine Gruppe Russisch sprechender Offiziere an meiner Stelle hier sein, aber ihr Hubschrauber stürzte gestern ab.« Williams übersetzte.
    »Und was wird jetzt?«
    »In wenigen Minuten wird ein paar Meilen von hier ein strategisches U-Boot explodieren – eines von unseren, ein altes Modell. Ich nehme an, Sie haben Ihren Männern erzählt, dass Sie beabsichtigen, das Boot zu versenken. Hoffentlich gehe ich recht in dieser Vermutung.«
    »Sollte ich ihnen die Wahrheit sagen und im Boot einen Krieg vom Zaun brechen?« Ramius lachte auf. »Keine Sorge, Ryan. Was nun?«
    »Wenn alles glaubt, Roter Oktober sei gesunken, fahren wir nach Nordwesten ins Ocracoke Inlet und warten dort. USS Dallas und USS Pogy begleiten uns. Können diese wenigen Männer das Boot steuern?«
    »Diese Männer werden mit jedem Schiff der Welt fertig«, erklärte Ramius zuerst auf Russisch. »Sie meinen also, dass die Mannschaft nicht erfahren wird, was aus uns geworden ist?«
    »Ja. Von Pigeon aus wird eine unterseeische Explosion sichtbar sein. Niemand kann wissen, dass sie sich an der falschen Stelle ereignet. Ist Ihnen eigentlich klar, dass im Augenblick zahlreiche Schiffe Ihrer Marine vor unserer Küste operieren? Sobald sie sich entfernt haben, werden wir entscheiden, wo Ihr Geschenk endgültig aufbewahrt wird. Aber Sie sind selbstverständlich unsere Gäste. Viele unserer Leute werden mit Ihnen reden wollen. Ich kann Ihnen versichern, dass man Sie gut behandeln wird – besser, als Sie sich vorstellen können.«
    Ryan war überzeugt, dass sie vom CIA eine beträchtliche Summe erhalten würden, verschwieg das aber, weil er sie nicht in ihrer Ehre beleidigen wollte. Er hatte zu seiner Überraschung erfahren, dass Überläufer nur selten Geld erwarten und so gut wie nie welches verlangten.
    »Wie steht es mit unserer politischen Umerziehung?«, wollte Kamarow wissen.
    Ryan lachte. »Leutnant, irgendwann wird man Ihnen erklären, wie unser Land funktioniert. Das dauert keine zwei Stunden. Anschließend können Sie uns sofort sagen, was wir Ihrer Ansicht nach falsch machen. Glauben Sie mir, es wird Ihnen hier gut gefallen, vielleicht besser als mir, denn ich habe noch nie in einem unfreien Land gelebt und weiß meine Heimat deshalb vielleicht nicht genug zu schätzen. Und nun möchte ich Sie nicht länger aufhalten. Sie haben bestimmt zu tun.«
    »Genau«, meinte Ramius. »Kommen Sie mit, wir haben Beschäftigung für Sie.«
    Ramius führte sie durch eine Reihe wasserdichter Luken nach achtern. Kurz darauf standen sie im Raketenraum, in dem sechsundzwanzig dunkelgrüne Röhren durch zwei Decks ragten. Dies war das Herz eines strategischen U-Bootes: Es enthielt über zweihundert Kernsprengköpfe. Ryan spürte die Bedrohung in diesem Raum so intensiv, dass sich ihm die Nackenhaare sträubten. Hier ging es nicht um abstrakte Strategien, dies war real. Das obere Deck, auf dem er stand, war eine Gräting, durch die er das untere, solide Deck sehen konnte. Nachdem sie diesen und zwei andere Räume durchschritten hatten, standen sie im Kontrollzentrum. Im Boot herrschte gespenstische Stille; Ryan begriff, weshalb Seeleute zum Aberglauben neigen.
    »Sie sitzen hier«, sagte Ramius befehlsgewohnt und wies auf den Platz des Rudergängers an Backbord. Ryan sah eine Art Steuerknüppel, wie in einem Flugzeug, und zahlreiche Instrumente.
    »Was soll ich tun?«, fragte er.
    »Sie werden das Boot steuern, Commander. Haben Sie das noch nie getan?«
    »Nein, Kapitän. Ich war noch nie in einem U-Boot.«
    »Sie sind doch Marineoffizier.«
    Ryan schüttelte den Kopf. »Nein, ich arbeite für den CIA.«
    »CIA?«, zischte Ramius verächtlich.
    »Ich weiß, ich weiß.« Ryan ließ den Kopf hängen. »Man nennt uns die Kräfte der Finsternis, aber der Finsterling, den Sie nun vor sich sehen, wird wahrscheinlich vor Angst in die Hosen machen, ehe dieses Abenteuer ausgestanden ist. Ich arbeite nämlich normalerweise am Schreibtisch und

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