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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Kleine Strömungen und Wirbel bildeten bewegliche »Wände«, die Schall aufs Geratewohl reflektierten oder bündelten. Tupolew setzte sich und lauschte geduldig. Erst nach fünf Minuten kam das Signal zurück.
    Der Mitschman hob die Hand. »Da ist es wieder, Genosse.«
    Der Kommandant wurde blass.
    »Richtung?«
    »Zu schwach und zu kurz für eine Peilung, aber ich schätze drei Grad Backbord oder Steuerbord voraus, zwischen eins-drei-sechs und eins-vier-zwei.«
    Tupolew warf den Kopfhörer auf den Tisch und ging nach vorne, packte den Politoffizier am Arm und führte ihn rasch in die Offiziersmesse.
    »Das ist Roter Oktober!«
    »Ausgeschlossen. Das Flottenoberkommando meldete, die Versenkung sei durch Inspektion von Wrackteilen bestätigt worden.« Der Politoffizier schüttelte entschieden den Kopf.
    »Man hat uns hereingelegt. Die akustische Signatur der Raupe ist einmalig und unverwechselbar, Genosse. Die Amerikaner haben unser Boot und es ist ganz in der Nähe. Wir müssen es zerstören.«
    »Nein. Erst nehmen wir Verbindung mit Moskau auf und bitten um Instruktionen.«
    Der Politoffizier war ein guter Kommunist, kam aber von einem Überwasserschiff und gehörte nicht auf ein U-Boot, fand Tupolew.
    »Genosse Politoffizier, wir brauchen mehrere Minuten bis zur Oberfläche, zehn bis fünfzehn, um einen Spruch nach Moskau zu senden, mindestens weitere dreißig, bis Moskau reagiert, und dann wird es auch noch Empfangsbestätigung verlangen! Insgesamt eine Stunde, womöglich zwei oder drei. Bis dahin ist Roter Oktober weg. Unser ursprünglicher Befehl ist noch gültig. Wir haben nicht genug Zeit, uns mit Moskau in Verbindung zu setzen.«
    »Und wenn Sie sich irren?«
    »Ich irre mich nicht!«, zischte der Kapitän. »Ich werde meinen Kontaktbericht und meine Schlussfolgerung ins Logbuch eintragen. Und wenn Sie sich meiner Entscheidung widersetzen, kommt auch das ins Buch. Dann geht es um Ihren Kopf, nicht um meinen. Entscheiden Sie sich!«
    »Sind Sie auch sicher?«
    »Absolut sicher.«
    »Gut.« Der Politoffizier wurde kleinlaut. »Wie wollen Sie vorgehen?«
    »So rasch wie möglich, ehe die Amerikaner Gelegenheit bekommen, uns zu versenken. Gehen Sie auf Ihre Station, Genosse.«
    Die beiden gingen zurück in den Kontrollraum. Konowalows sechs Torpedorohre wurden mit drahtgelenkten Torpedos C 533 geladen. Nun brauchte man ihnen nur noch ein Ziel einzugeben.
    »Sonar, Vorwärtspeilung mit allen aktiven Systemen!«, befahl der Kapitän.
    Der Mitschman drückte auf den Knopf.
     
    Roter Oktober
    »Autsch.« Jones’ Kopf fuhr herum. »Skipper, wir werden angepeilt. Von Backbord querab, vielleicht auch voraus. Kein amerikanisches Signal.«
     
    USS Pogy
    »Hier Sonar, das Alfa hat das strategische Boot! Alfa Richtung eins-neun-zwei.«
    »Volle Kraft voraus«, befahl Wood sofort.
    »Volle Kraft voraus, aye«, wiederholte Palmer.
    Die Maschinen der Pogy erwachten zum Leben, und ihre Schraube wühlte das schwarze Wasser auf.
     
    W. K. Konowalow
    »Distanz siebentausendsechshundert Meter, Elevation null«, meldete der Mitschman. Dies war also das Boot, das sie erlegen sollten. Er hatte gerade einen Kopfhörer mit Kehlkopfmikrophon aufgesetzt, um Kapitän und Feuerleitoffizier direkt Meldung erstatten zu können.
    Als Feuerleitoffizier fungierte der Starpom. Er gab die Daten rasch in den Computer ein. »Wir haben Zielkennung für Torpedo eins und zwei.«
    »Fertig zum Abfeuern.«
    »Flute Abschussrohre.« Der Starpom langte an dem Maat vorbei und legte die Schalter selbst um. »Äußere Torpedorohre offen.«
    »Zielkoordinaten prüfen!«, schnappte Tupolew.
     
    USS Pogy
    Nur der Sonar-Chief der Pogy hörte das kurze Geräusch.
    Palmer meldete es Commander Wood. »Hier Sonar, der Alfa- Kontakt hat gerade Rohre geflutet, Sir! Ziel liegt Richtung eins-sieben-neun.«
     
    W. K. Konowalow
    »Koordinaten bestätigt, Genosse Kapitän«, sagte der Starpom.
    »Torpedo eins und zwei los!«, befahl Tupolew.
    »Eins los – zwei los.« Konowalow erbebte zweimal, als die elektrisch angetriebenen Torpedos von Pressluft ausgestoßen wurden.
     
    Roter Oktober
    Jones hörte es als erster. »Schnelles Schraubengeräusch an Backbord«, sagte er laut und deutlich. »Torpedos an Backbord!«
    »Ryl nal jewa!«, befahl Ramius automatisch.
    »Wie bitte?«, fragte Ryan verdutzt.
    »Ruder nach backbord!« Ramius hieb auf die Reling.
    »Los schon, Ruder nach backbord!« rief Mancuso.
    »Ruder hart backbord, aye.« Ryan drehte das Rad bis zum

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