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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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U-Boot.«
    »Welche Informationen haben wir?«, fragte Ramius.
    »Nur wenige. Kontakt im Nordwesten, Distanz unbekannt, aber wahrscheinlich nicht sehr groß. Ich bin sicher, dass es keines von unseren Booten ist, denn Norfolk meldete das Seegebiet als geräumt. Das lässt nur eine Möglichkeit offen. Driften wir?«
    »Ja, driften wir«, echote Ramius, griff zum Telefon und gab einige Befehle.
    Die Maschinen von Roter Oktober gaben gerade genug Kraft ab, um das Boot mit zwei Knoten Fahrt zu bewegen und steuerfähig zu halten, doch für die Einhaltung der Tauchtiefe reichte das nicht. Trotz voll angestellter Tiefenruder ging das Boot wegen seines leicht positiven Auftriebs pro Minute rund einen Meter höher.
     
    USS Dallas
    »Fahren wir zurück nach Süden. Mir missfällt, dass das Alfa unserem Freund näher ist als wir. Kurs Steuerbord, eins-acht-fünf, zwei Drittel Fahrt«, entschied Chambers schließlich.
    »Aye aye«, sagte Goodman. »Steuermann, Ruder fünfzehn Grad Steuerbord, Kurs eins-acht-fünf. Zwei Drittel voraus.«
    »Fünfzehn Grad Steuerbord, aye.« Der Steuermann griff ins Rad.
    Die vier Torpedorohre der Dallas waren mit drei Mark 48 und einem Ködertorpedo geladen, einem kostspieligen MOSS (mobile submarine simulator). Einer ihrer Torpedos war auf das Alfa eingestellt, aber da die Zielkoordinaten noch vage waren, müsste er sich im Ernstfall seinen Weg teilweise selbst suchen. Die beiden Torpedos der Pogy waren genau programmiert.
    Der Haken war nur, dass sie keine Feuererlaubnis hatten. Beide Jagd-U-Boote operierten nach normalen Regeln, durften nur in Notwehr feuern und Roter Oktober nur durch Bluff und List verteidigen. Blieb nur die Frage, ob man auf dem Alfa wusste, was Roter Oktober tatsächlich war.
     
    W. K. Konowalow
    »Steuern Sie auf die Ohio zu«, befahl Tupolew. »Fahrt auf drei Knoten steigern. Wir müssen geduldig sein, Genossen. Die Amerikaner wissen nun, wo wir sind, und werden uns nicht mehr anpeilen. Wir verlassen leise diese Position.«
    Konowalows Bronzeschraube begann sich rascher zu drehen. Die Ingenieure schalteten einige nichtessentielle elektrische Systeme ab und steigerten so die Geschwindigkeit, ohne die Reaktorleistung erhöhen zu müssen.
     
    USS Pogy
    Auf der Pogy , dem nächstgelegenen Jagd-Boot, wurde der Kontakt schwächer und ließ die Richtungsbestimmung ungenauer werden. Commander Wood erwog, eine erneute Peilung mit Aktiv-Sonar zu wagen, entschied sich aber dagegen. Wenn er Aktiv-Sonar benutzte, verhielt er sich wie ein Polizist, der in einem dunklen Haus mit der Taschenlampe nach einem Einbrecher sucht. Sonar-Signale konnten seinem Ziel mehr verraten als ihm. In Fällen wie diesem beschränkte man sich auf die passiven Systeme.
    Chief Palmer meldete, dass sie an Backbord von Dallas passiert wurden. Wood und Chambers verzichteten auf die Benutzung des Unterwassertelefons. Lärm konnten sie sich nun nicht leisten.
     
    Roter Oktober
    Sie krochen nun seit einer halben Stunde dahin. Ryan saß kettenrauchend auf seiner Station, hatte schweißnasse Handflächen und kämpfte um Selbstbeherrschung. Niemand hatte ihn auf diese Art von Gefecht vorbereitet – gefangen in einem Stahlrohr, blind und taub. Er wusste, dass da draußen ein sowjetisches U-Boot lag, und kannte dessen Order. Wenn sein Kapitän nun merkte, mit wem er es zu tun hatte? Er fand, dass Ramius und Mancuso sich verblüffend kühl gaben.
    »Können Ihre U-Boote uns schützen?«, fragte Ramius.
    »Indem sie auf einen Russen feuern?« Mancuso schüttelte den Kopf. »Nur, wenn er als Erster schießt – auf sie. Unter Normalbedingungen zählen wir nicht.«
    »Wie bitte?« Ryan war wie vor den Kopf geschlagen.
    »Wollen Sie vielleicht einen Krieg vom Zaum brechen?« Mancuso lächelte und schien die Situation amüsant zu finden. »Das passiert nämlich, wenn die Kriegsschiffe zweier Länder aufeinander zu schießen beginnen. Nein, Ryan, wir müssen uns mit List aus der Affäre ziehen.«
    »Nur mit der Ruhe, Ryan«, fiel Ramius ein. »Das ist unser normales Spiel. Das Jagd-U-Boot versucht uns zu finden, und wir verstecken uns. Sagen Sie, Captain Mancuso, über welche Entfernung hörten Sie uns vor Island?«
    »Ich habe mir Ihre Seekarte noch nicht genau angesehen, Kapitän Ramius«, erwiderte Mancuso nachdenklich. »Gut dreißig Kilometer.«
    »Damals fuhren wir dreizehn Knoten – Lärm steigert sich rascher als die Geschwindigkeit. Ich glaube, wir können uns langsam nach Osten absetzen, ohne entdeckt zu

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