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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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prozessiert. Je ein unentwickeltes Negativ habe ich für Somers zum Spielen zurückbehalten.«
    Davenport sah auf. »Wie nett von den Briten. Was kostet das?« Greer verriet es ihm. »Zahlen Sie. Die Bilder sind es wert.«
    »Das meinte Jack auch.«
    »Typisch«, spottete Davenport. »Im Grunde arbeitet er ja auch für die Briten.«
    Das ärgerte Ryan. Er mochte die Engländer und arbeitete gerne mit ihnen zusammen, vergaß aber nicht, woher er stammte. Davenport stachelte zu gerne andere auf. Wenn Ryan jetzt reagierte, hatte Davenport gewonnen.
    »Ich nehme an, dass Sir John Ryan nach wie vor die besten Verbindungen auf der anderen Seite des Atlantiks hat«, stichelte Davenport weiter.
    Ryan war zum Ritter geschlagen worden, weil er im St. James’s Park unwissentlich einen Terroristenanschlag auf zwei prominente Persönlichkeiten verhindert hatte. Das hatte ihn, der damals nur Tourist gewesen und noch nicht vom CIA rekrutiert worden war, bekannter gemacht, als ihm lieb war, ihm aber auch eine Menge nützlicher Kontakte in England eingetragen. Diese Beziehungen waren so wertvoll, dass er vom CIA gebeten wurde, einer amerikanisch-britischen Verbindungsgruppe beizutreten. Auf diese Weise begründete er sein gutes berufliches Verhältnis mit Sir Basil Charleston.
    »Wir haben dort drüben viele gute Freunde, Sir, und einige waren so freundlich, mir diese Bilder zu überlassen«, erwiderte Ryan kühl.
    Davenport wurde sanfter. »Na gut, Jack, Sie haben mir einen Gefallen getan. Revanchieren Sie sich gelegentlich. Die Aufnahmen sind allerhand wert. So, und was haben wir da genau?«
    Dem ungeschulten Betrachter zeigten die Photographien ein normales Atom-U-Boot. Der Stahlrumpf hatte einen stumpfen Bug und ein sich verjüngendes Heck. Werftarbeiter dienten zum Größenvergleich – das Boot war riesig. Links und rechts des platten Anhängsels am Heck, das die Russen laut Geheimdienstberichten einen Biberschwanz nannten, waren zwei Bronzeschrauben angebracht. Bis auf eine Einzelheit sah das Heck mit den beiden Schrauben ganz normal aus.
    »Wozu sind diese Luken?«, fragte Casimir.
    »Hmm, Mordsbrocken.« Davenport hatte die Frage offenbar überhört. »Sieht aus, als wäre er zwölf Meter länger als erwartet.«
    »Rund dreizehn Meter.« Ryan konnte Davenport nicht leiden, aber der Mann verstand sich auf sein Fach. »Somers kann das exakt kalibrieren. Und das Boot ist auch zwei Meter breiter als die anderen Typhoons. Zweifellos eine Weiterentwicklung der Typhoon-Klasse, aber –«
    »Sie haben Recht, Captain!«, unterbrach Davenport. »Was sind das für Luken?«
    »Deswegen bin ich hier.« Ryan hatte sich schon gefragt, wann Davenport schalten würde. Ihm selbst waren sie innerhalb der ersten fünf Sekunden aufgefallen. »Das weiß ich nicht, und die Briten haben auch keine Ahnung.«
    Roter Oktober hatte am Bug und Heck zwei fast runde Luken, deren Durchmesser rund zwei Meter betrug. Sie waren während der Aufnahme geschlossen gewesen und nur auf dem vierten Bilderpaar gut zu erkennen.
    »Torpedorohre? Nein – da gibt’s vier innenbords.« Greer holte ein Vergrößerungsglas aus dem Schreibtisch, ein im Zeitalter computererzeugter Bilder reizender Anachronismus, wie Ryan fand.
    »James, Sie sind doch U-Boot-Fahrer«, merkte Davenport an.
    »Das war vor zwanzig Jahren, Charlie.« Greer war Anfang der sechziger Jahre vom Dienst auf See zum Geheimdienst gewechselt. Captain Casimir trug, wie Ryan feststellte, die Schwingen eines Piloten und hielt klugerweise den Mund. Von Atom-U-Booten verstand er nichts.
    »Torpedorohre sind es also nicht. Die haben wir hier am Bug, unter diesen Öffnungen, vier Stück. Könnten es Abschussrohre für neue Cruise Missiles sein?«
    »Das meint die Royal Navy. Aber ich glaube das nicht«, sagte Ryan. »Warum eine Anti-Schiff-Waffe auf einer strategischen Plattform montieren? Wir tun das nicht und unsere strategischen Boote operieren sehr viel weiter vorn als ihre.« Ryan schüttelte den Kopf. »Ich glaube, das ist etwas Neues. Deshalb wurde der Bau so lange unterbrochen. Sie ließen sich etwas Neues einfallen und bauten in den vergangenen zwei Jahren die Typhoon -Konfiguration entsprechend um. Beachten Sie, dass auch sechs Raketen hinzugekommen sind.«
    »Das ist Ihre Meinung«, warf Davenport ein.
    »Dafür werde ich bezahlt.«
    »Gut, Jack. Was meinen Sie, was das ist?« fragte Greer.
    »Keine Ahnung. Ich bin kein Ingenieur.«
    Admiral Greer musterte seine Gäste kurz, lächelte dann und

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