Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
trafen. Das Resultat gibt er in einen Computer ein, schickt es durch eine computererzeugte theoretische Linse, und bekommt am Ende ein perfektes Bild. Wahrscheinlich habe ich das falsch verstanden.« Greers Miene war zu entnehmen, dass Ryan richtig lag.
    »Somers schwatzt zu viel.«
    »Das sagte ich ihm auch, Sir, aber Sie kennen ihn ja. Wenn der erst einmal in Fahrt ist –«
    »Und was wissen die Briten?«, fragte Greer.
    »Das kann ich leider nicht beurteilen, Sir. Sir Basil erkundigte sich nach dem Prozess, aber ich sagte, er habe sich an den falschen Mann gewandt – ich habe Wirtschaftswissenschaften und Geschichte studiert, nicht Physik. Dass wir die Kamera haben müssen, wusste er bereits, denn er holte sie aus dem Schreibtisch und warf sie mir zu. Ich habe nichts preisgegeben, Sir.«
    »Wer weiß, wo Somers sonst noch geredet hat. Diese Genies! Werkeln in ihrer eigenen verrückten Welt. Somers benimmt sich manchmal wie ein kleines Kind. Und Sie kennen ja die erste Sicherheitsregel: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Geheimnis platzt, ist dem Quadrat der Eingeweihten proportional.« Das war Greers Lieblingsspruch.
    Sein Telefon summte. »Greer … in Ordnung.« Er legte auf. »Auf Ihren Vorschlag hin ist Charlie Davenport zu uns unterwegs, Jack. Sollte schon vor einer halben Stunde hier sein. Muss wohl am Schnee liegen.« Der Admiral wies zum Fenster. Draußen lagen fünf Zentimeter Schnee. »Wenn hier nur eine Flocke fällt, kommt alles zum Stillstand.«
    Ryan lachte.
    »Nun, Jack, ist es den Preis wert?«
    »Sir, auf diese Bilder waren wir schon lange scharf, weil unsere Daten über das U-Boot so widersprüchlich sind. Natürlich liegt die Entscheidung bei Ihnen und dem Richter, aber ich finde, dass sie ihren Preis wert sind. Diese Aufnahmen sind hoch interessant.«
    »Wir sollten unsere eigenen Leute auf dieser verdammten Werft haben«, grollte Greer. Ryan wusste nicht, weshalb die Operationsabteilung hier gepatzt hatte. Für Außeneinsätze hatte er nur wenig Interesse. Ryan war Analytiker. Auf welche Weise die Daten auf seinen Tisch kamen, ging ihn nichts an. »Vermutlich hat Ihnen Sir Basil auch nicht gesagt, wer dort für ihn arbeitet.«
    Ryan schüttelte lächelnd den Kopf. »Nein, und ich habe mich auch nicht erkundigt.« Greer nickte zustimmend.
    »Morgen, James!«
    Ryan drehte sich um und sah Konteradmiral Charles Davenport, Direktor des Marine-Nachrichtendienstes, mit einem Captain im Kielwasser.
    »Hi, Charlie. Kennen Sie Jack Ryan?«
    »Tag, Ryan.«
    »Wir kennen uns«, sagte Ryan.
    »Dies ist Captain Casimir.«
    Ryan gab beiden Männern die Hand. Davenport war er vor einigen Jahren im Naval War College in Newport begegnet. Ryan hatte dort ein Referat gehalten und war anschließend von dem Admiral mit unbequemen Fragen genervt worden. Davenport, ein ehemaliger Pilot, der auf einem Flugzeugträger Bruch gemacht und deshalb die Flugerlaubnis verloren hatte, galt als unangenehmer Vorgesetzter.
    »Das Wetter in England ist bestimmt so miserabel wie hier, Ryan«, meinte Davenport.
    »Es ist tolerabel, Sir.«
    »Himmel, der klingt ja schon wie ein Brite! James, es ist Zeit, dass wir den Jungen heimholen.«
    »Seien Sie nett zu ihm, Charlie. Er hat ein Präsent für Sie. Fassen Sie einen Kaffee.«
    Casimir füllte seinem Chef eilends einen Becher und setzte sich dann zu seiner Rechten hin. Ryan ließ sie einen Augenblick warten, ehe er die Aktentasche öffnete und ihr vier Hefter entnahm. Drei teilte er aus, den vierten behielt er.
    »Ich höre, dass Sie gute Arbeit leisten, Ryan«, bemerkte Davenport. Jack kannte ihn als unberechenbaren Mann, der erst liebenswürdig und dann plötzlich spröde sein konnte, vermutlich, um seine Untergebenen in Trab zu halten. »Und – Donnerwetter!« Davenport hatte seinen Hefter aufgeschlagen.
    »Meine Herren, hier haben Sie Roter Oktober, mit den besten Empfehlungen vom britischen Geheimdienst«, erklärte Ryan förmlich.
    Die acht Abzüge im Format 10 × 10 waren paarweise eingeklebt. Die nächste Seite zeigte Vergrößerungen im Format 25 × 25.
    »Meine Herren, wie Sie sehen, waren die Lichtverhältnisse nicht gerade perfekt. Benutzt wurde eine Taschenkamera mit Farbfilm, Empfindlichkeit 400 ASA. Das erste Paar wurde zur Feststellung der Lichtintensität normal entwickelt, das zweite mit konventionellen Methoden etwas aufgehellt. Das dritte Paar wurde zwecks besserer Farbauflösung digital verarbeitet, das vierte im Hinblick auf Umrissauflösung digital

Weitere Kostenlose Bücher