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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Aktionen, die auf die andere Seite provozierend wirken könnten. Dieses Abkommen ist auch eingehalten worden – bis jetzt.
    Von meinen Militärberatern höre ich, dass sich etwas abspielt, das wie eine Kriegsübung aussieht oder gar das Vorspiel zu einem Krieg sein könnte. Wie sollen wir den Unterschied feststellen? Ihre Schiffe passieren derzeit Island und werden bald in der Lage sein, unsere Handelsrouten nach Europa zu bedrohen. Dies ist bestenfalls beunruhigend und schlimmstenfalls eine schwere, grundlose Provokation. Das Ausmaß der Aktion ist noch nicht publik gemacht worden. Dies wird sich ändern, Alex, und dann wird das amerikanische Volk fordern, dass ich etwas unternehme.« Der Präsident legte eine Pause ein, erwartete eine Reaktion, erntete aber nur ein Nicken.
    Nun fuhr Pelt an seiner Stelle fort. »Mr. Ambassador, Ihr Land fand es angemessen, ein Abkommen zu verletzen, das über Jahre hinweg als Modellfall für Ost-West-Kooperation galt. Sind wir nicht gezwungen, dies als Provokation zu betrachten?«
    »Mr. President, Dr. Pelt, darüber bin ich wirklich nicht unterrichtet«, log Arbatow mit größter Gelassenheit. »Ich werde mich sofort mit Moskau in Verbindung setzen und den Sachverhalt feststellen. Wünschen Sie, dass ich bei diesem Anlass eine Nachricht übermittle?«
    »Ja. Sie und Ihre Vorgesetzten in Moskau werden verstehen«, sagte der Präsident, »dass wir Schiffe und Flugzeuge zur Beobachtung Ihrer Verbände einsetzen. Die Vernunft gebietet das. Es ist nicht unser Wunsch, uns in etwaige legitime Operationen einzumischen. Es ist nicht unsere Absicht, eine Provokation zu begehen, aber gemäß den Bedingungen des Abkommens haben wir das Recht, über Vorgänge dieser Art informiert zu sein, Mr. Ambassador. Solange wir nicht wissen, was vorgeht, können wir unseren Männern keine entsprechenden Anweisungen geben. Ihre Regierung wäre gut beraten, in der Nähe so vieler Schiffe und Flugzeuge beider Seiten eine potenzielle Gefahrensituation zu sehen. Zwischenfälle ereignen sich leicht. Aktionen einer Seite, die unter normalen Umständen harmlos scheinen, könnten in ganz anderem Licht gesehen werden. Auf diese Weise sind schon Kriege ausgebrochen, Mr. Ambassador.« Der Präsident lehnte sich zurück, um diesen Satz wirken zu lassen. Dann sprach er in verbindlicherem Ton weiter. »Selbstverständlich betrachte ich diese Möglichkeit als entfernt, aber ist es nicht unverantwortlich, ein solches Risiko einzugehen?«
    »Mr. President, Sie argumentieren wie immer überzeugend, aber wie Sie wissen, ist die Freiheit der Meere –«
    »Mr. Ambassador«, unterbrach Pelt, »stellen wir doch einmal einen simplen Vergleich an. Ihr Nachbar macht auf einmal in seinem Garten mit einer geladenen Schrotflinte die Runde, während in Ihrem Garten Ihre Kinder spielen. In diesem Land handelte er durchaus legal. Aber hätten Sie nicht trotzdem Anlass zur Besorgnis?«
    »Gewiss, Dr. Pelt, doch die von Ihnen beschriebene Situation unterscheidet sich völlig –«
    Nun unterbrach der Präsident. »Allerdings. Die derzeitige Situation ist sehr viel gefährlicher. Sie stellt den Bruch eines Abkommens dar, und das finde ich ganz besonders beunruhigend. Ich hatte gehofft, am Beginn einer neuen Ära sowjetisch-amerikanischer Zusammenarbeit zu stehen. Wir haben unseren Handelsdisput geschlichtet. Wir haben gerade neue Weizenlieferungen vereinbart. Wir haben Fortschritte gemacht, Mr. Ambassador – hat dies nun ein Ende?« Der Präsident schüttelte emphatisch den Kopf. »Das hoffe ich nicht, aber die Wahl liegt bei Ihnen. Die Beziehungen zwischen unseren Ländern können nur auf gegenseitigem Vertrauen basieren.
    Mr. Ambassador, ich hoffe, Sie nicht beunruhigt zu haben. Wie Sie wissen, ist es meine Gewohnheit, im Klartext zu sprechen. Für diplomatische Heuchelei habe ich nicht viel übrig. In Zeiten wie dieser müssen wir schnell und klar kommunizieren. Wir haben es mit einer gefährlichen Situation zu tun und sollten rasch zusammenarbeiten, um sie zu entschärfen. Meine Militärs sind sehr besorgt, und ich muss noch heute wissen, was Ihre Marine beabsichtigt. Andernfalls werde ich über den heißen Draht von Moskau eine Erklärung verlangen.«
    Arbatow stand auf. »Mr. President, ich werde Ihren Standpunkt sofort weiterleiten. Bedenken Sie aber bitte den Zeitunterschied zwischen Washington und Moskau, der –«
    »Ich weiß, das Wochenende hat gerade begonnen, und die Sowjetunion ist bekanntlich das Paradies der

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