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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Patrouillenflugzeuge bei den Aleuten ab, und einer Ihrer Fischdampfer« – es hatte sich um einen mit Elektronik voll gestopften Geheimdienst-Trawler gehandelt – »nahm die Besatzung auf und rettete ihr das Leben. Alex, wir stehen in Ihrer Schuld, einer Ehrenschuld. Die Vereinigten Staaten sollen sich nicht der Undankbarkeit zeihen lassen.« Er legte eine Kunstpause ein. »Vermutlich sind sie alle tot. Die Überlebenschancen bei einem U-Boot-Unfall sind nicht besser als bei einem Flugzeugabsturz. Aber wir wollen den Angehörigen wenigstens Gewissheit verschaffen. Jeff, verfügen wir über die entsprechenden Rettungsgeräte?«
    »Das sollte man bei dem vielen Geld, das uns die Navy kostet, wohl erwarten«, meinte Pelt. »Ich setze mich mit Foster in Verbindung.«
    »Gut«, sagte der Präsident. »Alex, wir können nicht erwarten, dass das gegenseitige Misstrauen über einer solchen Kleinigkeit schwindet. Dagegen steht Ihre und unsere Geschichte. Aber lassen Sie uns hier einen Anfang machen. Wenn wir uns im Weltraum oder in Wien am Konferenztisch die Hände reichen können, warum dann nicht hier? Ich werde meinen Kommandanten sofort die entsprechenden Anweisungen geben.«
    »Verbindlichsten Dank, Mr. President.« Arbatow verbarg sein Unbehagen.
    »Und übermitteln Sie bitte Generalsekretär Narmonow meine besten Empfehlungen und den Familien der Vermissten meine Anteilnahme. Ich weiß seine – und Ihre – Bemühungen, uns diese Information zukommen zu lassen, zu schätzen.«
    »Jawohl, Mr. President.« Arbatow erhob sich und ging, nachdem er beiden die Hand gegeben hatte. Was führten die Amerikaner wirklich im Schilde? Er hatte Moskau gewarnt: Wenn wir es als Rettungsaktion bezeichnen, werden die Amerikaner uns ihre Hilfe aufdrängen. Es war der reine Wahnsinn, der Aktion kein anderes Etikett zu geben – und zum Teufel mit dem Protokoll.
    »So«, sagte der Präsident, nachdem sich die Tür hinter dem Botschafter geschlossen hatte, »jetzt können wir sie schön im Auge behalten und sie dürfen sich nicht beschweren. Wir wissen, dass sie lügen – aber das wissen sie nicht. Und wir lügen auch, was sie gewiss vermuten, aber weshalb wir lügen, wissen sie nicht. Heiliger Strohsack! Und ich habe ihm heute früh erzählt, Nichtwissen sei gefährlich! Jeff, ich habe mir Gedanken gemacht. Es gefällt mir nicht, dass der Großteil ihrer Marine vor unserer Küste operiert. Ryan hatte Recht, der Atlantik ist unser Meer. Air Force und Navy sollen dafür sorgen, dass die Russen das nicht vergessen.« Der Präsident leerte sein Glas. »Und was das U-Boot betrifft, möchte ich, dass unsere Leute es sich genau ansehen, und jedem Besatzungsmitglied, das zu uns überlaufen will, soll Asyl gewährt werden. Unauffällig, versteht sich.«
    »Selbstverständlich. Wenn die Offiziere zu uns kämen, wäre das ein genauso großer Coup wie die Aufbringung des Bootes selbst.«
    »Das die Navy nach wie vor behalten will.«
    »Wie sollen wir das zuwege bringen, ohne die Mannschaft auszuschalten? Und das ist ausgeschlossen«, sagte Pelt.
    »Finde ich auch.« Der Präsident rief über die Sprechanlage seine Sekretärin. »Verbinden Sie mich mit General Hilton.«
     
    Pentagon
    Die Computerzentrale der Air Force befand sich im zweiten Kellergeschoss des Pentagons. Die Lufttemperatur in dem klimatisierten Raum betrug gerade zwanzig Grad. Tyler fröstelte.
    Er saß an einer Kontrollkonsole und hatte gerade einen Probe-Run seines Programms beendet, das er nach der bösartigen Muräne, die Ozeanriffe bewohnt, MORAY getauft hatte. Tyler war auf seine Fähigkeiten als Programmierer stolz. Er hatte das uralte Programm aus dem Archiv des Taylor-Laboratoriums geholt, es in die im Pentagon übliche Computersprache ADA übertragen und dann gestrafft. Nun gab er die achtzehn Leistungsvariablen ein, die alle denkbaren Antriebsmaschinen berücksichtigten. Der Cray-2 nahm das alles auf und sortierte die Zahlen ein. Er war bereit.
    »Okay«, rief er dem Operator zu, einem Master Sergeant der Air Force.
    »Roger.« Der Sergeant tippte »XQT« in sein Terminal. »EXECUTE.« Der Cray-2 ging an die Arbeit.
    Tyler trat an die Konsole des Sergeants.
    »Da haben Sie aber ein sehr langes Programm eingegeben, Sir.« Der Sergeant legte einen Zehn-Dollar-Schein auf die Konsole. »Wetten, dass mein Baby es in zehn Minuten durchgekaut hat?«
    »Ausgeschlossen.« Tyler legte eine Note neben die des Sergeants. »Sagen wir fünfzehn.«
    »Und den Unterschied teilen

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