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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Werktätigen, aber irgendwo wird doch wohl ein Verantwortlicher am Schreibtisch sitzen. Nun möchte ich Sie nicht länger aufhalten. Guten Tag.«
    Pelt geleitete Arbatow hinaus, kam dann zurück und setzte sich.
    »Vielleicht bin ich ein wenig zu grob mit ihm umgesprungen«, sagte der Präsident.
    »Ja, Sir.« Viel zu grob, dachte Pelt. »Man kann aber wohl behaupten, dass Sie Ihren Standpunkt deutlich klargelegt haben.«
    »Er weiß genau Bescheid.«
    »Ja. Er weiß aber nicht, dass wir es auch wissen.«
    »Das bilden wir uns ein.« Der Präsident zog eine Grimasse. »Was für ein verrücktes Spiel! Ich habe ihm einen Köder hingeworfen. Meinen Sie, er beißt an?«
    »›Legitime Operation?‹ Haben Sie gesehen, wie seine Hand dabei zuckte? Er wird zuschnappen wie ein Hecht.« Pelt stand auf und goss sich eine halbe Tasse Kaffee ein. »Als was werden sie es wohl ausgeben? Legitime Operation … wahrscheinlich eine Rettungsaktion. Wenn sie es als Flottenübung bezeichnen, geben sie eine Verletzung des Abkommens zu. Eine Rettungsaktion hingegen rechtfertigte die große Zahl der Einheiten, die Geschwindigkeit, mit der alles in Gang gebracht wurde, und die Nachrichtensperre. Die russische Presse berichtet über derlei Zwischenfälle ja nie. Ich würde jedenfalls erwarten, dass man es als Rettungsaktion ausgibt, erklärt, ein U-Boot sei vermisst, und es womöglich sogar als strategisches Boot identifiziert.«
    »Nein, so weit gehen sie bestimmt nicht. Es besteht nämlich auch ein Abkommen, demzufolge unsere Raketen-U-Boote einen Fünfhundert-Meilen-Abstand von der Küste einzuhalten haben. Vermutlich hat Arbatow seine Instruktionen zum Umgang mit uns längst erhalten, aber er wird versuchen, so viel Zeit wie möglich herauszuschinden. Es besteht auch die entfernte Möglichkeit, dass er selber im Dunkeln tappt. Wir wissen ja, wie geizig die Sowjets mit Informationen umgehen. Glauben Sie, dass wir zu viel in seine Verschleierungstaktik hineininterpretieren?«
    »Nein, Sir. Es ist eines der Grundprinzipien der Diplomatie, dass einen Teil der Wahrheit kennen muss, wer überzeugend lügen will«, bemerkte Pelt.
    Der Präsident lächelte. »Nun, für dieses Spiel hatten sie genug Zeit. Ich kann nur hoffen, dass meine verspätete Reaktion sie nicht enttäuscht.«
     
    CIA-Zentrale
    »CARDINAL ist in Schwierigkeiten, Richter.« Ritter setzte sich.
    »Wundert mich nicht.« Moore setzte die Brille ab und rieb sich die Augen. Was Ryan nicht gesehen hatte, war das Begleitschreiben des CIA-Chefs in Moskau. Ihm zufolge hatte CARDINAL bei der Weiterleitung seiner letzten Nachricht die Kurierkette zwischen Kreml und amerikanischer Botschaft um die Hälfte verkürzt. Der Agent wurde auf seine alten Tage tollkühn. »Was meldet unser Mann exakt?«
    »Angeblich liegt CARDINAL mit Lungenentzündung im Krankenhaus. Mag stimmen, aber –«
    »Er ist nicht mehr der Jüngste, und drüben ist Winter, aber wer glaubt schon an Zufälle?« Moore senkte den Blick. »Was passiert ihm, wenn er entdeckt worden ist?«
    »Er wird unauffällig verschwinden. Man wird ihn ein paar Wochen lang ins Verhör nehmen und ihn dann ohne viel Aufhebens beseitigen. Ein öffentlicher Prozess könnte ihnen nur schaden.«
    Richter Moore runzelte die Stirn. »Sagen Sie unserem Mann in Moskau, er soll die Finger davon lassen. Keinerlei Ermittlungen in Richtung CARDINAL. Wenn er wirklich nur krank ist, hören wir bald wieder von ihm. Wenn nicht, erfahren wir es bald genug.«
    Es war Ritter gelungen, Bestätigung für CARDINALs Bericht zu finden. Ein Agent hatte gemeldet, dass die Flotte mit zusätzlichen Politoffizieren ausgelaufen war, ein anderer, dass die Überwasserstreitmacht von einem Schreibtischstrategen und Kumpan Gorschkows kommandiert wurde, der nach Seweromorsk geflogen und wenige Minuten vorm Auslaufen an Bord der Kirow gegangen war. Anscheinend wurde er von dem Schiffbauer, der Roter Oktober entworfen hatte, begleitet. Ein britischer Agent sandte die Nachricht, dass Zünder für die verschiedenen Waffen an Bord der Überwasserschiffe hastig aus ihren Depots geholt und an Bord genommen worden waren. Und schließlich existierte die unbestätigte Meldung, dass Admiral Korow, Kommandant der Nordflotte, nicht auf seinem Posten war; Aufenthaltsort unbekannt. Zusammen genommen reichte dies zur Bestätigung der WILLOW-Meldung aus und es gingen ständig weitere Nachrichten ein.
     
    Marineakademie der USA
    »Skip?«
    »Hallo, Admiral. Wollen Sie mir Gesellschaft

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