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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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kommandiert, dann die Entwicklung der Los-Angeles -Klasse überwacht und war nun der »Groß-Delphin«, der alle Schlachten mit dem Kongress ausfocht.
    »Skip Tyler! Gut sehen Sie aus, Junge!« Dodge warf einen verstohlenen Blick auf Tylers Bein, als er auf ihn zukam, um ihm die Hand zu geben. »Wie ich höre, leisten Sie an der Akademie gute Arbeit.«
    Nach einigem Geplänkel kam Tyler zur Sache. »Wie ich höre, treiben die Russkis neue Spielchen.«
    Dodge wurde sofort ernst. »Das kann man wohl sagen. Achtundfünfzig Jagd-Boote – jedes Atom-U-Boot der Nordflotte – sind mit einem großen Überwasserverband zu uns unterwegs, gefolgt vom Großteil ihrer Versorgungsschiffe.«
    »Und wozu?«
    »Das können Sie mir vielleicht verraten. Kommen Sie mit in mein Allerheiligstes.« Tyler wurde in einen Raum geführt, in dem er ein neues Gerät entdeckte: eine optische Anzeigevorrichtung in Form eines Projektionsschirms, auf dem der Nordatlantik vom Wendekreis des Krebses bis zum Polareis dargestellt war. Es waren Hunderte von Schiffen zu sehen. Handelsschiffe waren weiß und entsprechend ihrer Nationalität mit Flaggen gekennzeichnet; sowjetische Schiffe waren rot und unterschieden sich in der Form je nach Typ; amerikanische und alliierte Schiffe kennzeichnete Blau. Auf dem Ozean herrschte ein ziemliches Gedränge.
    »Du meine Güte.«
    »Gut gesagt«, knurrte Dodge. Tyler nickte grimmig. »Für welche Geheimhaltungsstufe sind Sie zugelassen?«
    »Top secret und einige Sonderstufen, Sir. Ich bekomme alles zu sehen, was wir über sowjetische Technik erfahren, und arbeite nebenbei viel für Sea Systems. Sind diese beiden Alfas nach Norfolk unterwegs?«
    »Sieht so aus. Und sie beeilen sich mächtig.« Dodge deutete auf ein Symbol. »Dieses hier läuft auf den Long-Island-Sund zu, als wollte es die Zufahrt zu New London blockieren, und das andere hat wahrscheinlich Boston zum Ziel. Und diese Victors da liegen nicht weit zurück. Die meisten britischen Häfen haben sie bereits abgedeckt. Bis Montagmorgen sitzen vor jedem unserer wichtigen Häfen zwei oder mehr russische U-Boote.«
    »Das gefällt mir nicht, Sir.«
    »Mir auch nicht. Wie Sie sehen, haben wir selbst inzwischen fast hundert Prozent der verfügbaren Boote auf See. Mir ist nur unerklärlich, was die Russen eigentlich wollen. Ich –« Captain Coleman kam herein.
    »Ah, Sie haben den verlorenen Sohn eingelassen, Sir«, meinte Coleman.
    »Seien Sie nett zu ihm, Johnnie. Er war ein guter U-Boot-Fahrer. Wie auch immer, anfangs sah es so aus, als wollten sie unsere Nachschubwege sperren, aber an denen sind sie vorbeigefahren. Doch mit diesen Alfas könnten sie versuchen, unsere Küste zu blockieren.«
    »Was tut sich im Pazifik?«
    »Absolut nichts. Nur Routineaktivität.«
    »Das macht einfach keinen Sinn«, wandte Tyler ein. »Man ignoriert doch nicht einfach eine halbe Flotte. Und wenn man einen Krieg anfangen will, bindet man das dem Gegner doch auch nicht auf die Nase, indem man jedes Boot mit Höchstfahrt lostoben lässt.«
    »Skip, die Russen sind ein komischer Verein«, gab Coleman zu bedenken.
    »Admiral, wenn wir anfangen, auf sie zu schießen –«
    »Dann werden sie einiges abbekommen«, sagte Dodge. »Sie machen so viel Lärm, dass wir sie praktisch alle erfasst haben. Das müssen sie übrigens selbst wissen, und aus diesem Grund nehme ich an, dass sie nichts Ungutes vorhaben. Sie sind immerhin klug genug, sich nicht so auffällig zu verhalten – es sei denn, es handelt sich um ein Ablenkungsmanöver.«
    »Haben sie sich dazu geäußert?«, fragte Tyler.
    »Ihr Botschafter behauptet, ein Boot sei verloren gegangen, und da es ein paar Söhne von Parteibossen an Bord habe, sei diese Großaktion gestartet worden. Wer’s glaubt –«
    Tyler stellte seinen Aktenkoffer ab und trat näher an den Schirm heran. »Die Grundzüge einer Such- und Rettungsaktion kann ich erkennen, aber wozu blockieren sie unsere Häfen?« Er schwieg und dachte angestrengt nach. »Sir, ich sehe kein einziges strategisches Boot.«
    »Die sind in ihren Häfen – alle miteinander, im Atlantik wie im Pazifik. Die letzte Delta machte vor ein paar Stunden fest. Auch das kommt mir sonderbar vor«, meinte Dodge und schaute wieder auf den Schirm.
    »Wirklich alle, Sir?«, fragte Tyler so beiläufig wie möglich. Ihm war nämlich gerade etwas aufgefallen. Auf der Tafel erschien Bremerton in der Barents-See, nicht aber das Boot, das sie zu beschatten hatte. Er wartete einige Sekunden

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