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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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So, wie sie jetzt drauf ist, geht gar nichts mehr. Deshalb will ich, dass Sie sie außer Gefecht setzen und zurück in ihren Käfig schleppen.«
    »Bin schon auf dem Weg zu Ihrer Kabine«, sagte Yvonne. »Und wo genau ist Bo?«
    »Warten Sie mal kurz.« Wolfe sah zu Luther hinüber, der ratlos auf den Gizmo starrte.
    »Ich hab mitgehört«, sagte Luther, ohne aufzublicken. »Ich habe Bo verloren.«
    »Was?«, brüllte Wolfe.
    »Hey, ganz ruhig«, sagte Luther. »Die Libelle ist im Dunkeln nicht ganz leicht zu steuern.«
    Wolfe atmete ein paarmal tief durch, um sich zu beruhigen. »Sorry, ich weiß, dass du dein Bestes gibst.«
    »Bist ’n ganz Heller«, bemerkte Luther. »Na, ich werde sie wiederfinden. Ich muss nur der Spur der Zerstörung folgen.«
    »Ich bin jetzt in Ihrer Kabine«, meldete sich Yvonne aus dem Funkgerät.
    »Ist Cap am Steuer?«, fragte Wolfe.
    »Ja. Er hat gerade versucht mich davon abzuhalten, Ihre Kabine zu betreten. Aber ich habe ihm lautstark deutlich gemacht, dass ich Ihre Erlaubnis habe.«
    »Gut. Geben Sie Cap das Funkgerät, während Sie die Pfeile laden.«
    »Cap, bitte, hier.«
    »Cap, hier ist Wolfe. In meinem Schreibtisch liegt noch ein unbenutztes verschlüsseltes Funkgerät. Mach es startklar und gib es Yvonne. Sie ist ab sofort Mitglied des Teams. Und jeder, der dieses Gespräch hier mithört, behandelt sie bitte als solches, verstanden? Sie hat von jetzt an vollen Zutritt überallhin und vollen Zugriff auf alles. Habt ihr das alle verstanden?«
    Alf, Joe und Bertha gaben eine kurze Bestätigung durch.
    »Gut. Und du, Cap, gibst mir bitte Yvonne noch mal.«
    »Kleinen Moment«, sagte Cap. »Sie hat die Hände gerade voll mit Betäubungspfeilen.«
    Während Wolfe wartete, beobachtete er Luther, der angestrengt auf den Monitor des Gizmos starrte. »Und? Hast du sie?«
    »Bis jetzt noch nicht«, sagte Luther. »Aber dafür habe ich Congo und TH gerade gesehen.«
    »So, die Pfeile sind geladen«, meldete sich Yvonne. »Wo ist Bo?«
    »Luther sucht sie gerade.«
    »Mit Hilfe der Kennmarke?«
    »Nein«, antwortete Wolfe. »Die Kennmarken sind deaktiviert. Außerdem trägt Bo gar keine Kennmarke.«
    »Ach, das wusste ich nicht«, sagte Yvonne. »Wie sucht Luther sie denn dann?«
    »Das erkläre ich Ihnen später«, sagte Wolfe. »Über das Funkgerät, das Cap Ihnen gleich gibt, werden Sie mit Luther in Verbindung bleiben.«
    »Sag ihr, dass sie zum Labordeck runtergehen soll«, rief Luther. »Das ist die Richtung, in die Bo verschwunden ist, als ich sie aus den Augen verloren habe. Und auch TH und Congo sind gerade zu den Labors gesaust.«
    »Sie arbeiten jetzt offiziell als Tiertrainerin und Verhaltensforscherin für mich, Yvonne. Fest angestellt und Vollzeit. Das heißt, falls Sie noch an dem Job interessiert sind.«
    »Na, was glauben Sie denn?«, rief Yvonne. »Da erfüllt sich ein Traum für mich. Und ich werde Sie nicht enttäuschen.«
    »Das haben Sie noch nie getan. Vielen Dank und viel Glück.«
    Wolfe warf Luther einen schnellen Blick zu. »Parke die Drohne mal kurz. Ich muss deinen Gizmo neu konfigurieren, um ihn mit unseren Funkgeräten zu verbinden.«
    Luther landete das kleine Insekt auf einem Deckenrohr. Dann tippte Wolfe eine Zahlenkombination in Luthers Gizmo und sprach in das eingebaute Mikro.
    »Können Sie mich hören, Yvonne?«
    »Laut und deutlich.«
    »Gut. Ich reiche jetzt zurück an Luther.«

Zwanzig Minuten
    Lepod hatte falschgelegen. Es waren nicht fünf oder sechs Wale, sondern acht, aber dafür interessierten sie sich auch nur mäßig für die goldene Kugel, die im Vergleich zu ihren riesigen schiefergrauen, entenmuschelverkrusteten Körpern aussah wie ein winziges Lachsei.
    »Sehen Sie die Saugnapfabdrücke auf ihrer Haut?« Lepod hielt es kaum noch auf seinem Sitz.
    Tatsächlich waren die Kalmarspuren nicht zu übersehen. Einer der Wale war nicht einmal einen Meter von ihnen entfernt und die Abdrücke auf seiner Haut waren so groß wie Mülleimerdeckel.
    »Von der Größe der Narben her würde ich sagen, dass der Kalmar mindestens zehn Meter lang war«, sagte Lepod.
    Ungefähr drei Minuten lang umkreisten die Wale die Kugel, dann verloren sie das Interesse und setzten ihren Tauchgang durch den Canyon fort – auf der Suche nach etwas Schmackhafterem.
    »Sind Kalmare blind?«, fragte Marty.
    »Im Gegenteil«, sagte Lepod. »Kein Lebewesen auf Erden hat größere Augen. Man vermutet, dass sie deshalb so groß sind, weil sie sich an die Dunkelheit des

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