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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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Sie so viele Fachartikel über unseren Fang schreiben, wie Sie möchten.«
    »Ach, das ist ja wunderbar!« Lepod klang geradezu berauscht. »Einfach wunderbar!«
    »Und was ist mit den Delfinen?«, fragte Marty.
    »Die bleiben in dem kleineren Nebenbecken, außerhalb des Druckbereichs.«
    »Unglaublich! Sie haben ja wirklich an alles gedacht!«, staunte Lepod.
    »Nicht an alles«, räumte Ted ein. »Ich habe nicht an die Möglichkeit gedacht, dass die Funkverbindung zur ›Coelacanth‹ abbrechen könnte. So, jetzt haben wir noch zwanzig Minuten.«

Piraten
    »Was?«, brüllte Wolfe. Er nestelte immer noch verzweifelt unter dem Bedienungspult herum, während Luther genauso verzweifelt versuchte Bo aufzuspüren.
    »Ja, ganz richtig, Piraten«, wiederholte Alf durchs Funkgerät. »Ein paar Dutzend. Wir haben neun Speedboote gezählt. Gut bewaffnet. Sie haben Blackwoods Jacht unter Beschuss genommen, woraufhin Blackwood das Feuer erwiderte, allerdings nicht sehr effektiv. Seine Köche und Stewards sind absolut stümperhafte Schützen!«
    Alarmiert kroch Wolfe unter dem Bedienungspult hervor und richtete sich auf.
    »Wir müssen ihm helfen«, sagte er.
    »Bist du verrückt?«, rief Alf. »Etwas Besseres hätte uns doch gar nicht passieren können. Wenn wir Glück haben, versenken die Kerle gleich beide Schiffe von Blackwood. So etwas nennt man Schicksal, Travis, eine glückliche Fügung!«
    »Vergiss es, Alf!«, sagte Wolfe. »Wir können doch nicht tatenlos zusehen, wie Blackwoods Schiffe untergehen.«
    Alf reagierte mit einem langen Schweigen.
    Luther ließ sich nichts anmerken und flog mit der Libelle einfach weiter die Schiffsgänge ab. Aber er konnte sich Alf Ikes’ Wut nur zu gut vorstellen. Er selbst hielt Wolfe in diesem Moment auch für vollkommen bescheuert.
    »Ich muss dich hoffentlich nicht daran erinnern, dass Noah Blackwood der Typ ist, der Roys Tod zu verantworten hat, der deinen Neffen hat über Bord werfen lassen und deine Tochter kidnappen will«, sagte Alf schließlich.
    »Ich weiß. Und obwohl er über die Jahre hinweg sogar noch weit mehr Schaden angerichtet hat, werde ich nicht tatenlos zusehen, wie er vor meinen Augen umgebracht wird.«
    »Okay, und was hältst du davon, wenn wir die Piraten einfach eine Weile gewähren lassen? Wenn wir sie sein Schiff verwüsten lassen, so wie er unser Schiff verwüstet hat? Dann hätten wir wenigstens ansatzweise wieder die gleichen Chancen.«
    »Nein«, lehnte Wolfe ab.
    »Himmel, Arsch und Zwirn!«, brüllte Alf durch das Funkgerät. »Noch vor ein paar Wochen hast du ihn im tiefsten kongolesischen Dschungel seinem Schicksal überlassen. Da hast du seinen möglichen Tod, ohne mit der Wimper zu zucken, in Kauf genommen.«
    Wolfe schüttelte den Kopf. »Ich wusste, dass Noah nicht sterben würde. Butch war doch bei ihm. Und Butch McCall findet zur Not auch gefesselt und mit verbundenen Augen aus dem Dschungel heraus.«
    »Moment, warte mal, was ist denn das?«, rief Alf da. »Vier der Speedboote haben von Blackwoods Schiff abgedreht und nehmen jetzt Kurs auf die ›Coelacanth‹.«
    »Ich komme hoch!« Wolfe blickte Luther an. »Los, schnell, lass uns gehen.«
    »Und was ist mit Bo?«, fragte Luther.
    »Parke die Drohne. Vielleicht haben wir ja Glück und Bo flitzt gleich an uns vorbei. Im Moment haben wir größere Probleme als eine durchgeknallte Schimpansin.«
    Luther landete die Libelle auf einem Sims des Labordecks, direkt über einer Notleuchte, um die ziemlich schwachen Batterien wieder aufzuladen.
    Auf dem Weg zum oberen Deck bekam Wolfe Yvonne ans Funkgerät.
    »Yvonne? Hast du Alfs Nachricht gehört?«
    »Ja.«
    »Luther ist bei mir. Du bist jetzt also auf dich alleine gestellt.«
    »Keine Sorge, ich komme schon zurecht, ich werde Bo finden«, erwiderte Yvonne. »Ich glaube, ich weiß, wo sie steckt.«
    Noah Blackwood stand vor laufender Kamera an Deck der »Arche 1« und war ganz in seinem Element.
    Als Kind hatte er Piratenfilme geliebt, hatte sie alle rauf- und runtergesehen – und jetzt stand er selbst mitten in einem solchen Film. Sogar als Hauptfigur. Im Hintergrund feuernde Waffen, im Vordergrund er, mit grimmigem Gesicht, wild entschlossen, die Horde dreckiger Halsabschneider zur Strecke zu bringen. Der rechte Ärmel seines kakifarbenen Hemdes war an der Schulter eingerissen, dort, wo ihn eine Kugel gestreift hatte. Aus der grässlichen Wunde tropfte helles rotes Blut auf die Deckplanken. Doch er ignorierte den Schmerz, was ihm nicht

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