Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
Vom Netzwerk:
nötig, schließen?«
    »Vielleicht. Aber die verbraucht eine Menge Strom. Gut möglich, dass sie die Batterien komplett aufbraucht, und dann ist es zappenduster unter Deck. Kannst du Ted erreichen? Vielleicht hat er eine Idee, wie wir improvisieren können?«
    Wolfe warf einen Blick auf die schwarzen Monitore. »Ted ist nicht erreichbar. Der ist auf sich allein gestellt. Besser gesagt, wir sind auf uns allein gestellt.« Cap hatte Ted Bronson nie kennengelernt. Er wusste nicht, dass er unter dem Namen Theo Sonborn an Bord gegangen war.
    In diesem Moment schaltete sich Alf in ihr Gespräch. »Wir geben die Suche nach Roy auf«, erklärte er. »Die Zerstörung der Stromversorgung ist vielleicht nur die Vorstufe zu etwas weit Schlimmerem. Ich schicke alle verfügbaren Männer zur Verteidigung des Schiffes nach oben an Deck.«
    »Gut«, sagte Wolfe. »Ich bleib noch eine Weile hier unten und versuche mit unseren Freunden in Kontakt zu kommen.«
    »Okay. Falls es dir gelingt, werden wir das Gespräch verschlüsseln«, verabschiedete sich Alf.
    Währenddessen hatte Bo es aufgegeben, gegen die Luftschleusentür zu rennen. Stattdessen sauste sie den Gang rauf und runter und hielt nach ihrem nächsten Opfer Ausschau. Luther folgte ihr mit der Libelle, während Wolfe versuchte den Funkkontakt zu MAR wiederherzustellen.
    Die Libelle in dem spärlichen Notlicht zu steuern war nicht ganz einfach, und das Chaos, das inzwischen an Bord herrschte, machte die Sache nicht einfacher. Crewmitglieder rannten wie aufgescheuchte Hühner herum, während ein Wissenschaftler nach dem anderen verwirrt den Kopf aus seinem Labor streckte und sich nach der Ursache des Stromausfalls erkundigte. Luther schnappte die unterschiedlichsten Theorien auf:
    »Wir sind unter Beschuss geraten!«
    »Es gab eine Explosion an Bord!«
    »Alle Mann in Deckung! Der Schimpanse hat Tollwut!«
    In Bezug auf Bos Verhalten hatte Wolfe Recht. Als sie am ersten Tag hinter Luthers Haarschopf hergejagt war, hatte sie ausgesehen, als mache ihr die Sache einen Riesenspaß, als sei das Ganze ein Spiel für sie. Aber jetzt schien sie sich kein bisschen zu amüsieren. Sie war völlig außer sich, hämmerte gegen jede Tür, an der sie vorbeikam, und schubste Leute, die ihr im Weg standen, einfach beiseite. Es sah wirklich so aus, als hätte sie den Verstand verloren. Wie ein Berserker stürmte sie durch den dunklen Gang und Luther musste, um mit der Libelle nicht gegen eine Wand zu crashen, eine Vollbremsung machen. Aber da war die Schimpansin bereits hinter der nächsten Gangbiegung verschwunden.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Grace im spärlich erleuchteten Labor Nr. 9.
    Bertha war mit einem Satz aus ihrer Koje gesprungen, das Gewehr in der einen, das Funkgerät in der anderen Hand, und versuchte die Lage zu peilen.
    »Wir bleiben, wo wir sind«, entschied die Ex-Generalin. »Butch, oder wer immer die Stromversorgung gestört hat, versucht Chaos zu erzeugen. Und wenn man sich das aufgeregte Geschnatter anhört, das aus dem Funkgerät dringt, dann scheint seine Rechnung aufzugehen. Bo ist unmöglich alleine aus ihrem Käfig herausgekommen. Jemand muss sie befreit haben, ganz klar. Genauso sicher, wie jemand den Strom gekappt hat. Wahrscheinlich hat derjenige sogar noch andere Dinge sabotiert, um den Tumult an Bord zu vergrößern. Und wenn hier nichts mehr läuft und alles außer Rand und Band ist, wird der Typ auftauchen, um dich und die Saurierbabys einzukassieren.«
    »Das wäre vielleicht ein guter Grund für uns, nicht hier zu sein, wenn er auftaucht«, gab Ana zu bedenken.
    Bertha schüttelte den Kopf. »Er ist ohnehin schon ganz in der Nähe. Er weiß, wo wir sind. Er wartet nur darauf, dass wir die Tür öffnen und rauskommen.«
    In diesem Moment setzte sich Saurier Eins auf und schreckte Zwei damit hoch. Beide gähnten und fingen augenblicklich an zu kreischen.
    »Außerdem ist Fütterzeit«, fügte Laurel hinzu.

Raubtiere auf der Jagd
    »Die Sache gefällt mir nicht«, meinte Ted. »Sämtliche Checks zeigen, dass hier unten bei uns alles in Ordnung ist. Das Problem muss also bei der ›Coelacanth‹ liegen. Eigentlich hat das Schiff gleich drei Ersatzsysteme, die im Hintergrund laufen und bei vorübergehendem Stromausfall greifen. Die Tatsache, dass offensichtlich keines der Notsysteme angesprungen ist, bedeutet, dass sie einen Totalschaden in der elektrischen Anlage haben. Vielleicht sollten wir doch lieber …«
    In diesem Augenblick drang ein betäubend

Weitere Kostenlose Bücher