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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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erzählt hat, kennen Sie sich recht gut.“
    Diesen Seitenhieb konnte sie sich einfach nicht verkneifen, Jason hin oder her. Madeline nickte steif, ihr ansonsten so freundliches Lächeln sank gefühlte zehn Grad unter den Gefrierpunkt.
    „Das können Sie gerne machen, Paige. Ich hatte schon länger nicht mehr die Gelegenheit, mit ihr zu sprechen.“
    Paige lächelte dünn. „Dann sollten Sie das aber schleunigst nachholen. Finden Sie nicht auch?“
    Madeline hob eine ihrer perfekt gezupften Augenbrauen zu einem vollendeten Bogen und schenkte ihr einen langen Blick, während Ross sie warnend anfunkelte. Bevor das Ganze eskalieren konnte, verabschiedete sie sich und erhob sich schleunigst von ihrem Platz. Victor folgte ihr umgehend, sie konnte seinen warmen Körper an ihrem Rücken beinahe fühlen, als sie zum Ausgang hastete.
    In der Limousine fühlte sie sich endlich sicher und hätte vor lauter Erleichterung fast geweint. Victor merkte natürlich, dass etwas nicht stimmte, stellte allerdings keine Fragen, sondern breitete einfach nur die Arme aus. Paige schmiegte sich umgehend hinein und war froh, dass er nicht selbst gefahren war, sondern der Chauffeur. Noch während sie beinahe in ihn hineinkroch, fuhr die Trennscheibe zwischen Rücksitz und Fahrerbereich mit einem leisen Surren hoch, und der Wagen reihte sich in den Verkehr ein. Eingehüllt von Victors Armen, lauschte sie dem leisen Brummen des Motors und konnte sich endlich ein wenig entspannen. Ihr überdrehter Verstand beruhigte sich nach und nach, obwohl es nicht leicht war, die tosende Gedankenflut abebben zu lassen. Wie sollte sie mit dieser Situation umgehen? Einfach aussitzen und ignorieren, dass Jason durch London lief, auf der Suche nach ihr? Nein, das würde nichts bringen. Früher oder später würde er auf Seymour Manor auftauchen, und dann saß sie richtig in der Patsche. Je länger sie darüber nachdachte, umso unsicherer wurde sie, weil sie sich eingestehen musste, dass sie Angst vor einer Begegnung mit Jason hatte. Noch mehr fürchtete sie Victors Reaktion, wenn er von ihm erfuhr, und eine Konfrontation der beiden Männer wollte sie unter allen Umständen vermeiden. Victor war ähnlich gestrickt wie ihr Ex, vielleicht nicht ganz so skrupellos, aber was Stolz und Unnachgiebigkeit anging, gab es kaum nennenswerte Unterschiede. Ein Schlagabtausch konnte nur in einer Katastrophe enden, und sie wollte auch nicht riskieren, dass Victor sich nur als Lückenbüßer fühlte. Dazu bedeutete er ihr mittlerweile zu viel. Doch genau diese Taktik traute sie Jason durchaus zu. Er würde die Affäre und ihre Schuldgefühle gegenüber Emily dazu benutzen, um Victor einzureden, er wäre nur die zweite Wahl. Er würde sie als Märtyrerin hinstellen, die auf ihre große Liebe verzichtete, nur um einer früheren Freundin weiteres Leid zu ersparen.
    „Was ist los, Paige?“, durchbrach er die Stille nach einer Weile. „Dass dir schlecht ist, kauf ich dir nicht ab. Ich vermute mal ganz stark, dass es dir nicht gefallen hat, dass dein Vater Madeline mitgebracht hat. Stimmt’s?“
    Sie sah zu ihm auf. Wortlos. Victor verstand ihr Schweigen als Zustimmung.
    „Paige, ich kann dir versichern, dass Madeline eine tolle Frau mit Charakter und mit Rückgrat ist. Es war mehr als nur unpassend, deine Mutter ins Spiel zu bringen.“
    Paige haderte mit sich selbst, weil sie in Versuchung geriet, diesen rettenden Strohhalm zu ergreifen, um das Geständnis hinauszuzögern. Schlussendlich siegte ihre Feigheit, und sie beschloss, es zu verschieben, bis sie zurück auf dem Anwesen waren.
    „Ich weiß, dass Madeline nicht übel ist“, gab sie unumwunden zu. „Aber wenn du sie so gut kennst, dann weißt du sicher auch, dass sie mit Leanne befreundet ist. Bis jetzt hat sie es aber nicht für nötig gehalten, meiner Mutter von ihrer Beziehung zu Ross zu erzählen, obwohl sie mehr als genug Zeit gehabt hätte.“
    Die tadelnde Stimme ihres Gewissens meldete sich lautstark zu Wort und warf ihr vor, dass sie es ja genauso praktiziert hatte. Wenn es nach ihr gegangen wäre, dann hätte Emily nie etwas von der Affäre mit Jason erfahren. Sie zog es vor, diese lästige Tatsache einfach zu ignorieren.
    Victor verzog nur ablehnend den Mund, weit davon entfernt, ihr beizupflichten.
    „Verzeih mir, aber in puncto Ehrlichkeit wird Leanne auch keine Medaille gewinnen. Man sollte nicht über andere urteilen, wenn man selbst Dreck am Stecken hat.“
    Paige fühlte sich angesprochen und biss

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