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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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ich muss ja auch nicht mit ihm zusammen sein“, meinte sie gutmütig. „Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Glück der Welt, egal mit wem. Halt es fest, und lass es nicht mehr los.“
    Paige musste grinsen. Wenn das keine Passage aus irgendeinem Film war, dann würde sie freiwillig in die Themse springen.
„Ob ich das Glück festhalten kann, weiß ich nicht, aber ich werde mein Möglichstes tun“, erwiderte sie todernst und amüsierte sich klammheimlich über das huldvolle Getue ihrer Mutter, bevor sie einander ein letztes Mal anlächelten und sich verabschiedeten.
    Paige verließ die Wohnung mit einem guten Gefühl im Bauch und der Zuversicht, dass es sicher nicht das letzte Treffen gewesen war.
     

Kapitel 15
     
    „Wir würden euch gerne etwas mitteilen.“
    Die Gespräche am Tisch verstummten, als Chloe diesen bedeutungsschwangeren Satz in die Runde warf. Ross räusperte sich angelegentlich und legte sein Besteck zur Seite. Madeline, die direkt neben ihm saß, tat es ihm gleich und strich ihm dann liebevoll über den Handrücken, ehe sie ihre Finger liegen ließ. Paige registrierte diese Geste und hätte die Hand am liebsten weggeschlagen. Obwohl sie sich wirklich Mühe gab, konnte sie dieser Frau nicht mehr neutral gegenübertreten. Madeline war ihr nicht direkt unsympathisch, dennoch passte es ihr nicht, dass Ross sie schlussendlich doch mitgebracht hatte. Immerhin war dieses Essen eine familiäre Angelegenheit, und sie empfand ihre Anwesenheit als sehr störend. Abgesehen davon war da noch ihre wachsende Loyalität zu ihrer Mutter. Wäre das Gespräch mit Leanne nicht gewesen, hätte sie die neue Freundin ihres Vaters sicher eher akzeptiert, doch das enttäuschte Gesicht ihrer Mutter stand wie eine unsichtbare Schranke zwischen ihr und Madeline. Trotzdem bemühte sie sich nach Kräften, nett zu sein, weil es Ross offensichtlich ernst mit ihr meinte, und Paige wollte ihm sein neues Glück nicht verderben. Noch während sie ihn eingehend betrachtete, trafen sich ihre Blicke, und er zwinkerte ihr zu. Sie quittierte das mit einem etwas verunglückten Lächeln, ehe sie sich wieder auf ihre Schwester konzentrierte.
    Chloe strahlte übers ganze Gesicht und schmiegte sich so dicht an Ryans Seite, wie es trotz der getrennten Stühle eben möglich war. Er wiederum schlang einen Arm um ihre zierlichen Schultern und hielt sie, als wäre sie sein ganz persönlicher Rettungsanker. Das ging schon den ganzen Abend so, und Paige wurde neidisch. Victor zeigte nach außen hin mit keiner Geste, dass sie zusammengehörten, und behandelte sie, als wäre sie nur eine gute Bekannte. Dieses etwas lieblose Verhalten nagte mehr an ihr, als sie es sich eingestehen wollte, doch nun, angesichts der verliebten Blicke, die zwischen Chloe und Ryan hin und her sprangen, konnte sie nicht mehr leugnen, dass sie sich die gleiche Zuwendung wünschte. Wenn sie allein waren, dann war er leidenschaftlich und aufmerksam. Er konnte nicht genug davon bekommen, sie zu küssen und anzufassen. Doch sobald sie sich unter Menschen befanden …
    Paige seufzte stumm. Chloe und Ryan konnten jedenfalls nicht die Hände voneinander lassen und hatten es nach all den Schwierigkeiten, Geheimnissen und Lügen geschafft, die trennenden Hindernisse zu überwinden. Selbst Victor schien mit der Wahl seines Bruders sehr zufrieden zu sein, und er war es auch, der das Wort ergriff, als Chloe und Ryan sich verschwörerisch angrinsten, aber kein Wort mehr sagten.
    „Was gibt es denn so Besonderes?“, wollte er wissen, obwohl eigentlich klar war, worum es ging.
    Chloe strahlte ihn an. „Rate mal!“, forderte sie ihn auf. Ihre grünen Augen funkelten mit den Kronleuchtern an der Decke um die Wette. Ryan grinste ebenfalls übers ganze Gesicht und lehnte sich mit Chloe im Arm entspannt auf seinem Stuhl zurück.
    Victor hob auf seine unnachahmlich süffisante Art die Augenbraunen und frotzelte: „Wenn ich mir das leicht debile Lächeln meines Bruders so ansehe, dann würde ich sagen, dass du seinem Junggesellenstatus in absehbarer Zeit ein Ende bereiten wirst.“
    Chloe lachte über die etwas gemeine, aber durchaus zutreffende Beschreibung der aktuellen Lage. „Ich hätte es zwar anders ausgedrückt, aber im Kern hast du recht“, gab sie augenzwinkernd zu.
    Ryan küsste sie auf die Schläfe und wirkte auf einmal ziemlich ernst.
    „Ich habe sie gefragt, ob sie mich heiraten will, und sie hat tatsächlich Ja gesagt. Ich habe riesiges Glück“, stellte er fast schon

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