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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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Verzweiflung über den Treuebruch ihres Ehemannes kannte keine Grenzen und katapultierte Paige blitzartig aus ihrem sexuellen Rausch in die Realität. Plötzlich war Jason nicht mehr der Liebhaber ihrer Träume, sondern nur noch eine Last. Während er schon eifrig die Scheidung vorbereitete und die gemeinsame Zukunft plante, zog sie sich immer mehr von ihm zurück, bis sie weder seinen Anblick noch seine Berührung ertragen konnte. In der Hoffnung, er würde wieder zur Vernunft kommen und sich daran erinnern, was er an Emily mal geliebt hatte, war sie nach London geflüchtet –ohne sich von ihm zu verabschieden.
    „Paige, du sagst ja gar nichts mehr. Ist alles okay?“
    Die besorgte Frage ihres Vaters holte sie zurück in die Wirklichkeit.
    „Bei mir ist alles bestens“, log sie und versuchte, sich ungezwungen zu geben. „Schieß los, ich bin ganz Ohr.“
    „Also gut, dann komme ich mal zur Sache“, fuhr Ross mit aufgeräumter Stimme fort. „Der Grund meines Anrufs hängt tatsächlich nicht nur mit dir zusammen, sondern ich habe eine Bitte an dich.“
    Paiges innere Anspannung stieg, und sie fühlte sich wie ein zu straff angezogenes Seil, das kurz davorstand zu reißen. Das konnte doch eigentlich nur eines bedeuten.
    „Ja …“
    „Du erinnerst dich doch noch an Victor Seymour und sein Angebot, einen Teil seines Herrenhauses an mich zu vermieten?“
    Ihre Kopfhaut fing an, angenehm zu kribbeln. Ob sie sich an Victor erinnerte? Oh Mann …
    „Hast du vor, sein Angebot anzunehmen?“
    Es fiel ihr wirklich schwer, möglichst uninteressiert zu klingen, als sie diese Frage stellte. Sollte ihr Vater spitzkriegen, dass sie scharf auf Victor war, würde er ruckzuck ablehnen. Eine kurze Pause, dann endlich die erlösende Antwort: „Ja, wir haben alles Wichtige telefonisch festgelegt, den schriftlichen Kram erledigen wir, sobald ich wieder in London bin.“
    Das war genau das, was sie hören wollte. Um sich nicht zu verraten, färbte sie ihre Stimme mit einem möglichst gelangweilten Unterton.
    „Willst du, dass ich den Umzug organisiere?“
    „Kluges Kind“, lobte er, und sie hörte das Lächeln aus seiner Stimme heraus. „Kriegst du das hin?“
    In Ordnung, manchmal war es durchaus lästig, dass man sie grundsätzlich für eine dumme Gans hielt. Wenigstens ihr eigener Vater sollte sie besser kennen und wissen, dass sie nicht ganz so blöde war, wie sie sich ab und zu anstellte.
    „Also wirklich, für wie beschränkt hältst du mich eigentlich?“, fragte sie ehrlich gekränkt.
    „So war das doch nicht gemeint, Paige.“
    Sie seufzte, weil er so zerknirscht klang.
    „Schon gut, vergiss es“, vergab sie ihm großzügig.
    Sie war kein sonderlich nachtragender Mensch, ganz abgesehen davon musste sie Victors Eroberung planen und konnte dabei keinen zusätzlichen Stress gebrauchen.
    „Sieh mal in dein E-Mail-Postfach“, riet Ross ihr gerade. „Ich habe dir seine Kontaktdaten gemailt. Ruf ihn an und schau, dass unsere Sachen aufs Anwesen geschafft werden. Ich will auf keinen Fall noch eine weitere Nacht in einem Hotel übernachten, wenn ich in einigen Tagen zurück bin.“
    „Bleibst du etwa noch länger?“, fragte sie erstaunt nach.
    „Sieht leider ganz danach aus.“
    „Aber du bist doch schon seit Tagen in Italien. Es kann doch unmöglich so lange dauern, sich ein paar Rinder anzuschauen.“
    „Vielleicht gefällt es mir ja in Italien. Die Landschaft ist wunderschön, und die Menschen sind sehr interessant“
    Paige grinste über seine leicht patzige Antwort und war sich jetzt absolut sicher, dass noch etwas anderes dahintersteckte. Italiens pittoreske Schönheit war ihm sicherlich herzlich egal, und was die netten Menschen anging … er war noch nicht der gesellige Typ gewesen.
    „Dad, willst du mir ernsthaft weismachen, du hältst dich noch wegen der Landschaft dort auf? Komm schon, ich wette, da steckt eine Frau dahinter?“
    Ihr Vater schwieg für einen Augenblick und zögerte die Antwort hinaus, was recht ungewöhnlich war. Hatte er irgendwelche Probleme? Eigentlich war er ein Mensch, der jede Art von Hindernis als Herausforderung ansah. In der Öffentlichkeit galt er als skrupellos, als Mann, der sinnbildlich gesehen über Leichen ging, um seine Ziele zu erreichen. In jüngeren Jahren hatten sie solche Gerüchte verstört, bis sie zu ihrer allergrößten Verblüffung gemerkt hatte, dass es ihn ganz und gar nicht tangierte, wenn seine zahlreichen Neider über ihn herzogen. Um Ross rankten sich

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