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Jagdhunde (German Edition)

Jagdhunde (German Edition)

Titel: Jagdhunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jørn Lier Horst
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und blickte zu ihm auf.
    »Ich werde Frank Robbek besuchen.«
    Er merkte, dass sie in ihrem Gedächtnis nach dem Namen suchte, und erklärte, um wen es sich handelte.
    »Er war unter anderem dafür verantwortlich, die telefonischen Hinweise in der Cecilia-Sache entgegenzunehmen«, fügte er hinzu und zog die Jacke an.
    Line hatte sich einen Kugelschreiber genommen. Sie schob ihn zwischen die Lippen, saugte daran herum und zog ihn wieder heraus.
    »Der Zeuge, der nie vernommen wurde«, sagte sie dann. »Wahrscheinlich wurde der Anruf zu ihm durchgestellt und nicht zu dir.«
    Wisting nickte und nahm die Zeitung mit, die er von Rechtsanwalt Henden bekommen hatte.
    »Ich hatte mit solchen Anrufen nicht direkt zu tun«, bestätigte er und ging zur Tür. »Schließt du hinter mir ab?«
    »Schalt dein Handy ein«, bat Line. »Damit ich dich erreichen kann.«
    Sie stand auf und begleitete ihn hinaus. Der Himmel war grau und regenverhangen, mit tiefen, schnell dahinziehenden Wolken. Ein kalter scharfer Wind wehte von Südwesten herein.
    Das Handy klingelte, noch bevor sich Wisting ins Auto gesetzt hatte. Es war eine unbekannte Nummer, die jedoch, wie er sehen konnte, noch nicht in der Liste mit unbeantworteten Anrufen vermerkt war.
    Wisting nahm das Gespräch entgegen. Der Anrufer hatte eine bürokratisch klingende Stimme und stellte sich als Hauptkommissar Terje Nordbo von der Spezialeinheit für die Aufklärung polizeiinterner Angelegenheiten vor.
    »Es geht um Ihre Handhabung der Ermittlungen im Fall Cecilia Linde«, erklärte er. »Der amtierende Polizeichef Audun Vetti hat uns die Dokumentation des Verteidigers Sigurd Henden zugesandt. Dabei geht es um mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Sicherung von Beweisen. Wir haben die Aufnahme eines Ermittlungsverfahrens veranlasst und möchten Sie dazu gerne vernehmen.«
    Wisting schloss den Wagen auf. »Ist das Ermittlungsverfahren gegen mich gerichtet?«
    »Sie gelten als Verdächtiger«, bestätigte der Mann. »Wir untersuchen den Fall im Hinblick auf grobe fahrlässige Dienstverfehlungen. Sie haben die Möglichkeit, sich von einem Rechtsbeistand begleiten zu lassen.«
    »Und wann wollen Sie diese Vernehmung durchführen?«, fragte Wisting, während er sich in den Wagen setzte.
    »So schnell wie möglich. Am besten schon morgen.«
    »Wo?«
    »Unsere Abteilung ist in Hamar, aber wir haben auch ein Büro in Oslo.«
    »Geht in Ordnung.« Wisting startete den Wagen. »Wann morgen?«
    »Wollen wir sagen um zwölf Uhr?«
    »Da habe ich einen anderen Termin«, erwiderte Wisting. »Vor zwei schaffe ich es nicht.«
    Sie kamen überein und Wisting ließ sich den Weg zu dem vereinbarten Treffpunkt beschreiben.
    Während er am Steuer saß, überlegte er, was er aussagen sollte. Viel war davon abhängig, was Rudolf Haglund ihm während des Treffens bei Rechtsanwalt Henden erzählen würde.
    Das Ansinnen der Spezialeinheit war unerwartet schnell gekommen. Am liebsten hätte er es aufgeschoben, bis er mit seinen eigenen Untersuchungen weitergekommen wäre, aber andererseits war es auch in Ordnung, die Sache hinter sich zu bringen. Eine Sache, durch die er einfach hindurchmusste.
    Frank Robbek hatte sein ganzes Leben lang in Kleppaker gewohnt. Als sie beide bei der Polizei angefangen hatten, wohnte er dort zusammen mit seinen Eltern. Jetzt waren sie nicht mehr da und Frank lebte allein auf dem ehemaligen Kleinbauernhof.
    Wisting parkte den Wagen auf dem Hof am Ende der langen Birkenallee. Der Besitz bestand aus fünf Hektar Feldern und dazugehörigen Weiden. Er verschaffte Frank Robbek neben seiner bescheidenen Erwerbsunfähigkeitsrente einen nicht unerheblichen Pachtzins, wie er Wisting einmal anvertraut hatte.
    Auf der anderen Seite des umgepflügten Ackers wohnte sein älterer Bruder Alf in einem Haus auf einem separaten Grundstück.
    Hier war Ellen Robbek in dem Sommer vor Cecilias Entführung verschwunden.
    Der Hof war von feuchtem, totem Herbstlaub bedeckt. Der leichte Wind trug den Geruch eines offenen Feuers mit sich. Hinter der alten Scheune erhoben sich graue Rauchschwaden in die Höhe.
    Wisting nahm die Zeitung mit sich und lief um die Ecke. Frank Robbek stand auf einen Stock gestützt mit einer Zigarette im Mundwinkel da und betrachtete die Flammen, die aus einer verrosteten Tonne emporzüngelten. Kleine Ascheflocken hingen in der Luft.
    Wisting musste ganz nah herangehen, bevor Robbek auf ihn aufmerksam wurde. Er erschrak, so als wäre er tief in Gedanken versunken.
    Wisting

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