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Jagdhunde (German Edition)

Jagdhunde (German Edition)

Titel: Jagdhunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jørn Lier Horst
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befindet?«
    »Im Augenblick nicht. Aber ich weiß, wo er morgen um zwölf Uhr sein wird.«
    Morten P fing an zu lachen und begriff, dass Line ihm schon einen Schritt voraus war. »Harald und ich könnten beide mit dem Wagen dahin kommen«, sagte er. »Aber abgesehen von dir brauchen wir dann noch jemanden.«
    »Das kann ich organisieren«, versprach Line.
    »In Ordnung. Ich muss jetzt den Artikel zu Ende schreiben. Wir besprechen alles Weitere dann morgen.«
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatten, rief Line die Nummer von Tommy Kvanter in ihrem Handy auf. Vor knapp vierundzwanzig Stunden hatte er sie in ihrem Hotelzimmer in Fredrikstad überrascht. Jetzt war es an ihr, ihn zu überraschen.
    Ich brauche dich, tippte sie ins Telefon und schickte die Nachricht per SMS ab.
    Während sie noch mit dem Telefon in der Hand dasaß, versuchte sie ein weiteres Mal, die unbekannte Nummer in Fredrikstad zu erreichen. Der unregistrierte Teilnehmer hatte mit dem Anruf bei Jonas Ravneberg eine Kettenreaktion ausgelöst.
    Wie beim letzten Mal klingelte es lange. Line wollte gerade auflegen, als jemand mit einem schlichten »Hallo?« antwortete. Die Stimme hörte sich nach einem jungen Mann an.
    »Hallo?«, wiederholte Line. »Mit wem spreche ich, bitte?«
    »Wen möchten Sie denn sprechen?«
    »Mein Name ist Line Wisting«, sagte sie, ohne auf die Frage einzugehen. »Mit wem spreche ich?«
    Die Person am anderen Ende der Leitung legte auf.
    Line fluchte und wählte die Nummer noch einmal. Doch niemand nahm ab. Dann ertönte im Telefon ein Signal, das eine eingehende SMS ankündigte.
    Sie war von Tommy: Wann und wo?
    50
    Am Treppengeländer vor dem Goldenen Frieden war eine gelbe Schleife befestigt. An der Tür hing ein Plakat mit einem Foto von Linnea Kaupang. Vermisst stand über dem Bild geschrieben. Darunter gab es eine Personenbeschreibung, in der erläutert wurde, wie sie gekleidet und wo sie zuletzt gesehen worden war.
    Wisting blieb stehen und betrachtete das Plakat, bevor er in das Café hineinging. Er konnte sich nicht von dem Gedanken befreien, dass er die Ermittlungen wesentlich hätte vorantreiben können, wenn er noch im Dienst gewesen wäre. Wenn Audun Vetti anders entschieden hätte.
    Die kleine Glocke über der Tür ertönte, als er das Café betrat. Im Lokal wurde es still, alle Gäste drehten sich zu ihm um. Wisting nickte grüßend nach links und rechts und spürte, wie die Blicke ihn abschätzten, während er auf den Tresen zutrat. Die angenehme Stimmung, die er hier sonst immer verspürte, wollte sich nicht recht einstellen.
    Von der anderen Tresenseite lächelte Suzanne ihm zu und kam ein paar Schritte näher. »Schön, dich zu sehen«, sagte sie. »Möchtest du etwas?«
    »Einen Kaffee.«
    »Setz dich«, forderte sie ihn auf und deutete auf seinen gewohnten Tisch ganz hinten im Raum. »Ich bring ihn dir gleich.«
    Wisting zog seine Jacke aus und hängte sie über den Stuhlrücken. Suzanne kam mit dem Kaffee und einem Stück Kuchen. Wisting bedankte sich und bat sie, sich zu ihm zu setzen. Sie warf einen schnellen Blick hinüber zum Tresen.
    »Wie sieht’s aus mit den Gästen?«, fragte er.
    »Es kommen weniger als üblich«, erwiderte sie und ließ sich ihm gegenüber auf einen Stuhl sinken. »Aber wie geht’s dir denn?«
    »Line ist gekommen«, sagte er, ohne auf ihre Frage einzugehen.
    »Das ist gut«, entgegnete sie mit einem Nicken.
    Wisting probierte den Kuchen und berichtete von den Erlebnissen seiner Tochter in Fredrikstad.
    »Hat dich irgendwer angerufen und nach mir gefragt?«, wollte er wissen.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich hatte draußen in der Hütte Besuch von Rudolf Haglunds Anwalt. Er meinte, du habest ihm gesagt, wo ich mich aufhalte.«
    »Hätte ich das nicht tun sollen?«
    »Doch, ja, aber es sind noch andere da gewesen«, sagte er und berichtete von dem Einbruch.
    »Du solltest besser ans Telefon gehen, wenn dich die Leute anrufen. Das wäre einfacher«, sagte Suzanne und schaute wieder zum Tresen, wo ein Gast wartete. »Dann würde man mich auch gar nicht erst belästigen.«
    »Du hast recht«, erwiderte Wisting.
    Suzanne stand auf, ging zu dem Kunden hinüber und bereitete ihm irgendetwas an der Kaffeemaschine. Dann kam sie zurück.
    »Ich wollte nur wissen, mit wem du gesprochen hast«, erklärte Wisting. »So viele wissen ja nicht, wo ich mich momentan aufhalte.«
    »Die ganze Zeit haben irgendwelche Journalisten angerufen«, sagte sie. »Ich habe gesagt, dass du in der Hütte

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