Jagdrevier: Thriller
interessieren ... Charlize Theron in einem Tarnmusterbikini vielleicht ... Er ist glücklich verheiratet.Zumindest nach dem, was man so mitbekommt«, antwortete Mick.
»Charlize Theron war
nicht
in der Gegend. Das wüsste ich«, sagte R.C. grinsend.
»Jake ist ein ziemlich vernünftiger Mensch, keiner, der auf Ärger aus ist. Wenn ich ihn bloß besser verstanden hätte ...« Mick machte sich ernsthafte Sorgen.
»Ich bin mir ziemlich sicher, dass er ein Kind dabei hatte«, fügte R.C. nervös hinzu.
Ollie saß still auf dem Barhocker und wog verschiedene Möglichkeiten ab. Für eine groß angelegte Suchaktion fehlten ihm die Leute, selbst wenn sie notwendig werden sollte – was im Moment aber noch nicht der Fall war. Um diese Uhrzeit wollte er nur äußerst ungern andere Dienststellen um Hilfe bitten, denn es konnte gut sein, dass es falscher Alarm war. Das war ihm schon einmal passiert, und er hatte sich geschworen, dass es nie wieder vorkommen würde. Er stützte sein Kinn in die Hände. Eine Entscheidung musste her und er brauchte dringend Schlaf.
Elf
Morgan freute sich darauf, das Haus für sich zu haben. Sie hatte den perfekten Abend geplant. Bei Movie Gallery lieh sie sich zwei DVDs. Dann ging sie in die Getränkehandlung, um eine Flasche kalifornischen Barefoot Merlot zu kaufen. Sie versuchte sich ganz unbefangen zu geben, betete aber, dass ihre Sonntagsschullehrerin sie nicht sehen würde. West Point war eine so kleine Stadt und normalerweise kaufte Jake den Wein.
Weil sie keine Lust hatte zu kochen, rief sie bei Domino’s an und bestellte sich eine Pizza mit extra Pilzen und Sardellen. Jake hasste Pilze und Sardellen. Morgan aß die mittelgroße Pizza, streckte sich auf der Couch aus und legte
Was das Herz begehrt
mit Diane Keaton und Jack Nicholson ein. Der Titel des Films beschrieb Morgans Leben. Ihr Herz begehrte so einiges. Materiell ging es ihr zwar recht gut, aber glücklich war sie nicht. Sie brauchte mehr; sie wollte mehr.
Mir steht einfach mehr zu.
Ihre Entscheidung, Jake zu verlassen, stand inzwischen fest; die Details musste sie allerdings noch klären. Ihre Ehe war so furchtbar langweilig geworden. Alles war so vorhersehbar.
»Von sämtlichen Jungs aus halbwegs betuchten Familien musste ich ausgerechnet denjenigen heiraten, der den ödesten Radiosender hört und den Wetterkanal im Fernsehen liebt«, sagte sie laut und ziemlich verächtlich.
Nach dem Film setzte Morgan sich mit einem Glas Wein in den Whirlpool und las ein Selbsthilfebuch. Sie genoss das Gefühl, leicht beschwipst zu sein und sich um niemanden kümmernzu müssen. Um Mitternacht ging sie ein wenig benommen vom Wein ins Bett.
West Point war eine so friedliche kleine Stadt, dass man sich leicht in einem trügerischen Gefühl der Sicherheit wiegen konnte. Die Alarmanlage einzuschalten kam Morgan gar nicht in den Sinn. Und weil Scout immer völlig außer sich geriet, wenn die Hirsche zu der Futterstelle kamen, die Jake hinter dem Haus eingerichtet hatte, war sie so an das Gebell gewöhnt, dass sie in dieser Nacht gar nicht darauf achtete.
Ethan »Moon Pie« Daniels, ein alter Freund von Johnny Lee und Reese, lebte in Tupelo, Mississippi. Als Reese ihn anrief, war er gerade mit einer Drogenlieferung auf dem Weg nach Starkville – »Stark Vegas«, wie er den Ort nannte.
Moon Pie schuldete Johnny Lee einen großen Gefallen. Vor zwei Jahren hatte Moon Pies Lebensgefährtin Sheree ihn mit einem Typen aus Jackson betrogen, den sie übers Internet kennengelernt hatte. Moon Pie ermunterte Johnny Lee, sich den Kerl einmal vorzunehmen, ihm einen Denkzettel zu verpassen. Er selbst sorgte dafür, dass man ihn bei einem Footballspiel der Tupelo Fire Ants sah – ein wasserdichtes Alibi. Sheree wusste, dass Moon Pie hinter der Sache steckte. Die Polizei vermutete es – doch es war unmöglich, ihm das Verbrechen nachzuweisen. Und der Computerfreak aus Jackson konnte keine E-Mails mehr schreiben, weil er alle Finger der rechten Hand verloren hatte. Johnny Lee hatte Moon Pies Problem gelöst.
Für so was hat man Freunde,
dachte er.
Dass Johnny Lee nun tot sein sollte, konnte er einfach nicht fassen. Er würde seinen Teil dazu beitragen, ihn zu rächen. Das Haus war leicht zu finden. Die Grundstücke in der Gegend waren groß, voller Bäume und kaum einsehbar.
Kleinigkeit.
Ersteinmal sah er sich gründlich um. Vor dem Haus stand ein neuer Jeep Grand Cherokee, mit dem vermutlich die Kinder zur Schule gefahren wurden. Die
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