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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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Es könnte etwas Ernstes passiert sein. Auf dem Grundstück eines Jagdclubs. Er heißt Bo Cheeter oder so.«
    »Bogue Chitto. Das ist Choctaw und bedeutet ...«
    »Halt die Klappe, R.C., und hör zu.« R.C.s gesammeltes Halbwissen machte Ollie wahnsinnig. »Mick Johnson wurde von einem Freund aus Mississippi angerufen. Der Mann hat etwas von einem Notfall gesagt. Mick glaubt, dass der Anruf aus dem Camp kam. Aber das Gespräch brach ab. Ich fahre gleich losund hole Mick ab. In einer halben bis Dreiviertelstunde bin ich beim Club. Fahr schon mal vor und schau dich dort um. Vielleicht findest du etwas heraus. Sei vorsichtig! Wir wissen, dass in der Nähe des Clubhauses ziemlich viel Blut sein muss. Bring meinen Tatort also nicht durcheinander – falls es überhaupt einen gibt. Verstanden?«
    »Okey-dokey.«
    »Sag nicht immer ‹Okey-dokey› ... und beeil dich. Ruf mich über Funk, wenn du irgendetwas Auffälliges entdeckst.« Ollie seufzte tief.
    »Ja, Sir, Boss«, sagte R.C. und legte auf. Mit der Fernbedienung schaltete er den Fernseher ab. Er hatte sich auf dem illegal angezapften HBO-Kabel-Kanal einen Spielfilm angesehen.
    R.C. Smithson war eigentlich ganz in Ordnung. Etwas anderes als ein Deputy hatte er nie sein wollen. Er war Single, spielte nächtelang Videospiele und las Zeitschriften übers Fliegenfischen, obwohl er noch nie im Leben eine Fliegenrute in der Hand gehalten hatte. Vor zwei Jahren hatte er in Danny’s Strip Club in Birmingham eine Tänzerin kennengelernt, die er seither als seine Freundin betrachtete. Dabei hatten sie noch nie ein echtes Date gehabt. Ihre »Verabredungen« fanden immer bei Danny’s statt. Außer einmal, als sie sich im Waffle House getroffen hatten. Bei Pekannusswaffeln hatte sie ihm von ihrem crackabhängigen Ehemann erzählt. Sie träumte davon, ein Playmate zu werden. Und R.C. träumte davon, sie zu den Fototerminen zu begleiten. Zweimal im Monat fuhr er zu Danny’s, um sie tanzen zu sehen und ihr ein paar Hundert Mäuse zuzustecken. In einzelnen Dollarscheinen – einen nach dem anderen. Er sprach von ihr, als seien sie ein altes Ehepaar. Ihr Name war Chastity. R.C. liebte ihre riesigen Silikonbrüste.
    Vier Minuten nach dem Gespräch mit Ollie saß er im Wagen. Er wusste genau, wo er hinmusste.
Dafür lebe ich,
dachte er und schaltete das Autoradio an.

Zehn
    Im Schritttempo fuhr R.C. durch das offene Tor des Camps. Er schaltete die Wiederholung einer Rush-Limbaugh-Sendung im Radio aus und versuchte seine Umgebung mit fünf hellwachen Sinnen wahrzunehmen. Als er durch die Bäume hindurch die Lichter des Camps sah, hielt er sofort an und teilte Martha O’Brien über Funk mit, dass er angekommen war.
    »Bo... was?«, fragte sie.
    »Bogue Chitto. Das ist Choctaw-Indianisch für ‹breiter Bach›, wobei die Chickasaw-Indianer das Wort ebenfalls benutzt haben«, erklärte er. Er war stolz auf sein umfassendes Allgemeinwissen.
    »Wenn du das sagst, R.C. ... Pass gut auf dich auf«, antwortete Martha.
    »Roger.«
    R.C. ließ den Streifenwagen ins Camp rollen. Er parkte auf der Schotterfläche, stieg aus und ging auf das Clubhaus zu. Mit seiner Stabtaschenlampe leuchtete er sämtliche Schatten aus, fand aber nichts Verdächtiges. Weil im Wohnwagen Licht brannte und die Tür offen stand, beschloss er sich ihn als Erstes vorzunehmen.
    Erst spähte er durch die Seitenfenster, die rechte Hand am Griff seiner Pistole, die noch im Halfter steckte. Dann drehte er die Taschenlampe und klopfte mit dem Ende an die Wand des Wohnwagens. »Deputy-Sheriff. Irgendwer zu Hause?«
    Stille. Ohne irgendetwas anzufassen, warf er vorsichtig einenBlick durch die Tür. »Deputy-Sheriff. Jemand da?«, wiederholte er. Dann trat er ein. Das Heizgerät strahlte eine wohlige Wärme ab. Ein paar Sekunden lang blieb er daneben stehen. Dabei sah er sich eingehend im Wohnwagen um. Alles wirkte ganz normal. Zwei Leute hatten hier geschlafen, darunter offenbar ein Kind – vermutlich ein kleines Mädchen.
    Auch draußen schien alles in Ordnung zu sein. R.C. ging auf dem Platz vor dem Clubhaus auf und ab und suchte nach etwas, das als auffällig gelten konnte. Er achtete genau darauf, wohin er die Füße setzte, und suchte die Fläche vor dem Wohnwagen und dem Clubhaus systematisch ab. Schließlich entdeckte er sie: Mehrere dunkle Blutlachen führten bis zum Parkplatz, aber nicht weiter. Die Blutmenge war riesig.
Was zum Teufel ...?
, dachte er.
Ich brauche Absperrband.
Die Härchen auf seinem

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