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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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den Kopf hängen und murmelte: »Ich hab ihm gesagt, er soll es nicht tun ... Ich hab ihm gesagt, ich lasse nicht zu, dass er ihr was tut ...«
    »Wem etwas tun? Dem Kind? Wo ist der Typ, der Johnny Lee kaltgemacht hat? Was zum Teufel geht hier vor?« Reese konnte nur raten. Er starrte Sweats Leiche an. Das sah nach einer kaltblütigen Hinrichtung aus.
    »Mini, was war hier los? Hat er Sweat erschossen? Ich weiß nicht ... Wo ist er? Mini! Mini! Hör zu. Reiß dich zusammen, Mann. Sag mir, was passiert ist!«
    Jemand rannte durch den Wald. Das Geräusch ließ Reese hochfahren. Er hob die Hand, damit Mini still war. Dann sah er ihn an. »Mini, wo ist dein Telefon?« Mini befand sich in einer anderen Welt. Unverwandt betrachtete er Sweats Leiche.
    Reese war mehr als wütend. Er wusste nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Sein bester Freund war tot und jetzt auch noch ein zweites Mitglied der Gang. Er nahm an, dass für beidesderselbe Typ verantwortlich war, und konnte nur noch an Rache denken.
    »Mini, wo ist Johnny Lees Killer? Er ist dir doch nicht durch die Lappen gegangen, oder?«
    »Die Dummy Line ist blockiert. Er kann nicht raus«, murmelte Mini endlich.
    »Dann ist er also immer noch hier in der Gegend ... Das passt. Vor zwanzig oder dreißig Minuten habe ich gehört, wie er nach Osten fuhr.« Reese dachte laut nach: »Wie bist du hier hergekommen?«
    »Quad.«
    Reese musste seiner Beute lautlos folgen. Aber das Quad war hilfreich, um später wegzukommen, falls sie den Truck des Killers nicht fanden.
Was mache ich mit Mini? Im Moment ist er völlig nutzlos. Und was mache ich mit Sweats Leiche? Shit. Es kommt einfach zu viel zusammen.
    »Okay. Sieh zu, dass du dich wieder einkriegst. Ich verfolge den Killer. Wo ist dein Telefon? Das Funktelefon, das Johnny dir gekauft hat. Wo ist es?«, fragte Reese entnervt.
    »Ich glaube, es ist ... daheim.« Mini war langsam wieder ansprechbar. Ihm dämmerte, dass Reese nicht ahnte, dass er Sweat erschossen hatte. Und er wusste, dass er richtig gehandelt hatte. Seine Schwester war vergewaltigt worden, und er hatte erlebt, wie sehr sie unter dem Trauma gelitten hatte. Vor Frauen hatte er Achtung. Wenn Sweat Witze darüber gerissen hatte, wie toll es war, Frauen zu quälen und zu missbrauchen, war ihm immer zum Kotzen zumute gewesen. Trotzdem durfte Reese die Wahrheit über Sweats Tod nicht erfahren.
    Dass Mini sein Telefon zu Hause liegen gelassen hatte, konnte Reese sich gut vorstellen. Wahrscheinlich war vorhin irgendein besoffener Idiot an den Apparat gegangen. Aber warum nahm Mini das Ding nicht mit? Reese beschloss, ihm diese Frage nicht gerade jetzt zu stellen.
    »Wer hat denn die ganze Zeit geschrien?«
    »Das war ein Mädchen, siebzehn oder achtzehn vielleicht«, antwortete Mini lahm.
    »Im Ernst?«
Kann das die Freundin des Killers gewesen sein? Seine Frau? Seine Tochter? Aber was ist mit den Spielsachen, dem kleinen Schlafsack? Das passt alles nicht zusammen.
Reese bekam langsam Kopfschmerzen. Er wollte Johnny Lees Tod rächen und in gewisser Weise auch den von Sweat.
    »Was war hier los?«, fragte er ruhig. Er hoffte, Mini würde endlich den Mund aufmachen.
    »Sweat wollte sie ... du weißt schon, er wollte ...«
    »Der gute alte Sweat! Er wollte das tun, was er am liebsten macht, hä? Was ist mit dem kleinen Kind?«, fragte Reese kalt. Er dachte an die Bücher und Spielsachen.
    »Hab keins gesehen.« Je weniger Reese wusste, desto besser.
    »Okay, Mini. Alles klar. Wohin sind sie gegangen?«
    Mini hob nicht einmal den Kopf. Er zeigte nur mit dem Finger in eine Richtung.
    Reese traute sich zu, die Sache im Alleingang zu erledigen. Vermutlich sogar besser. Mini konnte sich nicht lautlos genug durch den Wald bewegen und in seiner derzeitigen Verfassung war er sowieso keine echte Hilfe.
    »Ich verfolge sie. Sweats Leiche kannst du nicht alleine auf den Truck laden. Hol dein Quad und warte hier auf mich. Halt die Augen offen, okay?«, sagte Reese. Er beugte sich hinunter und versuchte in Minis Augen zu schauen.
    »Hey, Mini. Sieh mich an«, sagte Reese.
    Mini erwiderte unsicher seinen Blick.
    »Wenn ich bei Tagesanbruch nicht zurück bin, haust du ab ... und wir treffen uns beim Wohncontainer. Kapiert?«, blaffte Reese.
    Mini nickte. Reese warf sich das Gewehr über die Schulter und marschierte in die Richtung, in die Mini gezeigt hatte.

Fünfunddreißig
    Jake sprintete durch den Wald. Das panisch flüchtende Mädchen einzuholen war nicht leicht. Er

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