Jagdrevier: Thriller
Clubhaus ziemlich viel Blut entdeckt. Könnte Truthahnblut sein. Ich will wissen, ob es dort im hohen Gras sonst noch etwas gibt. Zwischen allem, was heute Nacht passiert ist, könnte ein Zusammenhang bestehen. Wenn Sie dort fertig sind, melden Sie sich per Funk bei mir. Wahrscheinlich habe ich dann noch einen Auftrag für Sie. Ja, genau: Vielleicht schicke ich Sie zur Adresse von diesem Mini und Sie sehen sich dort mal um.«
»Ja, Sir.« Larson eilte bereits zum Wagen.
»R.C., vermutlich gibt es zwischen den verschiedenen Vorfällen eine Verbindung, obwohl es mir anders viel lieber wäre. Bleib hier und halte Augen und Ohren offen! Aber spiel nicht den Helden. Ich fahre diese Piste ein Stück weit entlang und spreche unterwegs über Funk mit den Beasleys.«
»Okay, Chief. Aber pass auf dich auf.«
»Bleib in der Nähe des Funkgeräts.«
Ollie fuhr den Expedition neben den großen Chevy und steuerte vorsichtig zwischen den Torpfosten hindurch.
»Einheit eins an Basis.«
»Eins, bitte kommen«, antwortete Martha sofort.
»Sind die Beasleys schon da?«
»Müssten jede Minute hier sein. Mr Tillman fährt auch gerade auf den Parkplatz.« Das überraschte Ollie. Eigentlich hatte er Tanners Vater im Krankenhaus vermutet.
»Melden Sie sich, wenn alle bei Ihnen sind. Und, Miz Martha, verbinden Sie mich mit Sheriff Marlow ... Nein. Nein, ich sage Ihnen deshalb noch Bescheid.«
»Roger, Sheriff.«
Ollie wollte die Deputys eines anderen Countys erst anfordern, wenn er noch mehr Fakten hatte. Er legte sich das Mikrofon auf den Oberschenkel und starrte auf die Schotterstraße.
Wo in aller Welt sind Elizabeth, Mini, Johnny Lee und das Quad? Sie können überall sein. Der Wald ist riesig und der Schuss kann alles Mögliche bedeutet haben.
Als er die Dummy Line ein kurzes Stück entlanggefahren war, rauschte das Funkgerät.
»Sheriff, sie sind da.«
»Okay. Setzten Sie sie ans Funkgerät, damit sie mich hören können.«
Einen Moment lang starrte Ollie aus dem Fenster und überlegte, wie viel er sagen sollte. Er beschloss, sich auf die Ereignisse um Tanner und Elizabeth zu beschränken und den Eltern nichts von dem mysteriösen Telefonanruf zu erzählen. Vielleicht hatte der gar nichts mit der Sache zu tun. Ollie griff zum Mikrofon.
»Mr und Mrs Beasley, lassen Sie mich Ihnen sagen, was wir bisher wissen. Einer meiner Deputys hat Tanner Tillman zufällig auf der alten Schotterpiste gefunden, die alle die Dummy Line nennen. Wie Sie wissen, war er übel zugerichtet. In TannersJeep lag die Handtasche Ihrer Tochter, aber von Elizabeth fehlt bisher jede Spur. Bislang haben wir keine verwertbaren Hinweise. Nichts. Ich muss unbedingt wissen, ob noch jemand bei den beiden war und wo sie hinwollten. Ich möchte den zeitlichen Ablauf rekonstruieren. Es könnte sein, dass noch weitere junge Leute vermisst werden. Auch irgendeine Art von Unfall wäre denkbar. Wir wissen es einfach nicht. Und wir wollen keine voreiligen Schlüsse ziehen.«
»Wir werden herausfinden, was wir können, Ollie«, antwortete Steve Tillman.
»Wir müssen auch überlegen, ob Tanner derzeit irgendwelche Schwierigkeiten hatte ... oder Feinde«, sagte Ollie. »Aber lassen Sie mich das ganz deutlich machen: Die Suche nach Ihrer Tochter hat oberste Priorität. Also sagen Sie uns bitte alles, was Sie wissen!«
Elizabeths Mutter begann wieder zu weinen. Sie klammerte sich an jedes Wort, das Ollie sagte. Zach, Elizabeths Vater, hatte einen Kloß im Hals und brachte kaum einen Ton heraus. An das Gespräch mit Elizabeth, bevor sie mit Tanner gegen neun Uhr zu dem Baseballspiel aufgebrochen war, erinnerte Olivia sich noch gut. Sie war ziemlich sicher, dass die beiden allein gewesen waren. Doch es war durchaus möglich, dass sie sich nach dem Spiel mit Freunden getroffen hatten. Dazu konnte sie nichts sagen. Normalerweise war Elizabeth um elf Uhr wieder zu Hause. Manchmal blieb Tanner noch eine Weile und die zwei sahen fern. Heute Nacht waren die Beasleys wegen des Abgabeschlusses für die Steuererklärungen und wegen der Drinks, mit denen das Ende des Steuerjahrs gefeiert wurde, todmüde gewesen. Deshalb waren sie, als sie nach Mitternacht nach Hause gekommen waren, gleich ins Bett gegangen.
Tillman erklärte wahrheitsgemäß, er wisse nichts von Problemen in Tanners Leben. Er fügte hinzu, dass man über die Dummy Line zu einem fünfundsechzig Hektar großen Grundstückgelangte, das seiner Familie gehörte. Vielleicht waren die jungen Leute aus irgendeinem
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